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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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einfach so tun, als wären wir hinter Beweismaterial für eine politische Voraussage her, die nicht eingetroffen ist und von jemandem stammt, der auf der Beförderungsliste genau über Ihnen steht.«
    »Ich lehne die Anspielung ab, daß ich mich solcher niedrigen Taktiken bedienen würde«, erwiderte Magnan hoheitsvoll. »Außerdem würde sich nur ein Idiot mit Mutmaßungen aktenkundig machen.« Er betrachtete Retief verstohlen von der Seite. »Ich, äh, nehme nicht an, daß Sie einen solchen Idioten kennen?«
    »Doch, ich kannte einen«, antwortete Retief. »Aber er hat es gerade geschafft, Botschafter zu werden.«
    »Aha!« rief Pennyfool von dem stark versandeten Eingang eines Gebäudes her, zu dessen Seiten sich zwei glaslose Öffnungen befanden. »Ein noch gut intaktes Gebäude, vermutlich ein Museum. Wir wollen uns hier mal umsehen.« Die Diplomaten folgten ihrem Anführer und kletterten durch eine der Fensteröffnungen in einen unbedachten Raum mit unebenem, schmutzbedecktem Fußboden und Wänden, von denen schon lange der Putz abgefallen war. Pennyfool stürzte sich auf ein flaches, längliches, tischartiges Gebilde, das sich etwa einen halben Meter über dem Boden befand und aus der einen Wand herausragte. Er wühlte in einem kleinen Haufen, der darauf lag, und hob einen klumpigen Gegenstand empor.
    »Heureka!« schrie er und wischte den Staub von seinem Fund. »Sehen Sie, meine Herren? Ich habe bereits ein Meisterwerk gefunden!«
    Ein Informationsbeamter untersuchte den Fund genauer. »Ich glaube, hier liegt ein Irrtum vor«, meinte er. »Dieses Gebäude ist kein Museum, sondern ein Selbstbedienungsrestaurant. Und das Meisterwerk ist ein Teller mit versteinertem Kartoffelpüree und mumifizierten Erbsen.«
    »Bei Jupiter, ich glaube, da haben Sie eine echte Entdeckung gemacht, Quagmire«, warf ein stattlicher Verwaltungsbeamter ein. »Es sieht genauso aus wie das Zeug, das beim Ehrendinner für Botschafter Clawhammer serviert wurde …«
    »Er hat recht«, verkündete Magnan. »Hier sehe ich eine Beilagenbestellung von Pommes frites …«
    »Dummköpfe!« fuhr Pennyfool seine Untergebenen an. »Ich benötige keine Mutmaßungen von Laien, um unschätzbare Antiquitäten zu klassifizieren! Und jetzt kommen Sie weiter. Nebenan scheint ein Raum mit noch intaktem Dach zu sein – ein Raum, der seit Jahrtausenden nicht betreten wurde! Ich wette mein Feigenblatt-Büschel gegen meinen Grand Cordon der Légion de Cosme, daß uns dort aufregende Entdeckungen erwarten!« Seine Begleiter folgten ihm über die Schwelle der halboffen stehenden Metalltür in einen Raum. Im nächsten Augenblick überflutete sie blasses, gelbliches Licht.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind«, zischte eine schwache Stimme mit stark ausländischem Akzent aus der Dunkelheit hinter ihnen. »Und heben Sie Ihre Fingerglieder über Ihre Kopfknollen, oder Sie werden auf der Stelle eingeäschert!«

 
2.
     
    Ein spindelbeiniges Geschöpf mit leuchtendem Helm und vergoldeten Beinschienen trat aus den tiefen Schatten hinter der Tür und zielte mit einer Pistole auf Magnans Knie.
    »Was ist denn das?« krächzte Pennyfool heiser. »Groaci? Hier?«
    »Allerdings, Weicher«, bestätigte der Fremde. »Befolgen Sie sofort meine Anweisungen, oder Ihre Knochen werden sich zu denen gesellen, die hier bereits begraben liegen!«
    Weitere pistolenschwingende Geschöpfe traten aus Alkoven und hinter Säulen hervor und umringten die Terraner, während sie drohend mit ihren hornigen Kinnbacken knackten.
    »Hören Sie, Kapitän«, wandte sich Pennyfool an einen etwas größeren Groaci mit juwelenbesetzten Augenschirmen, der eine Prunkwaffe trug. »Was hat diese unerbetene Einmischung in die Angelegenheiten einer friedlichen Gruppe ordnungsgemäß bevollmächtigter Angehöriger des Corps Diplomatique Terrestrienne zu bedeuten?«
    »Es bedeutet, Mr. Pennyfool«, erwiderte der Kapitän in akzentfreiem Terranisch, »daß man Ihnen zuvorgekommen ist.« Er schwenkte ein Narkotik-Stäbchen in einem dreißig Zentimeter langen Elfenbeinhalter. »Sie sind Eindringlinge auf Groacianischem Territorium …«
    »Eindringlinge? Wir sind Wissenschaftler – Kunstliebhaber und …«
    »Gewiß«, schnitt ihm der Kapitän das Wort ab. »Es wird jedoch notwendig sein, daß Sie diesen Liebhabereien anderswo nachgehen. Verdigris, ein unbesetzter Planet, ist von meiner Regierung beansprucht worden. Unglücklicherweise sind wir im Augenblick nicht in der Lage, Neugierigen Touristenvisa

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