Der Mann vom CDT
seine Sprache eilends wiederzufinden.
»Äh, ja, Herr Präsident«, stammelte er, »äh, ich habe die Ehre, et cetera, und würde Eure Exzellenz freundlicherweise dem Gesindel Eurer Exzellenz sagen, diese gräßlich aussehenden Messer zu entfernen?« Seine Stimme stieg bei den letzten Worten zu einem schrillen Schrei an.
»Aber gewiß doch, Herr Botschafter«, erwiderte Retief freundlich. »Sobald wir einige Punkte des Vertrags geklärt haben. Ich glaube, es wäre eine gute Idee, wenn die neue Planetarische Regierung eine feierliche CDT-Garantie der Nichteinmischung bei Wahlen erhielte – von jetzt an …«
»Retief, Sie würden es doch wohl nicht wagen …« Ein scharfer Stoß, und Clawhammer fing sich sofort. »Ich meine, natürlich, mein Junge, was immer Sie sagen.«
»Außerdem hielte ich es auch für gut, jene Paragraphen zu streichen, die CDT-Militärberater, technische Experten und Fünfzig-Credits-pro-Tag-Ökonomen betreffen. Wir Oberonianer ziehen es vor, unser Schicksal selbst zu bestimmen.«
»Ja, ja – natürlich, Herr Präsident. Und jetzt…«
»Und was die Angelegenheit des einseitigen Handelsabkommens betrifft: Warum lassen wir diesen ganzen Vertragsteil nicht einfach weg und ersetzen ihn durch eine Freihandelsklausel?«
»Nein – wenn ich dem beistimme, dann werden sie daheim meinen Skalp fordern!« sagte Clawhammer mit erstickter Stimme.
»Das ist immer noch besser, als ihn an einem Pfahl vor meinem Zelt angebunden zu sehen«, warf Hoobrik bedeutungsvoll ein.
»Andererseits«, sagte Retief, »glaube ich, daß wir Tsuggs uns bereitfinden könnten, eine bescheidene Sicherheitstruppe zu stellen, um zu vermeiden, daß den ausländischen Diplomaten unter uns etwas Drastisches geschieht, vorausgesetzt, daß sie bei ihrer Diplomatie bleiben und alle gewöhnlichen Verbrechen uns Oberonianern überlassen.«
»Einverstanden!« knirschte Clawhammer. »Wo ist der Federhalter?«
Es dauerte eine Viertelstunde, die unerwünschten Paragraphen zu streichen, durch neuen Text zu ersetzen und das imposante Dokument zu unterzeichnen, das die formelle Beziehung zwischen dem Corps Diplomatique Terrestrienne und der Republik von Oberon herstellte.
Als auch das letzte Stückchen roten Fadens befestigt und der letzte Klecks Siegellack angebracht war, bat Retief um Aufmerksamkeit.
»Jetzt, da die Terranischen-Oberonianischen Beziehungen auf einer guten Basis ruhen«, erklärte er, »halte ich es nur für angemessen, mich zurückzuziehen und den Weg freizugeben für eine neue Wahl. Hiermit, meine Herren, trete ich zugunsten meines Vizepräsidenten Hoobrik von meinem Amt als Präsident zurück.«
Mitten in dem Trubel, der nun ausbrach, kämpfte sich Clawhammer einen Weg zu Retief durch.
»Jetzt sind Sie endlich dran, Retief!« zischte er mit vor Wut zitternder Stimme. »Sie hätten Ihre großartige Stellung wenigstens so lange behalten sollen, bis Sie Ihre Flucht an den äußersten Rand der Galaxis gesichert hätten. Ich werde dafür sorgen, daß Sie den Löwen zum Fraß vorgeworfen werden und …«
»Ihr werdet doch dasein, um die Statue unseres ersten Ex-Präsidenten einzuweihen, nicht wahr?« wandte sich Präsident Hoobrik an die Terranischen Gesandten. »Ich denke, ein dreißig Meter hohes Denkmal wäre angemessen, um unserer Wertschätzung für unseren verdienten Tsugg, Dir Retief, Ausdruck zu geben, eh?«
»Äh – ja –«
»Wir würden es sehr schätzen, wenn Dir Retief zum Permanenten Politischen Berater Obérons ernannt werden würde«, fügte Hoobrik hinzu. »Wir werden ihn brauchen, damit er für die Statue posiert.«
»Natürlich.« Clawhammer schluckte schwer.
»Und jetzt, glaube ich, ist es an der Zeit, eine etwas gemütlichere Umgebung aufzusuchen, Dir Retief«, meinte der Präsident. »Wir müssen für die kommende Wahl eine Parteistrategie entwerfen!«
»Ihr seid alle in den Plump Sausage eingeladen!« rief Binkster Druzz. »Vorausgesetzt, ich habe dein Versprechen, daß keine Wände eingeschlagen werden«, wandte er sich an Hoobrik.
»Gemacht!« rief Hoobrik herzlich. »Übrigens, Dir Druzz, was würdest du von einer Koalition halten, eh?«
»Hmm … Twilpritt-Klugheit verbunden mit Tsugg-Masse könnte in der Tat ein hervorragendes Parteiprogramm ergeben«, meinte Binkster.
»Nun, Retief«, sagte Magnan, als alle dem Tor zuströmten, »zweifellos war Ihre Regierungszeit die kürzeste, die es je gegeben hat. Verraten Sie mir – im Vertrauen: Wie in aller Welt haben Sie diese Bande
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