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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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ließ, ihn mitten in der Luft wieder auffing und erneut hochzog.
    »Andererseits – wozu soll man im Augenblick des Sieges sterben?« bedachte der Kapitän vernünftig, wenn auch etwas zittrig. »Jetzt kann der Heischgesichtige nichts mehr tun, um die Einweihungsfeier aufzuhalten.«
    Der Sergeant gab ein Zeichen; die Groaci formierten sich in zwei Reihen, mit gesenkten Speeren. »Sie gehen durch den Seitenausgang«, sagte er zu Retief. »Und kommen Sie nicht zurück!«
    »Geben Sie mir Ihre Pistole«, schlug Retief vor, und der Sergeant kam schweigend seinem Wunsch nach. Retief ging vorsichtig rückwärts zum Tor.
    »Wir sehen uns draußen, Chauncey«, rief er. »Und beeile dich, wir haben nicht mehr viel Zeit.«

 
7.
     
    »Sie hätten sein Gesicht sehen sollen, als ich ihn auf einem Mauervorsprung in fünfzehn Meter Höhe hängen ließ«, sagte Chauncey begeistert, als er den Wagen durch die nächtlichen, regennassen Straßen der squalianischen Hauptstadt jagte. »Diese hinterlistigen Betrüger haben draußen vor dem Abflußrohr auf mich gewartet, aber ich habe sie getäuscht und eine Abkürzung durch den Septik-Tank genommen und diese Gauner überlistet.«
    »Ein sauberes Manöver«, beglückwünschte Retief seinen Verbündeten, als dieser mit einem ohrenbetäubenden Zischen der Steuerdüsen den Wagen um eine Ecke lenkte. Dann hielt der Wagen vor der Terranischen Botschaft. Eine Gruppe von Diplomaten stand unter der Markise des Eingangs. Magnan sprang vor, als Retief aus dem Wagen stieg.
    »Eine Katastrophe!« stöhnte er. »Botschafter Grossblunder ist vor einer halben Stunde zurückgekommen. Er war wütend, als ich ihm mitteilte, daß die Groaci ihr Projekt um Mitternacht einweihen, und dann hat er befohlen, unsere Große Eröffnung auf heute abend 11.59 vorzuverlegen! Er wird jeden Augenblick herunterkommen, in voller Gala, um Shinth die Show zu stehlen! Wenn nun der Vorhang aufgeht und dahinter nichts ist als ein gähnendes Loch …« Magnan brach ab, als hinter ihm eine Bewegung entstand. Die imposante Gestalt des Terranischen Botschafters erschien, flankiert von einer Schar von Bürokraten. Magnan stieß einen erstickten Schrei aus und wankte seinem Chef entgegen. Retief trat an das Fahrerfenster der Botschafterlimousine.
    »Fahr direkt zum Platz des Groaci-Projekts, Humphrey« befahl er. »Und fahr recht schneidig.«
    »Einen Augenblick«, protestierte der Squalianer. »Mister Magnan hat mir ausdrücklich gesagt, ich soll zu dem Terranischen Platz fahren …«
    »Der Plan hat sich geändert. Also fahr jetzt besser los.«
    »Na schön, wenn Sie’s sagen«, brummte der Chauffeur. »Ich wünschte, die Leute wüßten, was sie wollten.«
    Als die Limousine sich entfernte, lief Retief zum Personalwagen zurück. »Hinterher, Chauncey«, sagte er. »Übrigens, in Anbetracht deines vielseitigen Geräusch-Effekte-Apparats – wie gut bist du in Personen-Imitationen?«
    »Ziemlich gut, Boß. Hören Sie: Das ist ein Baffolianier, der nach seinem Weibchen ruft…«
    »Später, Chauncey. Kannst du Botschafter Grossblunder nachmachen?«
    »Also ganz unter uns – die Jungs und ich haben schon tausendmal auf Kosten des Alten gelacht.«
    »Laß mal hören, wie du Shinth nachmachst.«
    »Mal sehen: Daß du in deinem eigenen Saft schmorst, Übeltäter … wie ist das?«
    »Es muß reichen, Chauncey«, sagte Retief. »Und jetzt hör zu, was ich von dir will…«

 
8.
     
    »Was soll das heißen«, brummte Botschafter Grossblunder, als die Terranische Delegation vor dem buntgeschmückten, hell beleuchteten Eingang zu dem mit Zeltplanen bedeckten Bau stand. »Das sieht ja gar nicht wie …« er brach ab, als Botschafter Shinth sich aus einer Gruppe einheimischer Würdenträger löste und auf ihn zukam.
    »Gütiger Himmel«, flüsterte Magnan entsetzt, der erst jetzt bemerkte, wohin die Limousine sie gebracht hatte. »Eure Exzellenz, da liegt ein Irrtum vor…«
    »Ah, ich bin entzückt, Sie zu sehen, Herr Botschafter«, murmelte der Groacianische Missionschef. »Sehr liebenswürdig von Eurer Exzellenz, die Feier mit Ihrer werten Anwesenheit zu beehren. Es freut mich außerordentlich, daß Sie es mir nicht übelnehmen, daß ich unseren kleinen Wettstreit gewonnen habe.«
    »Unsinn, Shinth, Sie haben doch nichts weiter als den Grundriß! Wie ich aus zuverlässiger Quelle weiß, lag ihr sogenanntes Projekt gestern noch am Boden!«
    »Ich versichere Ihnen, daß dieser Mangel inzwischen behoben ist. Das Gebäude ist errichtet

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