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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Groacianischen Botschaft überlassen habe …«
    »Magnan!« brüllte Grossblunder los. »Was geht hier vor!«
    Magnan stotterte Unverständliches, als Retief vortrat und ein umfangreiches Dokument überreichte, kunstvoll versiegelt und sehr eindrucksvoll. Grossblunder öffnete es und starrte auf die gotischen Lettern.
    »Magnan, Sie Gauner! Sie haben das ganze Theater nur veranstaltet, um die Sache etwas spannender zu machen, wie?«
    »Wer, ich?« krächzte Magnan mühsam.
    »Nur keine falsche Bescheidenheit, mein Junge!« Grossblunder stach einen fleischigen Finger in Magnans Rippen. »Ich bin entzückt! Es wurde ja auch Zeit, daß mal etwas Abwechslung in den Ablauf der Dinge gebracht wurde!« Sein Blick fiel auf Shinth, dessen Körper sich in merkwürdigen Zuckungen wand, während seine Stielaugen heftig hin- und herschwankten. »Sogar mein Groaci-Kollege scheint von der Stimmung des Augenblicks erfaßt zu sein«, dröhnte er herzhaft. »Nun, ich glaube, wir sollten uns erkenntlich zeigen. Ich schlage vor, wir fahren jetzt alle hinüber, um der Einweihung des Groaci-Projekts beizuwohnen.«
    »Später vielleicht«, krächzte eine schwache Stimme, »jetzt muß ich ganz schnell ins Badezimmer gehen.« Shinth wandte sich steif ab und stolzierte von dannen, mitten unter Freudengeschrei, Blitzlichtern, berstenden Feuerwerksraketen und den rührenden Klängen des »Totengangs« von Saul.
    »Retief«, hauchte Magnan mit ersterbender Stimme, als sich der Botschafter und der Premierminister freundlich plaudernd entfernten. »Was …? Wie …?«
    »Es war etwas zu spät, das Gebäude zurückzustehlen«, erklärte Retief. »Also tat ich das Nächstbeste und stahl die Grundstücks-Übertragungsurkunde. «

 
9.
     
    »Ich habe immer noch das Gefühl, daß wir uns auf äußerst dünnem Eis bewegen«, sagte Magnan und warf einen besorgten Blick auf Botschafter Grossblunder. »Wenn er jemals herausfindet, wie nahe wir dem Verlust eines Ballett-Theaters waren – und daß Sie ein amtliches Dokument aus der Groaci-Botschaft gestohlen haben – , ganz zu schweigen davon, daß einer unserer Chauffeure das Äquivalent von Händen an Shinth höchstpersönlich gelegt hat …« Er brach ab, als die schmale Gestalt von Botschafter Shinth am Eingang des Empfangssaales erschien, seine Gala-Ausrüstung in leichter Unordnung, die Augen besorgniserregend heruntergekippt.
    »Gütiger Gott«, flüsterte Magnan, »ob es für den Frachter wohl schon zu spät ist?«
    »Diebstahl!« zischte Shinth, als er Retief erblickte. »Überfall! Verrat!«
     
    »Darauf trinke ich«, sagte ein rundlicher Diplomat mit schwerer Zunge.
    »Ah, da sind Sie ja, Shinth!« rief Grossblunder dröhnend und segelte wie ein Eisbrecher durch die Menge der versammelten Presse und anderer Gäste. »Wie reizend von Ihnen, vorbeizuschauen…«
    »Sparen Sie sich Ihre Heucheleien!« zischte der Groaci. »Ich bin hier, um Ihre Aufmerksamkeit auf die Handlungen dieses Individuums dort zu lenken!« Er deutete mit einem zitternden Finger auf Retief.
    Grossblunder runzelte die Stirn. »Ah ja – Sie sind doch der Bursche, der meine Aktentasche getragen hat«, erinnerte er sich. »Was …«
    Plötzlich war da ein kleiner Plumps, gefolgt von metallischem Klimpern. Grossblunder blickte hinunter. Auf dem polierten Boden zwischen seinen Füßen und den Füßen des Groaci glitzerten einige hundert verchromte Büroklammern.
    »Oh, haben Sie etwas verloren, Eure Exzellenz?« zirpte Magnan.
    »Wer, äh, ich?« fragte Shinth schwach.
    »Aha!« bellte Grossblunder, und sein Gesicht verfärbte sich zu einer Purpurschattierung, die unter den anwesenden Squalianern helle Begeisterung hervorrief.
    »Ich verstehe nicht – wie sind diese Büroklammern nur in meine Tasche gekommen?« wunderte Shinth sich laut, wenn auch ohne große Überzeugung.
    »Ha!« brüllte Grossblunder. »Dahinter waren Sie also, wie? Ich hätte es mir eigentlich gleich denken sollen!«
    »Pah!« erwiderte Shinth mit bewundernswerter Gelassenheit. »Wie sind schon ein paar bescheidene Souveniers im Vergleich zu dem Verlust, den…«
    »Ein Paar? Sie nennen siebenundsechzig Gros nur ein Paar?«
    Shinth sah überrascht aus. »Wie haben Sie das – ich meine, ich leugne strikt …«
    »Sparen Sie sich Ihr Leugnen, Shinth!« übertönte Grossblunder den Groaci. »Ich beabsichtige, die Sache vor Gericht zu bringen!«
    »Ich bin hergekommen, um von einem schweren Diebstahl zu sprechen!« unterbrach Shinth in dem Versuch, die

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