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Der Mann von Nebenan

Der Mann von Nebenan

Titel: Der Mann von Nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie Fried
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Bei einem großen Pferd mit langer Mähne bleibt Franz stehen.
    »Und hopp!« sagt er, packt Kate und setzt sie in den Sattel.
    »Aaah!« Kate schreit entsetzt auf und krallt sich in der Mähne des Tieres fest.
    Im nächsten Moment sitzt Franz hinter ihr. Er nimmt die Zügel in eine Hand und treibt das Pferd an, das sich gemächlich in Bewegung setzt. Mit der anderen Hand preßt Franz Kate an sich, nun spürt sie die vielversprechende Wölbung an ihrem Hintern. Seine Hand schiebt sich unter ihren Rock, wandert ihren Oberschenkel entlang und landet in ihrem Slip. Kate stöhnt auf.
    Die Situation ist vollkommen unwirklich: Auf einem Pferd sitzend, die Hand eines Fremden zwischen ihren Beinen, bewegt sie sich durch die mondhelle Nacht.
    Das Pferd schnaubt, dann verfällt es in einen leichten Trab. Die Hand reibt im Rhythmus gegen ihr Geschlecht, eine zweite Hand beginnt, ihre Brüste unter dem Dirndlstoff zu massieren. Kate keucht. Das Pferd beschleunigt, die Hand wird schneller, und während das Pferd durch das nächtliche Dorf galoppiert, schreit Kate ihre Lust hinaus.
     
    Sie hatte die Einzelteile ihrer Garderobe eingesammelt und schlich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer. An der Tür drehte sie sich noch mal um und warf einen letzten Blick auf den schlafenden Franz. Wie sollte sie jemals wieder bei ihm Brötchen kaufen?
    Als sie das Haus verließ, schlug die Kirchturmuhr acht. Es war Sonntag, bis auf ein paar Kirchgänger war niemand zu sehen. Kate spazierte geistesabwesend die Straße entlang.
    Zu Hause angekommen, ließ sie sich auf die Gartenbank fallen und hielt ihr Gesicht mit geschlossenen Augen den Strahlen der Morgensonne entgegen.
    »Na, hat’s gewirkt?«
    Kate zuckte zusammen.
    Malise lehnte an ihrem geöffneten Schlafzimmerfenster und grinste spöttisch zu ihr herunter.
    »Was meinst du?« fragte Kate verständnislos. Dann dämmerte es ihr. »Ach so, du denkst …«
    Malise lächelte wissend.
    Quatsch, dachte Kate, die nimmt mich doch wieder auf den Arm!
    Aber je länger sie Malises Blick auf sich spürte, desto unsicherer wurde sie.
     
    Kate hatte beschlossen, Armin, den Pudel, nach Mattuschek zu fragen. Der Friseursalon war die Nachrichtenbörse des Dorfes; wenn man wissen wollte, was geredet wurde, war man dort richtig. Armin lag Kate zu Füßen, seit er erfahren hatte, daß sie berühmt war.
    »Eigentlich am berühmtesten von allen meinen Kunden, denn Sie sind ja international bekannt, nicht so wie diese Fernsehnasen, die außerhalb von Deutschland kein Schwein kennt«, hatte er ehrfürchtig festgestellt.
    Seit dem Leonharditag sah Kate auch ihn mit anderen Augen. Im Dirndl aufzutreten und das Getuschel der Leute auszuhalten, dazu gehörte eine Menge Mut. Sie fragte sich, wie Armin es als schwuler Mann hier draußen aushielt.
    »Schauen Sie, Kate, was ich für Sie besorgt habe!« rief er ihr zu, als sie den Laden betrat.
    Er winkte aufgeregt mit einer kleinen Plastikflasche, die sich als Spezialshampoo für rotes Haar entpuppte.
    »Warum brauchen rote Haare ein anderes Shampoo als blonde oder braune?« erkundigte sich Kate, und sofort ergoß sich ein Schwall von Erklärungen über ihren Kopf, vermischten sich mit dem Spezialshampoo und hüllten Kate in diese wohltuende Wolke aus Fürsorge und Seifenschaum, die sie so liebte.
    »Sie haben’s ja ziemlich krachen lassen, am Leonharditag«, sagte Armin. Dabei lächelte er ihr anzüglich im Spiegel zu.
    O Gott, hatte sie doch jemand auf dem Heimritt beobachtet? Das war ja grauenhaft. Sie würde das Haus verkaufen und wegziehen müssen, wenn die Dörfler sie nicht ohnehin mit Schimpf und Schande davonjagten.
    »Ahm … wieso?« fragte sie blöde.
    »Na ja, einen Schuhplattler haben S’ hingelegt, daß einem schwindlig werden konnte. Und recht viel Bier haben S’ auch getrunken, gell?«
    Die Farbe in Kates Gesicht schwächte sich etwas ab.
    »Ihr Auftritt war aber auch nicht ohne!« Sie lächelte.
    Armin blieb todernst. »Wieso?«
    »Na ja …« Kate wurde unsicher, sie wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen. »Also … mir hat Ihr Dirndl gefallen. Sie haben schöne Waden!«
    Nun zog eine leichte Röte über Armins Gesicht; er sah aus, als freute er sich.
    Kate wollte dringend über etwas anderes sprechen, und weil sie gerade allein im Laden war, nutzte sie schnell die Gelegenheit.
    »Sagen Sie, Armin, was erzählt man sich eigentlich über den Mattuschek, meinen Nachbarn?«
    »Über den Oberst? Mei, daß er halt ein Streithammel ist.«
    »Wieso nennt

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