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Der Mann von Nebenan

Der Mann von Nebenan

Titel: Der Mann von Nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie Fried
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»Misty« und »Pink Panther«.
    Franz besorgte ihr ein Programmheft, brachte ihr in der Pause Champagner, und Kate begann, ihn so sexy zu finden, daß sie kaum an etwas anderes denken konnte, als so schnell wie möglich mit ihm zu schlafen.
    Aber erst mußte gegessen werden. Im Restaurant erwies sich Franz als sympathischer Gesprächspartner, von dessen Fähigkeit zuzuhören sich die meisten Männer aus Kates Vergangenheit eine Scheibe hätten abschneiden können.
    Kate war in weinseliger Stimmung, als sie das Lokal verließen. Leider endete der Abend anders, als sie gehofft hatte.
    »Ich muß jetzt in die Backstube«, verkündete Franz, als sie zurück im Dorf waren.
    »Was? Du fängst jetzt an zu backen, mitten in der Nacht?«
    Franz lachte. »Ja, klar, wann denn sonst? Die Leute wollen morgens ihre Brötchen.«
    Mist, dachte Kate bei sich. Laut sagte sie: »Darf ich mitkommen? Ich war noch nie in einer Backstube.«
    Franz überlegte.
    »Ich stör’ dich nicht«, versprach Kate.
    »Na, dann komm.«
    In der Bäckerei tauschte Franz seinen Anzug gegen Arbeitskleidung und eine weiße Mütze. Kate reichte er eine Schürze und ein Tuch, mit dem sie die Haare zurückbinden sollte.
    In Windeseile kippte er Zutaten in verschiedene Teigmaschinen und setzte sie in Gang. Er schaltete die computergesteuerten Öfen an und prüfte eine Liste mit Bestellungen für den nächsten Tag.
    Bewundernd sah Kate zu, wie er sich behende zwischen den Geräten hin und her bewegte, da eine Zutat hinzufügte, dort eine Maschine an- oder abschaltete. Seine Bewegungen waren zielgerichtet und präzise; es schien, als werde er selbst Teil des summenden kleinen Maschinenparks.
    »Hilfst du mir?«
    Er schob Kate zwei mit Teig belegte Bleche und eine Schüssel Aprikosen hin. Sorgfältig entfernte Kate die Kerne und legte die Aprikosenhälften auf den Teig.
    »Sehr begabt«, lobte Franz und zwinkerte ihr zu.
    Als sie fertig war, gähnte Kate.
    »Ich glaube, ich muß ins Bett«, stellte sie mit einem Blick auf die Uhr fest. Es war fast drei.
    »Ich würde gerne mitkommen«, sagte Franz bedauernd.
    »Das will ich hoffen«, sagte Kate und küßte ihn zum Abschied auf die mehlbestäubten Lippen.
    Am nächsten Morgen, als sie schlaftrunken zum Briefkasten torkelte, um die Zeitung zu holen, stand eine Tüte vor der Tür. Neugierig sah sie hinein. Drei aus Brezenteig geformte Herzen, noch warm und knusprig, verströmten einen köstlichen Duft.
     
    Bei Malise tat sich Geheimnisvolles.
    Kate beobachtete, wie an zwei Abenden hintereinander junge Männer ihr Haus betraten und erst spät in der Nacht wieder gingen. Normalerweise waren die Vorhänge fast immer offen; diese beiden Zusammenkünfte spielten sich jedoch hinter geschlossenen Gardinen ab.
    Es handelte sich um Vorbereitungen für den geplanten Vergeltungsschlag gegen Mattuschek, soviel erfuhr Kate von Rita und Inge. Mehr wußten aber auch die beiden nicht.
    Rita hatte sowieso andere Sorgen; sie befand sich mal wieder mitten in einer heftigen Krise mit Alex. In einer seiner Manteltaschen hatte sie eine Hotelrechnung für ein Doppelzimmer gefunden, und seine Erklärung dafür war alles andere als befriedigend gewesen. Sie kochte vor Wut.
    Dann kam der Marschbefehl von Malise.
    »Morgen abend, zehn Uhr, bei mir«, sagte sie am Telefon.
    »Was hast du vor?« wollte Kate wissen.
    »Laß dich überraschen«, antwortete Malise. »Ich garantiere dir, du wirst deinen Spaß haben!«
    Kate sah vor sich, wie sie diabolisch grinste.
    Plötzlich war Kate gar nicht mehr wohl in ihrer Haut. Natürlich wünschte sie, Mattuschek würde eine Abreibung kriegen. Aber sie war alles andere als erpicht darauf, sich weiteren Ärger aufzuhalsen. Bei Malise wußte man nie, was sie aushecken würde, und es war nahezu unmöglich, sich ihr zu widersetzen. In ihrer Haltung war etwas Unerbittliches, und in ihren Augen blitzte eine Entschlossenheit, die jeglichen Widerspruch im Keim erstickte.
    Zum vereinbarten Zeitpunkt traf Kate auf die anderen Frauen. Malise redete gerade leise, aber intensiv auf Rita ein. Die schüttelte abwehrend den Kopf. Malise verstärkte ihre Bemühungen. Plötzlich leuchteten Ritas Augen auf.
    »Okay«, willigte sie ein, »ich mach’s.«
    »Hast du’s wirklich verstanden?« vergewisserte sich Malise.
    Rita nickte und verschwand.
    Malise wandte sich Kate zu. »Können wir dein Auto nehmen? Bei meinem ist der Anlasser kaputt – muß ich erst wieder richten.«
    »So was kannst du?« Kate war

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