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Der Marathon-Killer: Thriller

Titel: Der Marathon-Killer: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Stock , Andreas Helweg
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während er den Zweitaktmotor aufheulen ließ. »Zu weit, Sir, selbst für Shiva. Flughafen?«
    »Bahnhof.«
    »Gymkhana, Problem mit Feuerwerk?«
    Marchant nickte und packte die Seitenstange der Rikscha fester, damit seine Hände aufhörten zu zittern. »Großes Problem«, antwortete er. Auf der anderen Seite der Straße fuhr ein Wagen mit Diplomatenkennzeichen vorbei. Marchant drehte sich um und sah sich das blaue Nummernschild an. Es war ein amerikanisches Kennzeichen. Einen Moment lang glaubte er, die weibliche Gestalt auf dem Rücksitz des Wagens erkannt zu haben.

32

    »Können wir davon ausgehen, dass Marchant sich im Club aufgehalten hat?«, fragte Fielding, der vom Boden aufgestanden war und jetzt aufrecht am Esstisch saß.
    »Es ist Mittwochabend«, sagte Denton und blickte auf den Flachbildschirm an der Wand. Dort zeigte Sky News Bilder des brennenden Gymkhana Clubs. »Wir haben mit Warschau gesprochen. Der Bridge-Abend war der einzige Ausgangspunkt, den er hatte.«
    »Wollen Sie damit sagen, Sie wussten, wo Marchant steckt?«, fragte Alan Carter. Er hatte sich wieder zu ihnen gesellt, nachdem er das Büro des MI6-Chefs verlassen hatte, um einige Anrufe nach Langley zu tätigen. Auf Fieldings Bitte hatte Anne Norman widerwillig eine abhörsichere Verbindung für ihn hergestellt.
    »Ich dachte, Sie wüssten ebenfalls Bescheid«, konterte Fielding.
    »Wir wussten, dass er in Indien ist.«
    »Er sollte sich mit einem Colonel treffen, der früher beim indischen Geheimdienst gearbeitet hat. Kailash Malhotra war einmal die Nummer zwei beim RAW. Er hat jeden Mittwochabend im Gymkhana Bridge gespielt.«
    »Tut mir leid«, sagte Carter. »Der DCIA meint, wir sollen uns Marchant schnappen. Ich habe gerade mit seinem
Büro gesprochen. In Kürze wird er auf einer sicheren Videoleitung durchgestellt.«
    »Ich dachte, Sie wären mehr an Dhar interessiert.«
    »Sind wir auch. Aber unser neuer Präsident wird am Samstag nach Delhi fliegen.«
    »Wir müssen Marchant die Chance geben, Dhar zu finden.«
    »Diese Bombe konnte zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt explodieren, Marcus. Ich werde die Scharfmacher nicht mehr zurückhalten können, wenn Marchant im Club war. Spiro ist längst nicht vollständig von der Bildfläche verschwunden. Der Direktor und er kennen sich schon ewig. Die waren beide bei den Marines. Spiro wird ihm sagen, er solle anschließend mit allen verfügbaren Kräften auf die Jagd nach Dhar gehen. Und es fällt mir schwer, dem nicht zuzustimmen.«
    »Nur haben Sie keine Ahnung, wo Dhar steckt.«
    »Aber der Colonel wusste es. Er hätte es uns oder Ihnen sagen können. Das hätte eine Menge Zeit gespart und eine Menge Leben gerettet.« Carter schaute wieder zum Fernseher. Verbrannte Leichen wurden vor der Lutyens-Veranda aufgebahrt.
    »Das hätte er uns niemals verraten«, sagte Fielding. »Unser Verhältnis zu Delhi ist besser als Ihres, aber Dhar ist ein Stachel in ihrem Fleisch. Der RAW hat einmal versucht, ihn anzuwerben.«
    »Aber Marchant hatte der Colonel Dhars Aufenthaltsort verraten.«
    »Wir hofften, er würde es tun. Er hat Marchants Vater seinerzeit sehr nahgestanden. Allerdings haben wir keine Ahnung, wie viel er verraten hat. Im Moment wissen
wir nicht einmal, ob Marchant und Malhotra noch leben.«
    Carter zögerte kurz. »Sieht nicht besonders gut aus, nicht wahr? Daniel Marchant wird des Mordversuchs am US-Botschafter in London verdächtigt, und jetzt wird er an einem Ort in Delhi vermutet, wo eine Bombe explodiert ist, und zwar drei Tage ehe der amerikanische Präsident dort eintrifft.«
    »Sie und ich wissen, dass Daniel Marchant nichts mit diesen Vorfällen zu tun hat.«
    »Leider war er jedoch bei beiden anwesend. Das macht mich langsam nervös, Marcus. Erklären Sie mir, warum Marchant angeblich auf unserer Seite stehen soll.«
    »Weil jemand versucht, ihn reinzulegen. Und wenn Sie nicht dahinterstecken, dann ist es jemand, der uns beiden die Eier abreißen will.«
    »Was macht Sie da so sicher?«
    »Ich habe Stephen Marchant gekannt. Und ich kenne Daniel. Falls er überlebt hat, wird er einen Kontakt zu Dhar herstellen.«
    »Der in Delhi herumläuft und Clubs in die Luft jagt.«
    »Das war nicht Dhar, Alan. In der Hinsicht können Sie mir ruhig vertrauen. Wer immer die Verantwortung für diese Bombe trägt, er hatte es auf Marchant abgesehen.«
    Es klopfte, und Anne Norman steckte den Kopf herein. Sie blickte Fielding an und beachtete Carter nicht. »Sir, ich habe Langley in der

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