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Der Marathon-Killer: Thriller

Titel: Der Marathon-Killer: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Stock , Andreas Helweg
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hat.«

    »Wir wissen nicht, warum er seine Meinung da draußen geändert hat«, sagte Armstrong, »aber vielleicht lag es an Leila, und dann sollten wir den Amerikanern dankbar sein, weil sie so klug waren, ihn genau im Auge zu behalten.«
    »Wollen Sie etwa andeuten, Leila habe ihm die Sache ausgeredet?«, fragte Fielding. Er stand jetzt am Fenster, kehrte Armstrong und Chadwick den Rücken zu und wünschte sich, er könne in diesem Moment durch die Tate Gallery auf der anderen Seite des Flusses schlendern, bevor die Massen dort einträfen. Der Nachtwächter drüben hatte ihm schon oft aufgemacht und ihn in die Präraffaeliten-Säle gelassen, wenn dort noch Dämmerlicht herrschte.
    »Nicht direkt, nein«, entgegnete Armstrong. »Sie hatte natürlich keine Ahnung, was er plante. Allein ihre Anwesenheit hat eine Wirkung auf ihn ausgeübt, nehmen wir an.«
    »Und sie lief an seiner Seite, weil die Amerikaner sie umgedreht hatten, nicht weil sie vielleicht tatsächlich echte Gefühle für ihn hegte, Gefühle, die innerhalb des MI6 seit ihrer gemeinsamen Zeit im Fort kein Geheimnis mehr waren?«
    »Sie haben wirklich eine romantische Ader, nicht wahr?«, sagte Armstrong und war verärgert, da sie mit Fieldings Rücken sprechen musste. »Der Sohn des berühmten Chefs, der beste Agent seiner Generation, der heldenhaft den amerikanischen Botschafter in London vor einem Selbstmordattentäter rettet. Wie wäre es stattdessen mit dem Sohn eines Verräters, der den Faden dort aufnimmt, wo der Vater ihn fallen gelassen hat, und um Haaresbreite ein Blutbad in der Hauptstadt anrichtet?«
    Fielding drehte sich zu ihnen um, und seine hohe Silhouette zeichnete sich dunkel vor dem Fenster ab. »Meiner Meinung nach müssen wir glücklich sein, dass sie ein Paar waren.« Er machte eine kurze Pause. »Aber ich fürchte, wir haben alles gründlich falsch verstanden. Die Bombe wurde keineswegs wegen Daniels Liebe zu Leila nicht gezündet, sondern wegen Leilas Liebe zu Daniel. Sie war diejenige, die ihre Meinung geändert hat.«
    »Das haben wir doch alles schon durchgespielt, Marcus. Niemand wollte ihn reinlegen.«
    »Ich weiß. Denn Leila hat überhaupt nicht für die Amerikaner gearbeitet.« Er ging zu seinem Platz, nahm den Stapel Transkripte und Akten auf und ließ ihn zwischen Chadwick und Armstrong auf den Tisch fallen. »Leila war für die Iraner tätig.«

39

    Marchant lauschte dem Rasseln der Kettchen, die den Kühen locker um den Hals gelegt worden waren, Muscheln auf grobem Kokosfaden. Eine kleine Herde hatte sich vor dem Namaste Café versammelt und wanderte langsam auf eine felsige Landspitze zu, die vom Sandstrand aus ins Arabische Meer ragte. Das Café stand mitten auf dem Strand, nahe dem Zentrum des Om-Symbols. Marchant hatte die Glück verheißende Form des Strands oben von den Klippen gesehen, wo der Rikscha-Fahrer ihn abgesetzt hatte.
    Er schaute in den Sonnenuntergang, hielt ein Kingfisher-Bier in der einen und ein Chillum , eine indische Haschischpfeife, in der anderen Hand und dachte, hier könnte er ein ganzes Jahr lang einfach nur sitzen. Sein Plastikstuhl stand entsetzlich schief, die Beine versanken langsam im weichen Sand, und er musste den Kopf neigen, um weiterhin zum fernen Horizont sehen zu können. Auf den Felsen sah er die Umrisse von zwei Menschen, die aufs Meer hinaus schauten, ihre Yoga-Silhouetten zeichneten sich vor dem zinnoberroten Himmel ab. Weiter hinten am Strand hockte eine Gruppe Fischer um ein Holzkanu und reparierte die Netze. Monika hätte diese Szene genossen, als sie selbst und auch in ihrer Tarnung. Leila, dachte er, hätte allen Alternativtouristen empfohlen,
sie sollten nach Hause gehen und sich eine anständige Arbeit suchen.
    Langsam akzeptierte er den Gedanken, dass Leila den Amerikanern geholfen und unwissentlich etwas gesagt haben musste, was sie denken ließ, er habe Munroe beim Marathon umbringen und nicht retten wollen. Sie hatten seinem Vater misstraut, und sie hatten auch den Sohn in Verdacht. Aber hatte Leila tatsächlich gewusst, was sie tat? Er hoffte, Salim Dhar wisse die Antwort darauf.
    Andere bekiffte Touristen genossen ebenfalls die Aussicht, locker im Café verteilt chillten sie und unterhielten sich leise. Marchant vermutete, zwei von ihnen kamen aus Schweden, zwei aus Israel und einer aus Südafrika. Das israelische Paar, so nahm er an, hatte gerade erst seinen Wehrdienst geleistet (drei Jahre für Männer, zwei für Frauen). Hinter dem Café gab es eine kleine

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