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Der Maskenball

Der Maskenball

Titel: Der Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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Drink also gebracht, um sie anzusprechen. Sie war beeindruckt und fühlte sich sehr geschmeichelt. "Dann sind Sie ein Gast. Sie sind aber nicht maskiert."
    "Ich bin..."
    "Ich will gar nicht wissen, wer Sie sind. Schließlich werde ich Sie nie wieder sehen."
    "Vielleicht wären Sie überrascht..."
    "Das glaube ich nicht. Wollen Sie mir folgen?"
    "Nein", entgegnete Luca kühl.
    "Na gut. Ich finde auch woanders Gesellschaft. Aber ich mag Sie - jedenfalls die Art, wie Sie küssen", fügte sie unumwunden hinzu.
    "Im einen Moment verhalten Sie sich wie eine erwachsene Frau, im nächsten reden Sie wie ein Schuldmädchen."
    Darcy errötete. Als sie sich abwandte und gehen wollte, zog er sie wieder an sich. "Was würden Sie heute Abend gern tun?"
    Sie neigte den Kopf zur Seite und erwiderte spontan: "Eine Gondelfahrt bei Mondschein machen ..."
    Luca verzog übertrieben das Gesicht. "Das machen doch nur Touristen."
    Darcy entzog ihm die Hand. "Ich bin Touristin. Nun seien Sie kein Feigling."
    "Ich werde für morgen eine Gondel organisieren ..."
    "Zu spät."
    "Dann sind wir in einer Sackgasse angelangt."
    "Das ist Ihre Sache." Betont lässig zuckte sie die Schultern und kehrte in den Ballsaal zurück. Obwohl sie bewusst langsam ging, folgte er ihr nicht. Sie fragte sich, warum sie derart gefährliche Spielchen spielte und ob sie je wieder einem Mann begegnen würde, der sie mit einem einzigen Kuss um den Verstand bringen konnte ...
    Schließlich blieb sie stehen und drehte sich um. Dabei stellte sie entsetzt fest, dass sie ihn bereits verloren hatte, denn sie konnte ihn in der Menge nicht ausfindig machen.
    "Ich lasse mich nicht erpressen", flüsterte ihr im nächsten Moment eine vertraute Männerstimme ins Ohr, und nach der ersten Schrecksekunde war Darcy unendlich erleichtert. "Aber dieser panische Ausdruck in Ihren Augen ist Balsam für meine Seele."
    Sie wirbelte zu ihm herum und lachte nervös auf. "Ich habe nicht..."
    "Es ist ziemlich beängstigend, so zu empfinden, stimmt's, cara?"
    "Ich weiß nicht, was Sie meinen ..."
    "O doch, das wissen Sie."
    "Was halten Sie von One-Night-Stands?" fragte sie kühn.
    Luca betrachtete sie mit unbeweglicher Miene. "Nichts", erwiderte er trocken. "Und ich hatte gehofft, Sie auch nicht."
    "Was halten Sie von Jungfrauen?"
    "Finde ich nicht besonders aufregend."
    "Okay, Sie stellen mir keine Fragen, und ich erzähle Ihnen keine Lügen. Was halten Sie davon?"
    "Mit solchen Einschränkungen werden Sie sich bald langweilen."
    Doch sie wusste es besser. Sie hatte ihre Eltern schon bei ihrer Geburt enttäuscht, weil sie ein Mädchen war, sie hatte nicht einmal ihre Ausbildung fortsetzen dürfen, und zu allem Überfluss hatte ihr Bräutigam sie schließlich vor dem Altar stehen lassen. Sie wollte kein Mitleid.
    Wenige Minuten später führte Luca sie die breite Treppe hinunter, und in der Eingangshalle stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen. Als sich daraufhin allgemeines Gemurmel um sie her erhob, zog sie sich zurück, verblüfft über ihre Kühnheit. Sie errötete, lachte aber nur.
    "Du bist so natürlich", sagte er anerkennend. "Als würdest du mich schon dein ganzes Leben kennen ..."
    Draußen wartete eine prachtvolle, mit Bändern geschmückte Gondel auf sie, deren Kabine mit weichen Samtkissen gepolstert war. Was dann folgte, war magisch. Luca wies Darcy nicht nur auf die Sehenswürdigkeiten hin, sondern unterhielt sie auch mit faszinierenden Geschichten. Er zeigte ihr den Palazzo Mocenigo, in dem Lord Byron gewohnt und in dem eine seiner zahlreichen Geliebten sich vom Balkon gestürzt hatte, die Zelle im Schuldnergefängnis, aus der Casanova geflüchtet war, und die Rialtobrücke, über die Shakespeares Shylock geschritten war.
    Allmählich wurde seine Stimme rau, und Darcy lächelte verträumt, weil sie spürte, wie sehr er seine Geburtsstadt liebte.
    Irgendwann hielt der Gondoliere in einem ruhigen Seitenkanal an, und ein müde wirkender, aber lächelnder Ober servierte ihnen Champagner und Erdbeeren.
    "Du bist eine Schwindlerin, cara mia", flüsterte Luca spöttisch. "Du hast so getan, als wärst du nicht romantisch veranlagt, aber du genießt es, von mir verwöhnt zu werden."
    "Ich bin keine Schwindlerin. Warum können wir nicht eine perfekte Nacht haben? Keine Verpflichtungen, keine Reue?"
    "Ich wette mit dir", sagte er sanft. "Was immer heute Nacht passiert, ich werde dich morgen um drei auf dem Ponte della Guerra treffen. Du wirst da sein."
    "Für

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