Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Maskenball

Der Maskenball

Titel: Der Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
Vom Netzwerk:
errötete, als ihr Blick auf die erste Seite fiel, die ein Foto von Luca zeigte. "Sie arbeiten für Luca?"
    "Ich bin sein Assistent, Signora."
    Nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatte, fragte sie sich bestürzt, ob Luca das Fax zensiert hatte oder sich womöglich über ihre Versuche, mehr über ihn zu erfahren, amüsierte. Sie breitete die Seiten auf dem Bett aus und begann zu lesen.
    In einem drei Monate alten Artikel mit der Überschrift
    "Milliardendeal in der Wall Street" wurde Luca als Finanzgenie beschrieben, das reich geboren worden und durch seine Devisengeschäfte noch reicher geworden war. Und das ist derselbe Mann, der einen Scheck von mir entgegengenommen hat, als ich pleite war, dachte sie fassungslos. Dieser hundsgemeine Kerl!
    Er hatte kein Ehrgefühl, kein Schamgefühl und keine
    Skrupel. Sie las weiter. Sein Ruf als Frauenheld wurde erwähnt, des Weiteren seine rücksichtslosen Geschäftspraktiken und seine Härte. Schon bald kam sie zu dem Ergebnis, dass es keinen Sinn hatte, weiterzulesen, denn vermutlich handelte es sich zu neunzig Prozent um Unsinn und Klatsch.
    Doch selbst wenn vieles übertrieben war, so war Luca offensichtlich ein Finanzgenie. Er war reich, gefürchtet und beneidet und es zweifellos gewohnt, Macht und Einfluss auszuüben. Darcy betrachtete das grobkörnige Foto auf der ersten Seite. Er wirkte so furchteinflößend, so streng und ganz anders als der Mann, in den sie sich damals bis über beide Ohren verliebt hatte. Doch er ähnelte auf beängstigende Weise dem Mann, den sie geheiratet hatte ...
    Warum er sie bestrafen wollte, war ihr allerdings immer noch nicht klar. Was hatte sie verbrochen? Sie hatte nur eine Nacht mit ihm verbracht, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte er keine Mühe gescheut, sie aufzuspüren und sie durch die Heirat handlungsunfähig zu machen. In den nächsten sechs Monaten würde er jeden ihrer Schritte überwachen.
    Und obwohl es ihr widerstrebte, rief sie sich jene Nacht in Venedig ins Gedächtnis, fast als wäre es ein gewisser Trost für sie ...
    "Nur ein Tanz, und dann gehe ich", hatte sie Luca erinnert und sich schnell von ihm gelöst, weil ihre heftige Reaktion auf seinen Kuss sie nervös machte.
    Richard hatte nie derartige Gefühle in ihr geweckt. Erst jetzt wurde Darcy klar, warum ihre Beziehung zum Scheitern verurteilt gewesen war. Keiner von ihnen hatte das Bedürfnis verspürt, vor der Hochzeit mit dem anderen zu schlafen. Was sie für Liebe gehalten hatten, war lediglich eine tiefe Zuneigung gewesen.
    "Warum sollten Sie gehen?" fragte Luca.
    "Ich gehöre nicht hierher ..."
    Er lachte leise. "Haben Sie plötzlich Angst bekommen?"
    "Ich habe keine Angst. Ich ..."
    "Gehören Sie einem anderen Mann?"
    Wütend funkelte Darcy ihn an. "Ich glaube nicht an feste Bindungen."
    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alle Frauen irgendwann eine feste Bindung wollen", erklärte er ungerührt.
    "Egal, was sie am Anfang behauptet haben."
    Sie warf ihm einen spöttischen Blick zu. An Versprechen glaubte sie nicht mehr. "Ich bin aber anders als die breite Masse
    ... Haben Sie das nicht gemerkt?"
    Als sie zurückwich, hielt er sie zurück, indem er ihre Hand nahm. "Entweder sind Sie verbittert... oder sehr clever."
    "Nein, nur ehrlich - und ich langweile mich schnell."
    "Nicht wenn ich Sie küsse ..."
    "Sie haben damit aufgehört", warf sie ihm vor.
    Luca lächelte amüsiert. "Wir haben Aufmerksamkeit erregt.
    Und ich stelle mich nicht gern zur Schau."
    Darcy zuckte die Schultern. "Dann sind Sie zu gesetzt, zu vorsichtig und zu konventionell für mich ..."
    Daraufhin zog er sie unvermittelt an sich und presste die Lippen auf ihre, um sie verlangend zu küssen. Als er sich von ihr löste, verspürte sie ein erregendes Prickeln und ein Hochgefühl, weil sie als Frau so viel Macht über ihn ausübte.
    "Das hat mir gefallen ... sehr sogar. Aber ich muss trotzdem gehen."
    "Das können Sie nicht..."
    "Und ob ..." Mit aufreizendem Hüftschwung ging sie auf die geöffneten Türen zu und hoffte insgeheim, dass er ihr folgte.
    "Wenn Sie jetzt gehen, werden Sie mich niemals wieder sehen."
    "Und Sie mich auch nicht", sagte sie herausfordernd über die Schulter. Dann fiel ihr ein, dass er Ober war - oder etwa nicht?
    Es erschien ihr plötzlich unwahrscheinlich.
    Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um. "Sind Sie Ober?
    Wenn ja, bin ich nicht fair zu Ihnen."
    "Natürlich bin ich kein Ober", erwiderte er ungeduldig.
    Darcy lächelte. Er hatte ihr den

Weitere Kostenlose Bücher