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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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hinaus, um der wartenden Menge einen Bericht über meinen Zustand zu liefern und Olivers Kutsche zu bestellen. Es wäre wohl zu viel von uns verlangt gewesen, nach alledem zu bleiben und an den restlichen Festivitäten der Nacht teilzunehmen.
    Ich wusch das getrocknete Blut fort, zog Brinsleys Hemd an und machte ein Bündel aus meiner zerrissenen und besudelten Kleidung, damit Jericho sich darum kümmern konnte. Vielleicht konnte er ein Wunder vollbringen und sie auf irgendeine Weise retten. Oliver, der sah, dass die Verbände unnötig waren, verstaute sie in einer seiner Taschen.
    Um den Schein zu wahren und die Leute davon abzuhalten, Fragen zu stellen, stützte ich mich bei unserem Weg hinaus auf seinen Arm und ließ den Kopf hängen. Nicht meine gesamte Schwäche war vorgetäuscht; ich fühlte mich arg mitgenommen durch den Kampf und die Verletzung und würde das fehlende Blut bald ersetzen müssen. Neue Energie durchflutete mich schubweise; ich hatte einige lebendigere Momente und verfiel dann plötzlich in Lethargie, als versuche mein Körper, Kraft zu sparen.
    Obwohl unsere besorgten Gastgeber enttäuscht waren, dass ich zum Zwecke der Genesung nicht bei ihnen bleiben wollte, brachten sie uns ohne große Verzögerung zur Kutsche, und wir drängten uns dankbar hinein.
    »Es tut mir Leid, dass wir dir die Party verdorben haben«, sagte ich zu Elizabeth, als wir es uns bequem machten.
    Sie schnaubte. »Nach dieser Art von Aufregung ist ein Maskenball, egal, wie aufwändig, im Vergleich nur ein fades Vergnügen. Jedoch werde ich Ruhe brauchen, denn morgen werden hundert Besucherinnen und Besucher zu uns kommen, um zu sehen, wie es um dich steht. Ich hoffe, Jericho und das Personal werden mit der Invasion fertig. Ich wette, dass es sich bei den meisten von ihnen um junge Damen mit ihren Müttern handeln wird, welche alle hoffen, einen Blick auf dich zu erhaschen.«
    Mein Mut sank. »Das ist doch nicht dein Ernst?«
    »Ich sah es in ihren Gesichtern, bevor wir gingen. Nichts berührt ein weibliches Herz so sehr, wie einen verwundeten Duellanten zu sehen, welcher sich stoisch vom Kampfplatz schleppt.«
    »Das ist lächerlich.«
    »Tatsächlich drückten viele der Mädchen ihre Geringschätzung gegenüber jedem Mann aus, der nicht im Namen der Ehre auf einen anderen geschossen hat – oder, in deinem Fall, der das Schwert erhoben hat –«
    »Genug, um Himmels willen!«, stöhnte ich.
    »Nein, kleiner Bruder, ich glaube, dies ist erst der Anfang. Ob es dir gefällt oder nicht, du bist zu einem Helden geworden...«
    »O mein Gott!«
    Olivers Blick war zwischen uns hin- und hergeschnellt und blieb nun auf mir haften. Sein lebhaftes Gesicht zuckte und verkrampfte sich vor unterdrückten Gefühlen, dann brach er in brüllendes Gelächter aus.
    Hätte Oliver die Ablenkung nicht nötig gebraucht, hätte ich dagegen protestiert, dass er sich über meine Situation amüsierte, aber ich verhielt mich ruhig und ertrug es, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Da waren wir bereits zu Hause angekommen und schleppten uns hinauf zu unseren jeweiligen Zimmern, um zu Bett zu gehen, mich selbst natürlich ausgenommen. Ich begab mich in den Salon, um mich ein wenig auszuruhen, bis Jericho hereinkam. Elizabeth hatte ihm offenbar von dem Abenteuer der heutigen Nacht erzählt, denn er stellte keine Fragen bezüglich des blutigen Kleiderbündels, welches ich ihm übergab.
    »Ich weiß nicht, ob du sie retten kannst, aber es wäre gewiss das Beste, die anderen diesen Haufen nicht sehen zu lassen. Es könnte sie vielleicht ängstigen oder etwas in dieser Art, und ich hege nicht den Wunsch, dem Geschwätz über diesen Zwischenfall noch etwas hinzuzufügen.«
    »Ich werde diskret sein, Mr. Jonathan. Sind Sie sicher, dass Sie wohlauf sind?«
    »Ich glaube schon, abgesehen davon, dass ich entsetzlich schwach bin, aber diesem Missstand wird bald Abhilfe geschaffen werden. Ist der Kutscher mit den Pferden fertig?«
    »Er kam soeben von den Ställen zurück und trinkt Tee in der Küche. Der Weg ist für Sie frei... es sei denn, Sie wünschen, dass ich mich um die Angelegenheit kümmere?«, fragte er, indem er indirekt anbot, das Blut für mich zu besorgen.
    Dies war verlockend, aber es würde bedeuten, dass ich noch länger warten müsste. Nein, ich war müde, jedoch noch nicht so erledigt, dass ich dazu nicht mehr selbst in der Lage wäre. Dies teilte ich ihm mit und dankte ihm für das Angebot.
    Nachdem er sich auf den Weg zur Küche

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