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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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zerbrechen. Jedoch gehörte es Brinsley, daher widerstrebte es mir, dies zu tun. Stattdessen händigte ich ihm beide Degen aus, als er zu mir trat. »Vielen Dank für die Leihgabe, Sir. Dies war äußerst freundlich von Ihnen.«
    Er begann etwas zu stammeln, aber ich hatte keinen Sinn dafür, da mich plötzlich die Müdigkeit überkam. Mein eigener Blutverlust zeigte Wirkung. Aber ich konnte mich jetzt nicht ausruhen, denn ich fand mich jäh im Mittelpunkt einer jubelnden Menge wieder, die mir auf den Rücken klopfte und entschlossen war, mich schnellstens fortzubringen und auf meine Gesundheit anzustoßen.
    »Der verdammt beste Kämpfer, den ich je gesehen habe!«
    »Ein wahrer Feuerschlucker!«
    »Bei Gott, niemand wird mir dies glauben, aber das müssen sie, denn jeder, der es nicht tut, wird von mir zum Duell herausgefordert werden!«
    »Meine Herren! Wenn ich Sie bitten dürfte!«
    Dieser letzte, halb erstickte Schrei stammte von Oliver, der sich zu mir durchgekämpft hatte und nun meinen Arm ergriff. Ich stöhnte – dieses Mal vor Dankbarkeit – und lehnte mich auf ihn. Nun, da die unmittelbare Notwendigkeit, mich im Duell zu beweisen, nicht mehr existierte, wurden meine Beine ganz schwach.
    »Zurück zum Hause, wenn es dir nichts ausmacht?«, fragte ich ihn.
    »Verdammt richtig, Sir«, versprach er, einen seltsamen Tonfall in seiner Stimme. Er warf mir meinen Umhang über und zog ihn eng zusammen, um das zerfetzte und blutige Hemd zu verbergen. Wir kamen nur langsam voran, aber andere rannten voraus, um die Neuigkeiten zu verbreiten, und als wir uns dem Hause näherten, kamen noch mehr Leute heraus, um uns zu empfangen und sich die Geschichte anzuhören. Unglücklicherweise wurde immer mehr hinzu gedichtet, je häufiger sie erzählt wurde, und nichts, was ich sagte, konnte diese Entwicklung aufhalten. Als der Kampf fast zur Legende hochstilisiert worden war, schien es die Mühe, die Wahrheit zu verbreiten, kaum noch wert zu sein.
    Es war Brinsleys Unterstützung bei der raschen Abwicklung der Angelegenheit zu verdanken, dass wir bald den Frieden und die Ruhe eines kleinen Zimmers genießen durften. Ich gestattete es mir, mich auf einem bequemen Sofa auszustrecken, lehnte aber alle Angebote, mir zu helfen, als völlig unnötig ab. Das, was ich eigentlich wollte, war, allein gelassen zu werden, aber meine gewissenhaften Bewunderer nahmen dies als den Beweis bescheidener Tapferkeit. Sie hielten sich an ihr Versprechen und stießen auf der Stelle auf meine Gesundheit an, was mir ein weiteres Problem bescherte, da ich an ihrer Feier nicht teilnehmen konnte.
    Als die Angelegenheit gerade unerträglich zu werden begann, tauchte Elizabeth auf und drängte sich zwischen den anderen hindurch, um zu mir zu gelangen.
    »Jonathan, jemand erzählte mir, dass du –« Sie unterbrach sich mit einem herzzerreißenden Schrei. Mein Umhang hatte sich ein wenig geöffnet und enthüllte die grässlichen Blutflecken.
    »Er befindet sich nicht in Gefahr«, beeilte sich Oliver, zu versichern. »Er benötigt nur ein wenig Ruhe. Meine Herren, würden Sie mir bitte gestatten, meinen Patienten zu behandeln?«
    Dies war, angesichts der großen Menschenmenge, leichter gesagt als getan.
    Ich bat sie, den Raum zu verlassen, auch wenn dies für die jubelnde Menge eine bittere Enttäuschung bedeutete. Brinsley trat in seiner Autorität als Gastgeber vor und überredete sie, sich nach draußen zu begeben.
    Währenddessen bombardierte Elizabeth uns beide ärgerlich mit Fragen.
    »Ein Duell? Wie, in Gottes Namen, bist du in ein Duell geraten?«, verlangte sie zu wissen.
    »Dieser verfluchte Kerl in dem russischen Kostüm beleidigte dich«, antwortete Oliver. »Hätte Jonathan den dreckigen Schurken nicht zum Duell herausgefordert, hätte ich es gewiss getan.«
    »Beleidigt – was, um alles in der Welt, hat er denn gesagt? Jonathan, geht es dir gut? Oh, warum nur hast du so etwas getan?«
    Und so weiter. Sie sagte eine ganze Menge in einer sehr kurzen Zeit, so zerrissen war sie zwischen Wut und Erleichterung. Ich musste ihr immer wieder versichern, dass es mir gut gehe, während ich ein wachsames Auge auf Oliver hatte ... der ein wachsames Auge auf mich hatte.
    Als die Tür erst geschlossen war und wir glücklich vereint und allein waren, zog Oliver einen Stuhl neben mich und setzte sich, und ich war nicht sehr erfreut über die Sorgen, welche ihn so offensichtlich quälten. Er griff nach mir und sagte, er müsse sich meine Wunde ansehen.
    Ich

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