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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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dafür sorgen müssen, dass er verletzlich wirkte, irgendwie nur halb angezogen, aber das war nicht der Fall.
    »Worum geht es?«, fragte ich.
    Sein Blick glitt an mir herauf und herunter, traf auf den meinen und richtete sich dann auf das Feuer. »Duell«, sagte er. In seinem Ton war Spott zu hören, wie bei einem Schulmeister im Umgang mit einem besonders zurückgebliebenen Schüler.
    »Was ist damit?«
    »Schon gut, es spielt keine Rolle.«
    »Dann sagen Sie mir, worum es geht.«
    »Sie werden es sehr bald erfahren«, knurrte er.
    Nun gut, ich würde nicht darauf drängen. Aber es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis Oliver herunterkam. Edmond strahlte eine nervöse Spannung aus, wie ein Feuer Hitze ausstrahlt; ich konnte fast fühlen, wie ich selbst davon versengt wurde. Erleichterung überkam mich, als Oliver endlich auftauchte, ebenfalls mit einem Morgenrock bekleidet, aber er trug Pantoffeln statt Stiefel.
    Verschlafen blickte er von Edmond zu mir, als wolle er nach einer Erklärung fragen. Ich konnte nur mit den Schultern zucken.
    »Oliver –« Edmond hielt inne, um sich zu sammeln. »Es tut mir sehr Leid, aber etwas Schreckliches hat sich ereignet, und ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll.«
    Jede Spur von Schläfrigkeit fiel bei diesen beängstigenden Worten von Olivers Gesicht ab. »Was ist geschehen?«, verlangte er zu wissen.
    »Was?« Ich sagte es zur gleichen Zeit.
    »Deine Mutter ... es gab einen Unfall.«
    »Ein Unfall – was für einen – wo ist sie?«
    »Bei den Bolyns. Sie ist gestürzt. Wir glauben, sie ist auf dem Eis ausgerutscht.«
    »Geht es ihr gut?«, fragte Oliver mit lauter werdender Stimme und machte einen Schritt vorwärts.
    »Sie ist bei dem Sturz mit dem Kopf aufgeschlagen. Es tut mir sehr Leid, Oliver, aber sie ist tot.«

KAPITEL 10

In England wurden Begräbnisse, zumindest für diejenigen, welche zu der gehobeneren Gesellschaft gehörten, nachts abgehalten. Dies war für mich von Vorteil, da es einiges Gerede gegeben hätte, wenn ich nicht dabei gewesen wäre, andererseits wollte ich nur Oliver zuliebe hingehen, und nicht aus Trauer um Tante Fonteyn.
    Das Wetter war scheußlich, bitterkalt, und es herrschte ein schneidender Eisregen – passend zu Tante Fonteyns Temperament. Dies war ihre letzte Gelegenheit, ihre Familie noch einmal mit ihrem verderblichen Einfluss zu bedenken, dachte ich, während ich mich wie der Rest der Familie duckte, als wir gemeinsam dem Sarg zu seinem letzten Bestimmungsort folgten. Ich ging auf der einen Seite von Oliver, Elizabeth auf der anderen, wobei wir ihm so viel Unterstützung wie möglich zuteil werden ließen, immer in dem Wissen, dass es nicht genug war. Vor Tagen, als er die schlimme Neuigkeit gehört hatte, war die Farbe aus seinem Gesicht gewichen und bisher noch immer nicht zurückgekehrt. Er sah so grau und zerbrechlich aus wie ein alter Mann; seine Augen waren von einer irritierenden Leere, als sei er eingeschlafen und habe dabei vergessen, sie zu schließen.
    Ich hoffte, dass er beginnen würde, sich zu erholen, sobald der Schrecken der Beerdigung vorbei wäre. Das Band zwischen einer Mutter und ihrem Kind ist stark, ob sie sich nun lieben oder nicht; wenn dieses Band zerreißt, bleibt dies für die Überlebenden nicht ohne Wirkung. Trotz all der Jahre voller Beschimpfungen, welche er erlebt hatte, trotz all seiner Beschwerden über sie, war sie, wie er gesagt hatte, die einzige Mutter, die er besaß. Selbst wenn er sie inzwischen gehasst hatte, so hatte sie dennoch einen großen Einfluss auf sein Leben gehabt, manchmal unangenehm, aber doch vertraut und persönlich. Ihre plötzliche Abwesenheit würde eine Veränderung mit sich bringen, und Veränderungen sind beängstigend, wenn man darauf völlig unvorbereitet ist. Ich konnte, angesichts meiner Erfahrungen mit dem Tode und der grundlegenden Veränderung, welche sie für meine Familie bedeutete, dies bezeugen.
    Die Erinnerung an mein Ableben überwältigte mich plötzlich, als wir im Familienmausoleum froren, welches eine Viertelmeile vom Fonteyn-Hause entfernt lag. Für diese Familie gab es selbst auf dem Friedhof kein Kontakt mit weniger angesehenen Menschen; die Fonteyns würden die Ewigkeit mit jenen ihrer eigenen Art verbringen, vielen Dank. Es gab auch keine schlammigen Gräber, sondern eine geräumige und prachtvolle Grabstätte, gut geeignet für Angehörige des Königshauses, groß genug, um viele zukünftige Generationen ihrer Art zu beherbergen.
    Das riesige

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