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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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darüber erzählt?« Elizabeths Augen loderten förmlich vor Wut.
    »Nun ...«
    Oliver beugte sich wieder zu mir. »Ich meine, du solltest uns sehr rasch von dieser Angelegenheit erzählen.«
    »Es gibt darüber nicht viel zu erzählen.«
    »Nichtsdestotrotz...« Er warf einen kurzen Blick auf Elizabeths ausdrucksvolles Gesicht.
    »Nichtsdestotrotz...«, echote ich schwach. Eigentlich benötigte ich keine zusätzliche Aufforderung, aber ich war müde und brauchte eine Erfrischung; also kam ich bei meiner Erzählung über mein erstes Treffen mit Ridley schnell zur Sache und machte es so kurz, wie es mir möglich war. Ich dachte sehn- süchtig an Jericho und sein geschicktes Jonglieren mit den Teekannen, aber dies war einfach kein Luxus, der mir im Moment zur Verfügung stand.
    Als ich meine Erzählung gerade beendet hatte, klopfte jemand an die Tür, und Brinsley streckte zögernd den Kopf herein.
    »Ich dachte mir, Sie benötigten vielleicht Verbandszeug oder Wasser, oder vielleicht etwas anderes?«, fragte er Oliver.
    Mein Vetter brauchte einen Augenblick, um seine Aufmerksamkeit von meiner vergangenen Heldentat auf die Probleme der Gegenwart zu richten. Er warf mir mit weit geöffneten Augen einen Blick zu, eine stumme Frage, was er tun solle. Ich antwortete mit einem kurzen Nicken, und er sagte Brinsley, er benötigte genau diese Dinge, falls dies nicht zu viel Umstände bereite.
    »Überhaupt nicht, alter Knabe. Wie geht es Ihnen, Barrett?«
    »Sehr gut. Ich werde bald wieder auf den Beinen sein.«
    »Was für eine Erleichterung! Kann ich Ihnen irgendetwas besorgen?«
    »Vielleicht könnten Sie ein altes Hemd entbehren? Meines ist ein wenig –«
    »Himmel, Mann, da kann ich Ihnen etwas Besseres besorgen!« Er verschwand rasch wieder, begierig, die Angelegenheit in Gang zu bringen.
    »Es scheint zu wirken«, meinte Oliver. »Brinsley stand direkt neben mir und sah, wie die Klinge eindrang, und sieh dir nur an, wie er sich nun verhält. Er glaubt dir.«
    Ich seufzte. »Ich danke dem Himmel dafür.«
    Gott, hätte ich meinen Einfluss auf die ganze Gruppe ausüben müssen, um sie dazu zu bringen, dass sie leugneten, was sie mit eigenen Augen gesehen hatten, wäre mir vor Anstrengung der Kopf geplatzt. So, wie es aussah, erledigten die Zeugen diese Aufgabe auf sich allein gestellt besser.
    »Unglaublich.« Oliver schüttelte den Kopf. »Und all dies, weil du Ridley sein Vergnügen verdorben hast. Wenn er sich in einem dermaßen berauschten Zustand befand, so bin ich überrascht, dass er in der Lage war, sich an dich zu erinnern.«
    »Aber nicht mehr, als ich es war, da ich herausfand, wie leicht er sich zwischen der Gosse und vornehmer Gesellschaft hin- und herbewegt. Er ist ein sehr gefährlicher Kerl, und du musst unbedingt tun, was immer du kannst, um ihm nicht über den Weg zu laufen.«
    »Mit mir hat er keinen Streit, aber wir beide sind Blutsverwandte – ich werde mein Bestes tun, Vetter, aber ich bezweifle, dass er vorerst ein großes Problem darstellen wird. Du hast ihn tüchtig aufgespießt, obwohl es besser gewesen wäre, wenn du ihn getötet hättest.«
    »Ich habe genug vom Töten, vielen Dank.« Ja, jetzt. Jetzt, da ich mich wieder weit genug beruhigt hatte, um nachdenken zu können.
    »Dennoch ist er ein gehässiger Typ, dies ist offensichtlich. Es ist vielleicht für heute Nacht vorbei, aber er gehört genau zu der Sorte von Mensch, welche dich später verfolgen werden. Laut des Kodexes kann er den Streit nicht erneut entfachen, aber dies wird ihn nicht davon abhalten, einen neuen zu beginnen.«
    »Ich werde meine Augen offen halten, du hast nichts zu befürchten«, versprach ich.
    »Ich frage mich, wie es ihm überhaupt geht.«
    »Wenn du dies wirklich herausfinden willst ...«, begann ich zweifelnd.
    »Durchaus nicht! Ich habe mir lediglich die Frage gestellt. Ich nehme an, sie haben einen anderen Arzt aufgetrieben, welcher ihn behandelt hat; sonst wäre ich mittlerweile hinzugezogen worden. Um so besser, würde ich sagen.«
    Einige Bedienstete der Bolyns erschienen und brachten die versprochenen Dinge, also das Waschwasser, Verbände und ein sauberes Hemd aus allerfeinster Seide. Brinsley litt – anscheinend – an einem sehr ernsten Anfall von Heldenverehrung, wobei ich selbst das Objekt der Lobhudelei war. Ich war recht ratlos, da ich mich weder dieser Ehre würdig noch allzu behaglich dabei fühlte, aber ich konnte es nicht ändern.
    Der Raum wurde wieder geräumt, und dieses Mal ging Elizabeth

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