Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod
Autoren: Pat N. Elrod
Vom Netzwerk:
Fall.«
    »Abgesehen davon, dass er wieder aufstand, um den Gefallen zu erwidern.«
    »Vielleicht hättest du selbst gegen ihn kämpfen sollen.«
    »Ich war anderweitig beschäftigt.«
    Er gab ein freudloses Lachen von sich.
    »Komme schon«, meinte sie. »Ich kann nicht die ganze Nacht hier draußen bleiben.«
    Er seufzte. »Nun gut, nimm dieses Ende und drücke, und ich werde an der Ecke ziehen.«
    Sie folgte seinen Anweisungen, indem sie ihre Hände auf die Kante der Platte legte, welche den Sarkophag abdeckte. Nach einer herkulischen Anstrengung der beiden rührte sich dieses Ding endlich. Da sah ich, dass der Deckel in zwei große Rechtecke aufgeteilt war, und sie versuchten, das eine davon zu bewegen. Was für eine Teufelei war dies? Planten sie, mich darin zu verstecken?
    Sie hielten inne und keuchten eine Weile, dann versuchten sie es erneut und verschoben es noch ein wenig mehr. Während sie damit beschäftigt waren, konnte ich vielleicht hinauskriechen und mich im Walde verstecken ...
    Jemand im Inneren des Sarkophages fluchte. Clarinda und Ridley sprangen zurück, als eine Hand aus der Öffnung emporschnellte. Hastig griff Ridley nach seiner Duellpistole und hielt sie im Anschlag.
    »Du bist also wach?«, sagte er. »Dann komme heraus, und erspare uns unnötige Mühe.«
    Mir standen die Haare zu Berge. Ein Mann tauchte in der Öffnung auf, ein großer Mann, der sich langsam bewegte, als sei er verletzt. Er sog Luft ein und schluchzte heftig. Seine Trauerkleidung war in einem sehr unordentlichen Zustand, und auf seinen Händen war Blut zu erkennen, da er sie gegen die Begrenzungen seines gräulichen Gefängnisses gestemmt hatte. Edmond Fonteyn.
    »In der Hölle schmoren sollt ihr«, krächzte er. Seine Augen funkelten vor Zorn. Ich konnte den Hass spüren, den reinen Zorn, welcher von ihm ausging und den Raum erfüllte.
    »Wir werden zuerst dich dort sehen«, meinte Ridley zähnefletschend.
    »Komme nun ganz heraus, und sei ein braver Junge.« Edmond hatte einen schmerzhaften Kampf mit der kleinen Öffnung auszufechten, bevor er seine große Gestalt hindurchgezwängt hatte. Clarinda sah aus sicherer Entfernung zu. Beide befanden sich zwischen mir und der Tür.
    Als er es endlich geschafft hatte, hinauszugelangen, lehnte Edmond sich erschöpft gegen den großen Steinkasten. Zuerst sah er Arthur, dann mich. Ich sorgte dafür, dass meine Augen blicklos ins Nichts starrten.
    »Mein Gott. Wie viele mehr, Clarinda?«, fragte er. »Nur noch du, Ehemann«, antwortete sie sanft. »Und du denkst, du wirst dafür nicht gehängt werden?«
    »Ich weiß, dass ich nicht gehängt werde. Es wird aussehen, als hättest du mit Jonathan dein eigenes, privates Duell ausgefochten, und ihr hättet euch gegenseitig getötet.« Sie lächelte. »Meinetwegen, natürlich.« »Niemand wird dies glauben.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass sie es glauben werden, darüber mache dir keine Sorgen. Du hast bereits zu der Angelegenheit beigetragen. All diese wütenden Blicke, welche du Jonathan zuwarfst – jedermann, der Augen im Kopf hatte, konnte sehen, wie sehr du ihn verachtet hast.«
    »Und was dann? Wirst du diesen Dummkopf heiraten?« Er wies mit dem Kopf zu Ridley, dessen Augen sich bei dieser Beschimpfung verengten.
    »Nein ... zumindest noch nicht. Aber den lieben Vetter Oliver –«
    »Oliver?« Edmond lachte.
    »Er mag mich recht gern, und ich werde dafür sorgen, dass er jede Möglichkeit bekommt, die trauernde Witwe hier zu trösten.«
    »O ja, darin bist du gut, nicht wahr?«
    »Hervorragend, Edmond.« Sie lächelte affektiert. »Du kennst mich sehr gut.« Er setzte zu einer scharfen Entgegnung an, aber Ridley befahl ihm, still zu sein, wobei er seine Waffe benutzte, um seinem Befehl Nachdruck zu verleihen.
    »Lasse uns dies zu Ende bringen, Clarinda«, sagte er. »Ich dachte, du hättest es so eilig.«
    »Richtig, aber ich möchte, dass die Dinge vollkommen korrekt aussehen. Wo sind die Schwerter?«
    »Dort.« Ridley zeigte auf das Ende des Sarkophages, an dem ich lag. Sie glitt hinüber und hob das Schwert auf, welches ich zuvor gefunden hatte. »Wo ist das andere?«
    »In Barretts Stock. Es gibt da einen besonderen Kniff, um den Verschluss zu öffnen –«
    Sie beugte sich hinunter und hob den Stockdegen hoch. »Oh, eines dieser Dinge. Wie ... ja, so funktioniert es.« Sie zog die Klinge blank und warf den Stock beiseite. Den Degen legte sie neben mir auf den Boden und fügte dann diesem makaberen Bild die leere Pistole
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher