Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod
Autoren: Pat N. Elrod
Vom Netzwerk:
gehabt, um sich an gewisse Tatsachen bezüglich meines Zustandes zu gewöhnen.
    Später. Darüber würde ich mir später Gedanken machen.
    Hätte ich über meine normalen Kräfte verfügt, hätte ich ihn zum Hause zurücktragen können, aber dies war leider nicht der Fall. Es war schwierig, ihn auch nur ins Mausoleum zu schleppen. Wie er es vorher mit mir getan hatte, legte ich ihn nun auf den Sarkophag. Ich bemerkte, dass ich auf dem Marmor einige Blutflecken hinterlassen hatte, als ich auf demselben Platz gelegen hatte, und fragte mich, ob sie wohl für immer dort blieben, aber dann kam ich zu dem Schluss, dass es mir nicht wichtig war, dies zu wissen.
    Weiterhin fiel mir auf, dass mein Hut, welchen ich verloren hatte, als Arthur mich angegriffen hatte, am Fuße des Sarkophages lag, zusammen mit irgendeinem Schwert und meinem eigenen Stockdegen. Die Anwesenheit des Ersteren verwirrte mich, den Letzteren nahm ich freudig wieder an mich. Ich setzte meinen Stockdegen wieder zusammen, indem ich die Klinge in den dafür vorgesehenen Schaft gleiten und den Verschluss einrasten ließ. Ich würde ihn gut als einfaches Hilfsmittel gebrauchen können, bis ich in der Lage war, weiteres Blut zu mir zu nehmen.
    Die Wunden, welche ich Arthur am Hals zugefügt hatte, bluteten nicht mehr, aber seine Haut hatte eine bläuliche Färbung angenommen. Ob diese von der Kälte stammte oder von dem Schaden, welchen ich ihm zugefügt hatte, spielte keine Rolle; mit einem verächtlichen Blick zog ich meinen Umhang aus und legte diesen über ihn. Es würde nur fünf Minuten dauern, zum Hause zu gelangen, und ich konnte der Kälte in diesem Zeitraum besser standhalten als er. Mir fiel noch etwas ein. Ich legte ihm sein Halstuch wieder um und knotete es fest, womit ich sowohl ihm ein wenig Schutz zukommen ließ, als auch den Beweis meiner Gier verdeckte.
    »Ich werde in Kürze zurückkommen«, murmelte ich ihm zu und drehte mich um, um das Mausoleum zu verlassen.
    Doch leider kam ich nicht weit. Nur bis zur Pforte. Dort sah ich, dass Ridley den Weg vom Fonteyn-Hause herabeilte, mit einer weiteren Gestalt hinter ihm. Einer Frau. Was, zum –?
    Ich hätte die Angelegenheit gerne jetzt und hier hinter mir gelassen, indem ich mich auflöste, sie vorbeigehen und Arthur finden ließ und sie machen ließ, was immer ihnen gefiele, aber so müde ich auch war, so verdammt neugierig war ich auch.
    Und wütend. Ich hatte es Arthur heimgezahlt, dass er mich so verletzt hatte, aber Ridley noch nicht.
    Er und die Frau kamen näher und liefen zielbewusst auf das Mausoleum zu. Ich wich in die Schatten hinter der Pforte zurück und verschmolz mit ihnen, wobei ich mich hinter dem entfernteren Ende des riesigen Sarkophags versteckte und mich flach auf den Boden zwischen ihm und der Wand legte. Wenn es so aussähe, als ob einer der beiden ihn umrunden würde, dann würde ich mich auflösen, aber nicht vorher. Ich hatte im Sinne, ihr Gespräch zu belauschen.
    »Arthur!«, rief Ridley ungeduldig nach seinem Vetter. Er stieß die Pforte auf und kam herein.
    »Arthur!«, rief diesmal die Frau.
    Ich erkannte ihre Stimme, und mein Erstaunen hätte fast dazu geführt, dass ich aufgestanden wäre. Was, in Gottes Namen, tat Clarinda hier draußen mit Thomas Ridley?
    »Wo ist er?«, verlangte sie von ihm zu wissen.
    »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?«
    »Dann finde ihn. Ich friere.«
    O Himmel. Es schien, dass sie Arthurs Körper, in meinen Umhang gehüllt, in der Dunkelheit für den meinen hielten.
    »Du hättest im Hause bleiben können«, betonte Ridley.
    »Nein. Ich möchte sehen, wie es erledigt wird.«
    Er schnaubte. »Du hast bereits den besten Teil verpasst.«
    Sie trat näher an den Sarkophag heran, aber nicht zu nahe, Gott sei Dank.
    »Bist du sicher, dass er –«
    »Arthur hat sich um ihn gekümmert, also mache dir keine Sorgen.«
    »Aber er sollte erschossen werden«, meinte sie gereizt.
    Was?
    »Dafür ist es nun zu spät. Ich werde ihnen einfach Schwerter in die Hände drücken und es dabei belassen.«
    »Aber wenn es nicht richtig aussieht...«
    »Das wird es, und selbst wenn jemand Fragen stellen sollte, können du und dein kostbarer Oliver ihn leicht zum Schweigen bringen.«
    Oliver? Mein Gott, wie war er darin verwickelt? Es war schwer genug zu glauben, dass Clarinda hier war und Gott weiß was im Sinne hatte, aber Oliver? Ich fühlte in den Tiefen meines Magens ein grässliches Rumoren, zehnmal schlimmer als jede Übelkeit, welche ich je gekannt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher