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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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hatte. Verrat. Bleicher, hässlicher, unverzeihlicher Verrat. Ich war ihm zuvor bereits bei Caroline Norwood begegnet, aber dass er von meinem lieben Vetter ausgehen würde, meinem engsten Freunde ...
    »Hast du eine Kerze und eine Zunderbüchse?«, fragte Ridley sie. »Gut, dann mache dich nützlich und zünde die Kerze an. Es ist hier schwarz wie im Hades.«
    »Hast du etwa Angst vor der Dunkelheit?«, erwiderte sie freundlich.
    »Nein, aber ich kann im Dunkeln nicht arbeiten – es sei denn, es ist die richtige Art von Beschäftigung.«
    »Dafür haben wir hinterher noch reichlich Zeit. Nun mache dich auf den Weg, um Arthur zu finden.«
    Mit einem enttäuschten Grunzen ging Ridley nach draußen und rief Arthurs Namen.
    Ich wartete geduldig, während sie sich an der Zunderbüchse zu schaffen machte und eine Flamme zustande brachte, welche groß genug war, um die Kerze zu entzünden. Ihr Licht flackerte durch den Luftzug, welcher vom Eingang herüberwehte.
    Sie stellte die Kerze auf eine Ecke des Sarkophages und schritt dann auf und ab, um sich warm zu halten. Als der Klang ihrer Schritte mir anzeigte, dass sie sich von mir fortbewegte, legte ich eine Hand auf den steinernen Deckel und zog mich hoch. Verdammnis, ich war so schrecklich schwach und zitterte von der Anstrengung, aber der Blick auf Clarindas Gesicht, als sie sich umdrehte und mich erblickte, war die Mühe wert.
    Für einen Moment war sie überrascht, dann wich sie instinktiv zurück, und schließlich erkannte sie mich.
    »Guten Abend, Kusine«, sagte ich ruhig.
    Oh, sie war schlau. Ihr Blick wanderte von mir zu Arthur Tyne und kehrte wieder zurück. Ebenso schnell ahnte sie, wer, eingehüllt in den Umhang, wirklich dort lag. In dem düsteren Licht war sie nicht in der Lage, das Blut auf dem schwarzen Stoff zu erkennen, aber es befanden sich auch einige Flecken auf meiner Weste und meinem Hemd.
    Sie machte einen Schritt auf mich zu, eine Hand ausgestreckt, als ob sie mir helfen wolle. »Du bist verletzt«, bemerkte sie, indem sie ihrer Stimme einen besorgten Klang verlieh.
    »Aber nicht tot.« Mein eigener Tonfall gab ihr unmissverständlich zu verstehen, dass weitere Versuche, mich zu täuschen, zwecklos waren.
    Sie ließ ihre Hand fallen, so dass sie auf ihren Röcken zu liegen kam, und unterdrückte einen Schauder. Sie war warm angezogen wegen des Wetters, aber ich nahm an, dass das Kältegefühl, welches sie nun empfand, nichts mit der Kälte, welche draußen herrschte, zu tun hatte. »Was lief schief?«, fragte sie ruhig, indem sie ihre Schauspielerei gegen ein nüchterneres Auftreten eintauschte. Sie zeigte auf Arthur. »Spielt dies eine Rolle?« Sie antwortete nicht.
    »Warum, Clarinda?«, flüsterte ich. »Sage mir, warum.« Erneutes Schweigen.
    »Ich kann Ridley verstehen; er will seine Rache wegen des Duells, aber warum bist du daran beteiligt? Wie?« Ich wartete vergebens.
    »Ist es dann so, dass er einer deiner Liebhaber ist? Tut er das aus diesem Grunde für dich? Hat er einen Streit mit mir angefangen wegen des Vorfalls zwischen uns vor vier Jahren?« Es klang absurd, als ich es aussprach, aber ich konnte mir keinen anderen Grund vorstellen.
    Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Ein seltsam unangenehmes Lächeln. »Du kommst der Wahrheit bemerkenswert nahe, Jonathan, aber du schmeichelst dir selbst zu sehr.«
    »Warum dann? Warum bist du an dieser Sache beteiligt? Was hast du gegen mich?« Ich trat näher, fest entschlossen, eine Antwort von ihr zu erzwingen, aber plötzlich zog sie eine Duellpistole aus ihrer Rocktasche und richtete sie direkt auf meine Brust. Ich hielt kaum zwei Schritte vor ihrer Mündung an. Selbst ein ungeübter Schütze konnte sein Ziel aus einer solchen Entfernung nicht verfehlen, und Clarinda schien mit der Funktion der Waffe wohl vertraut zu sein.
    »Ich habe nichts gegen dich, mein Lieber«, antwortete sie, »aber es ist besser für alle Beteiligten, dass du dich nicht länger im Fonteyn-Hause aufhältst.«
    »Aber warum? Und wie ist Oliver involviert? Wo ist er?«
    »Betrunken in seinem Zimmer, wo du ihn zurückgelassen hast, da bin ich mir sicher.«
    »Inwiefern ist er an der Sache beteiligt?«
    Sie schien verblüfft. »Das ist er nicht. Noch nicht.«
    Noch? »Was meinst du damit? Antworte mir!«
    Aber sie verhielt sich ruhig und bewegte sich auf den Eingang zu. »Thomas!«
    Es gab nicht genügend Licht, aber ich musste es einfach versuchen. »Höre mir zu, Clarinda. Ich möchte, dass du mir

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