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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod
Autoren: Pat N. Elrod
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hinzu. Ich beobachtete sie durch die Lider, meine Augen einen Spalt weit geöffnet.
    »Beeile dich«, drängte Ridley.
    »Achte nicht auf mich, sondern kümmere dich lieber darum, dass du Edmond richtig triffst.«
    »Möchtest du es selbst tun?«, fragte er ärgerlich.
    Sie keuchte ein wenig. Es klang wie ein Lachen. »Ja, das möchte ich.«
    »Du hast den Teufel im Leibe, Frau, daran besteht kein Zweifel.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie sie hinterher heiraten möchten?«, fragte Edmond.
    »Ich nehme an, dies ist der große Plan, welcher hinter alledem steht. Zuerst heiratet sie Oliver, dann erbt sie all sein Geld. Wie planen Sie denn, ihn zu töten, he?«
    Ich öffnete meine Augen noch ein bisschen weiter. Niemand achtete auf mich.
    Das Heft meines Schwertes lag nur wenige Inches von meiner Hand entfernt. Ich bewegte mich gerade weit genug, um meine Finger darum schließen zu können.
    Was nun, Johnnyboy? Ridley angreifen, winkend und schreiend, und hoffen, dass er ihn verfehlt?
    Möglicherweise. Wenn ich nur aufstehen könnte.
    Edmond fuhr fort. »Werden Sie ein weiteres Duell arrangieren? Das heißt, falls sie Sie nicht tötet, um Sie zum Schweigen zu bringen.«
    Diesmal war es Ridley, der lachte.
    »Sehen Sie sie nur an. Los, trauen Sie ihr nur. Bald wird sie Ihnen den gleichen Dienst erweisen, welchen Sie mir erweisen. Warten Sie es nur ab.«
    »Dies hat sie bereits getan, Edmond. Und was für ein fabelhaftes Weibsstück sie doch ist!«
    »Scherzen Sie, wie es Ihnen gefällt, aber nach dieser Nacht wird sie Ihre Hilfe nicht mehr brauchen, verstehen Sie. Bald wird sie das haben, was sie haben möchte, das Geld der Fonteyns und einen Beschützer, den sie um den kleinen Finger wickeln kann. Sie wird Sie überhaupt nicht mehr brauchen.«
    »Dies funktioniert nicht, Ehemann«, warf Clarinda ein. »Thomas und ich verstehen uns zu gut, als dass du Zwietracht zwischen uns säen könntest.«
    Dies schien der Wahrheit zu entsprechen, auch wenn es ein guter Einwand gewesen war.
    »Gib mir die Pistole«, sagte sie.
    »Komme ihm nicht zu nahe«, warnte Ridley sie. »Du möchtest doch nicht, dass er sie dir fortnimmt, nicht wahr?«
    Sie traten einen Schritt zurück. Clarindas Röcke streiften mich.
    Ridley übergab ihr die Duellpistole, rasch, mit einer flüssigen Bewegung. Der Lauf der Pistole schwankte ganz leicht, dann richtete sie die Pistole auf Edmond. »Du darfst ihn nicht tödlich treffen«, riet er ihr. »Erinnere dich, er sollte noch lange genug für ein anschließendes Gefecht leben.«
    »Ich weiß, ich weiß. Wohin soll ich dann schießen? Ins Bein, in die Schulter – «
    »In den Magen, meine Liebe. Möchtest du ihn auch selbst mit dem Schwert durchbohren? Um ihn zu töten?«
    Edmond war totenbleich, schwankte jedoch nicht. Tapferer Mann.
    »Ja«, antwortete sie. »Ich glaube, dies möchte ich ebenfalls tun.«
    Clarindas Füße waren unter dem Saum ihres Kleides zu sehen. Zwar nicht ganz in meiner Reichweite, aber wenn ich mein Schwert losließe und ...
    »Was für ein Gefühl wird es wohl sein?«, fragte sie sich.
    Ich drehte mich um und presste die Knie gegen den Boden, wobei ich mit beiden Händen nach ihr griff. Plötzlich umgeben von einer Flut von schwarzem Stoff und Unterröcken, fiel ich schwer gegen sie. Sie schrie gellend auf vor Überraschung, als ich versuchte, ihre Beine zu fassen zu bekommen. Sie trat einmal aus, stolperte und verlor das Gleichgewicht.
    Ridley fluchte, und ich hatte den Eindruck, er wolle sich auf mich stürzen, bis etwas Großes ihn rammte. Wahrscheinlich Edmond. Ich überließ die beiden sich selbst, da ich meinerseits beschäftigt war.
    Clarinda trat erneut heftig nach mir und erwischte mich mit der scharfen Kante ihres Absatzes an der Stirn. Ich schrie auf und hielt ihr Bein fest, welches ich zu fassen bekommen hatte. Ihre weiten Röcke behinderten uns beide, sie bei ihrer Bewegung, und mich in meiner Sicht, als ich zu erkennen versuchte, was vor sich ging. Sie schrie Ridleys Namen und kämpfte, um sich zu befreien. Beim nächsten Tritt traf sie mich mit dem Absatz an der Schulter. Dieses Mal bekam ich sie zu fassen, während ich sie atemlos zur Hölle wünschte.
    Ich hörte, dass zwischen Edmond und Ridley einiger Tumult vor sich ging. Clarinda schien sich dessen ebenfalls bewusst zu sein und hörte abrupt mit ihren Versuchen auf, sich von mir loszureißen.
    O mein Gott.
    Ich ließ ihre Beine los, schwankte und sah, wie sie mit der Pistole auf Edmonds breiten Rücken
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