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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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widerstehen, warf ich das Geschoss mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft zurück, welche beträchtlich war, wenn ich dies aus dem folgenden Krachen und Schreien schließen konnte.
    Dies stachelte die Angreifer nur noch mehr an, und bevor ich ebenfalls aus der Gegend verschwinden konnte, kamen mehrere Männer vor Wut kochend durch das Fenster. Zu viele, dachte ich mit großer Besorgnis. Ich wich einige Schritte zurück, doch es kamen noch mehr von ihnen aus der Schenkentür gerannt und schnitten mir den Weg ab. Nur eine Sekunde verging, bis sie mich eingekreist, ihre Schwerter gezogen und auf mich gerichtet hatten.
    »Hier ist ein hübscher Kerl, der keine Manieren hat. Was meint ihr, sollen wir ihm einen Gefallen tun und ihn zum Schwitzen bringen?« So sprach ihr Anführer, oder zumindest vermutete ich aufgrund seiner Größe und seines Verhaltens gegenüber den anderen, dass es sich um diesen handelte.
    Sein Vorschlag stieß auf breite Zustimmung.
    Obgleich ich sie nie zuvor getroffen hatte, wusste ich, um wen es sich handelte. Bei meinen früheren Besuchen der Hauptstadt hatte ich klugerweise den Kontakt mit diesen Leuten vermieden. Sie nannten sich »Mohocks«, vielleicht nach dem Indianerstamm, und ich hätte die Gesellschaft der Letzteren der dieser einheimischen Wilden vorgezogen. Sie waren gut gekleidet, wie Angehörige des niederen Adels, und gehörten sehr wahrscheinlich auch dieser Klasse an. Ihr größtes Vergnügen bestand in dem grausamen Tyrannisieren der hilflosen Bürgerschaft, ihre Mittel dazu reichten vom Wasserlassen in der Öffentlichkeit bis hin zum Verspritzen von Säure.
    Wenn man bedenkt, dass ich mir lediglich Sorgen über Straßenräuber gemacht hatte! Zumindest mordeten und verstümmelten diese aus einem bestimmten Grunde; diese Prachtexemplare taten dies einzig und allein, um schreckliches Unheil zu stiften – und zum eigenen Vergnügen.
    Der Angriff, den sie auf mich planten, identifizierte sie als Anhänger des »Schwitzens«, dessen Zweck es war, das Opfer mit Schwertern zu traktieren. Wenn ich so unhöflich wäre, einem von ihnen meinen Rücken zuzuwenden, würde mein Hinterteil von dem Schwert dieser Person durchbohrt werden. Natürlich war ich dadurch gezwungen, umherzuspringen, was denjenigen, die sich hinter mir befanden, die Gelegenheit geben würde, abwechselnd zuzustechen und den bösen Spaß immer weiter fortzusetzen.
    Ich konnte von den Wächtern keine Hilfe erwarten, da sie selbst oft die verängstigten Opfer der Mohocks waren; und auch die anderen Stammgäste der Schenke würden es nicht wagen, einzuschreiten. Zwar war ich im Gebrauch meines Schwertes geübt, um mich selbst zu verteidigen, aber es stand acht zu eins. Selbst der große Cyrano würde in solch einer Lage zögern. Ich hatte meinen Revolver aus Dublin im Gasthaus gelassen, sonst hätte ich sechs der Schlimmsten zur Strecke bringen können.
    All dies ging mir so schnell durch den Kopf, dass ich es kaum bemerkte. Als die schreienden Dummköpfe sich immer weiter näherten, um mit ihrem Vergnügen zu beginnen, entschied ich mich für einen bemerkenswerten Vorteil, welcher mir ihnen gegenüber zur Verfügung stand, und löste mich auf.
    Mein Sehvermögen war nicht mehr vorhanden, und ich war fast taub, aber nicht so sehr, dass mir das Vergnügen, sie zu belauschen, genommen worden wäre. Ich hörte ihre Schreckensschreie aufgrund dieser unglaublichen Wendung der Dinge und spürte, wie ihre Körper vor Verwirrung zurückwichen, als sie herauszufinden versuchten, was geschehen war. Aber sie waren sehr betrunken, was zu meiner Unterhaltung beitrug. Einer von ihnen schlug in ehrfurchtsvollem Ton vor, die Möglichkeit, es mit einem Geist zu tun gehabt zu haben, in Betracht zu ziehen, erhielt jedoch nur Spott für diesen Gedanken. Ich heftete mich an denjenigen, der am lautesten lachte.
    Elizabeth hatte mir vor langer Zeit mitgeteilt, dass ich an der Stelle, an der sich mein Körper zuvor befunden hatte, eine intensive Kälte produzierte, wenn ich mich in diesem Zustand befand. Als ich auf gespielt freundliche Art einen Arm – oder das, was ein Arm sein sollte – um diesen Kerl legte, wurde ich bald mit seiner unglücklichen Antwort in Form heftigen Zitterns belohnt. Er beklagte sich gegenüber gleichgültigen Ohren über die Kälte und rannte dann davon. Ich hielt mich an ihm fest, bis ich bemerkte, dass er in die Wärme der Schenke zurückkehrte, und ließ ihn sodann los, um mir einen anderen zu suchen, welchen

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