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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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kann, um als Rechtsanwalt zu arbeiten. Beide Berufe erfordern ja, dass wir während des Tages wach und auf den Beinen sind.«
    Er dachte darüber nach und sah den Sinn darin. »Aber ich fühle mich dennoch ... nun, in gewisser Hinsicht verletzt. Zunächst einmal dadurch, dass sie mich benutzt hat, und dann dadurch, dass sie mich dazu gebracht hat, es zu vergessen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie nach alledem noch einmal wieder sehen möchte.«
    »Natürlich werde ich dich nicht dazu zwingen, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie sich zweifellos bei dir entschuldigen möchte, wenn ich ihr gegenüber diese Angelegenheit erwähne.«
    »Und dann gibt es noch den armen Tony Warburton, über den man nachdenken sollte. Ich kann es mir immer noch kaum vorstellen, dass er zu so etwas Schrecklichem fähig war, abgesehen von der Tatsache, dass es genau zu der Zeit geschah, als du anfingst, dich vollkommen eigenartig zu verhalten. Drei Jahre lang empfandest du eine dermaßen große Leidenschaft für diese Dame, und dann benahmst du dich so, als sei sie nicht von größerer Wichtigkeit als irgendeine der anderen Frauen, welche wir kannten.«
    »Nur, weil sie mich dazu gebracht hatte, dies zu glauben. Sie sorgte dafür, dass ich alles vergaß, was zwischen uns wahrhaft bedeutend war.«
    »Und du beherrschst die gleiche Art des...? Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich dies sage, aber ich finde es recht erschreckend.«
    »Ich ebenfalls, das kann ich dir versichern.«
    »Aber du hast... mich beeinflusst?«
    »Ja«, gab ich zu. »Und ich entschuldige mich untertänigst und verspreche, es nie wieder zu tun. Darum geht es in diesem Gespräch, damit ich von nun an ehrlich zu dir sein kann.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Vetter. Ich nehme deine Entschuldigung an, aber verdammt, ich habe ebenfalls keine Erinnerung an das, was du getan hast. Heimtückisch, nicht wahr? Und Nora hat es bei Gott weiß wie vielen von uns angewendet.« Er schauderte kurz.
    »Du musst verstehen, dass sie bei gewissen Dingen verschwiegen sein muss. Dies geht mir nun ebenso. Du musst dich nur an deine Reaktion erinnern, als du vor einer Weile herein kamst, um den Grund dafür zu verstehen.«
    »Ja, das rüttelte mich wach. Bist du sicher, dass Jemma kein Schaden zugefügt wurde?«
    »Ich bin mir sehr sicher. Um die Wahrheit zu sagen, ich habe mich sehr bemüht, dass auch sie ihren Spaß hatte.«
    »Hmpf. Wenn ich mich bemüht hätte, das Gleiche für Frances zu tun, so vermute ich, wäre ich wesentlich später hereingekommen, und dann würden wir dieses Gespräch nicht führen.«
    »Vielleicht wäre dies der Fall, aber nur zum Teil. Es war schon immer meine Absicht, dir all dies zu erzählen, aber ... nun...«
    »Ja«, meinte er, wobei er einen Mundwinkel krümmte und ein ironisches Lächeln produzierte. »Nun.«
    Und so vergingen die Nächte zwischen jener und der heutigen. Während dieser Zeit gewöhnte sich Oliver mehr und mehr an meine Veränderung – nun, da er sich ihrer bewusst war. Gewiss, die Dinge hatten sich sehr verbessert, was meinen Seelenfrieden betraf, denn es hatte mir durchaus kein Vergnügen bereitet, Einfluss auf ihn ausüben zu müssen. Es ist eine Sache, gezwungen zu sein, ihn auf einen bezahlten Diener auszuüben, aber eine ganz andere, ihn einem so guten und engen Freund wie ihm aufzudrängen.
    Niemals wieder, dies versprach ich uns beiden.
    »Oh, da bist du ja«, sagte Elizabeth, die aus der Küche auftauchte, um mir entgegenzugehen, als ich den unteren Treppenabsatz erreichte. »Ich dachte schon, du würdest überhaupt nicht mehr herunterkommen.«
    »Jericho spielte heute Abend den Aufseher. Er wollte sich davon überzeugen, dass ich für die Party tadellos zurechtgemacht sei.«
    »Hat er dir von Olivers mysteriösem Schatz erzählt?«
    »Ja, die ganzen Kisten. Wo ist er? Immer noch in seinem Sprechzimmer?«
    Sie nickte. »Er kam vor einer Stunde nach Hause, ging hinein und kam seitdem nicht mehr heraus. Ich entschloss mich, zu warten, bis du aufgestanden wärest, bevor ich nach ihm sähe. Worum es sich dabei wohl handelt?«
    »Wahrscheinlich um ausgestopfte Exemplare aus der Irrenanstalt, so wie ich seine liebsten Studienobjekte kenne«, meinte ich, indem ich die Richtung zum Sprechzimmer einschlug.
    »Pfui. Das ist ekelhaft.«
    »Ich habe schon Schlimmeres gesehen. Wenn du ihn darum bittest, wird er eine Besichtigung für dich arrangieren.«
    »Ich glaube nicht.«
    Wir hielten vor der Tür des Sprechzimmers, und

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