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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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aufzuhelfen. Diese Aufgabe gelang ihm nur unter beträchtlichem Stöhnen, da seine Beine eingeschlafen waren. Auf sie gestützt, hinkte er aus dem Durcheinander in seinem Zimmer in die Halle hinaus.
    »Ich werde das neue Hausmädchen schicken, damit sie die Dinge für dich sortiert«, meinte sie, wobei sie seinen Arm festhielt, als sie ihn in den Salon führte. »Das heißt, natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht.«
    »Durchaus nicht. Das Seltsame ist, dass es mir Vergnügen bereitete, meine alten Sachen wieder zu sehen. Vor langer Zeit einmal war dieses kleine Holzpferd mein Lieblingsspielzeug. Ich spielte und spielte damit, bis die Farbe abgenutzt war, aber dann lernte ich, auf richtigen Pferden zu reiten.«
    Elizabeth läutete die Glocke, um Tee zu bestellen, und ermutigte ihn, über sich selbst zu sprechen. Da er so anfällig wie jedermann für das Interesse anderer an diesem Thema war, willigte er gerne ein, sich nicht bewusst, dass dies ihre Art war, ihn aufzuheitern. Als sie ihre leichte Mahlzeit beendet hatten, hatte sich das Gespräch auf die bevorstehende Party verlagert.
    »Ich muss bald mit dem Kostümieren beginnen, wenn wir spät eintreffen wollen, so wie es nun Mode ist«, meinte sie nach einem kurzen Blick auf die Uhr auf dem Kamin.
    »Ich muss sagen, ich freue mich darauf, noch einmal eine Piratenkönigin begleiten zu dürfen«, warf ich ein. »Dir steht ein besonderer Genuss bevor, Oliver. Sie war ein wahrer Heißsporn, als sie ›die scharlachrote Bess, die Geißel der Insel‹ war.«
    »Ich glaube, der gesamten Versammlung im Bolyn-Hause steht ein Genuss bevor«, meinte er. »Denkst du, wir werden irgendjemanden erschrecken, als ›Halsabschneiderkapitäne der Küste‹?«
    »Wir werden es auf jeden Fall versuchen.«
    Das Problem, als was wir uns verkleiden wollten, war ausführlich debattiert worden, bis Elizabeth eine Neuschöpfung unseres Lieblingskinderspiels vorschlug. Oliver hatte sich enthusiastisch angeschlossen und erklärte, dass wir drei einen wunderbaren und denkwürdigen Auftritt auf dem Maskenball haben würden. Elizabeth, die sich sehr schnell mit unserer zukünftigen Gastgeberin angefreundet hatte, machte sich sofort auf den Weg zu Charlotte Bolyns Damenschneider, der ihr sehr empfohlen worden war, während Oliver und ich Hilfe bei seinem Schneider suchten. Eine Übereinkunft über die Farben wurde getroffen, Stoffe und Borte ausgewählt, und hastig mit der Gestaltung begonnen. Ich hatte Jericho gefragt, ob er mitkommen und seine Rolle als ›Ebenholzhai von Tortuga‹ wiederholen wolle, aber er hatte darum gebeten, ihm diese Ehre zu erlassen. Kein Zweifel, seine hoch geschätzte Würde hätte gewiss gelitten.
    »Bist du sicher, dass du nicht mitkommen möchtest?«, fragte ich ihn ein letztes Mal, als er mir beim Anziehen half. »Auch andere Leute bringen ihre Bediensteten mit. Wir könnten ein Kostüm für dich improvisieren. Ich hörte, dass Lady Musgrave als arabische Prinzessin gehen wollte, und ihr Dienstmädchen als ihr – äh – Dienstmädchen mitbringen wollte, zurecht- gemacht mit Goldschnüren, Federn und einem langen Seidenschal.«
    »Nein, danke, Sir. Ich würde einen ruhigen Abend vorziehen, um das neue Personal zu organisieren. Außerdem wäre da noch der verstreute Inhalt von Mr. Olivers Sprechzimmer in Ordnung zu bringen. Das neue Mädchen ist, dieser Aufgabe wegen, ganz aus dem Häuschen und wird Hilfe benötigen, um alles zu sortieren. Nein, Sir, ich bin mir wirklich sicher. Nun halten Sie still, damit ich Ihre Augenklappe befestigen kann...«
    Gehorsam hielt ich still.
    »Nun noch die Maske ...« Er befestigte sie an ihrem Platz, so dass sie mein Gesicht von der Stirn bis zur Nase verdeckte.
    »Wie sehe ich aus?«, fragte ich gespannt.
    »Höchst beeindruckend, Sir.«
    »Das Problem ist, dass ich überhaupt nichts sehe. Diese Augenklappe steht dem Sinn der Maskengucklöcher entgegen.«
    »Wünschen Sie, dass die Augenklappe entfernt wird, oder die Maske?«
    »Die Augenklappe. Ich habe diese Zusammenkunft zu sehnsüchtig erwartet, um nun die Hälfte davon zu verpassen, nur, weil ein Auge verdeckt ist.«
    Er war einen Moment lang damit beschäftigt, das Problem zu beheben. Ohne Augenklappe und mit der Maske an ihrem Platze konnte ich hervorragend sehen und sagte ihm dies auch. Zu schade, dass mir die Befriedigung, das Endergebnis im Spiegel zu bewundern, nicht gegeben war, da es ein vorzügliches Kostüm zu sein schien. Obwohl es der Vorstellung des

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