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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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nicht möglich«, sagte Taleniekov. »Wir handeln außerhalb der Vorschriften unserer Regierungen; wir haben ihre Billigung nicht. Um es ganz klar auszudrücken: Unsere Regierungen suchen uns mit der gleichen Intensität wie wir die Männer suchen, von denen wir sprachen.«
    Das Mädchen reagierte auf die Information des Russen, als hätte er ihr einen Schlag versetzt. »Sie werden von Ihren eigenen Leuten gejagt?« fragte sie.
    Taleniekov nickte.
    »Ich verstehe. Jetzt ist mir alles klar. Sie sind also nicht bereit, mein Wort zu akzeptieren, Sie können mich auch nicht einsperren. Deshalb stelle ich eine Gefahr für Sie dar – in viel stärkerem Maße, als ich mir das vorgestellt habe. Ich habe also keine Wahl, oder?«
    »Vielleicht doch«, erwiderte der KGB-Mann. »Mein Kollege hat es erwähnt.«
    »Und das wäre?«
    »Vertrauen Sie uns. Helfen Sie uns, nach Bastia zu gelangen, und vertrauen Sie uns. Vielleicht ergibt sich daraus etwas.« Taleniekov wandte sich an Scofield und sprach ein Wort. »Kanal.«
    »Wir werden sehen«, sagte Bray und nahm die Hand vom Gürtel. Sie dachten dasselbe.
    Der Kontaktmann des State Department in Murato war nicht glücklich. Er legte keinen Wert auf die Komplikationen, denen er sich ausgesetzt sah. Als Eigentümer einiger Fischerboote in Bastia schrieb er für die Amerikaner Berichte über sowjetische Flottenmanöver. Washington bezahlte ihn gut und hatte alle Stationen davon verständigt, daß Brandon Alan Scofield, ehemaliger Spezialist der Consular Operations, als Überläufer zu betrachten sei. Nach dieser Klassifikation war die Vorschrift eindeutig: In Gewahrsam nehmen, wenn möglich, aber falls das nicht in Frage kam, alle geeigneten Mittel zur Beseitigung anwenden.
    Silvio Montefiori überlegte kurz, ob eine solche Aktion einen Versuch wert war. Aber Silvio Montefiori war ein praktisch denkender Mann und entschied sich trotz der Versuchung dagegen. Scofield hatte das sprichwörtliche Messer an Montefioris Mund, aber an der Klinge war etwas Honig. Wenn Silvio die Bitte des Amerikaners ablehnte, würden seinen Aktivitäten den Sowjets mitgeteilt werden. Wenn sich Silvio andererseits Scofields Wünschen fügte, so versprach ihm der Überläufer zehntausend Dollar, und zehntausend Dollar waren – selbst bei dem gegenwärtigen schlechten Kurs – wahrscheinlich mehr als jede Prämie, die er möglicherweise für Scofields Tod erhalten würde.
    Außerdem würde er leben und das Geld ausgeben können.
    Montefiori erreichte das Lagerhaus, öffnete die Tür und ging durch die finstere, verlassene Halle, bis er, wie er instruiert worden war, in der Nähe der hinteren Wand stand. Er konnte den Amerikaner nicht sehen – dafür war es zu dunkel –, aber er wußte, daß Scofield da war. Es war eine Frage des Wartens.
    Er holte eine dünne, krumme Zigarre aus der Brusttasche, durchstöberte seine Hosentaschen nach Streichhölzern, fand schließlich eines und riß es an. Als er die Flamme an die Spitze der Zigarre führte, stellte er zu seiner Verärgerung fest, daß seine Hand zitterte.
    »Sie schwitzen, Montefiori.« Die Stimme kam aus dem Schatten zu seiner Linken. »Das Streichholz zeigt den Schweiß, mit dem Ihr ganzes Gesicht bedeckt ist. Als ich Sie das letztemal sah, haben Sie auch geschwitzt. Ich war damals wegen des Beutels hier und habe Ihnen gewisse Fragen gestellt.«
    »Brandon!« rief Silvio überschwenglich. »Mein lieber, guter Freund! Wie schön, Sie wiederzusehen… falls ich Sie sehen könnte.«
    Der hochgewachsene Amerikaner trat aus dem Schatten in das schwache Licht. Montefiori erwartete, eine Waffe in seiner Hand zu sehen, aber das war nicht der Fall. Scofield tat nie, was man von ihm erwartete.
    »Wie geht es Ihnen, Silvio?« fragte der »Überläufer«. »Nun, mein lieber, guter Freund!« Montefiori war intelligent genug, auf den Versuch zu verzichten, dem anderen die Hand zu geben. »Alles ist arrangiert. Ich gehe ein großes Risiko ein, zahle meiner Mannschaft zehnfachen Lohn, aber für einen Freund, den ich so bewundere, ist nichts zuviel. Sie und der Provokateur brauchen nur an das Ende von Pier sieben in Bastia zu gehen, um ein Uhr früh. Mein bester Trawler bringt Sie bis zum Tagesanbruch nach Livorno.«
    »Ist das seine normale Route?«
    »Natürlich nicht. Der übliche Hafen ist Piombino. Ich zahle gern für den zusätzlichen Treibstoff und denke gar nicht an meine Verluste.«
    »Das ist sehr großzügig von Ihnen.«
    »Warum nicht? Sie sind immer fair zu

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