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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Minimum reduziert?«
    »Nicht alle natürlich, aber viele. Es ist sehr gut organisiert. In jede Stufe ist auch eine Fluchtmöglichkeit eingebaut.«
    »Organisiert? Flucht?…« Organisiert! Das war es. Minimale Risiken und maximale Profite! Das war das Schema, das ganze Schema. Es ging auf den Anfang zurück. Auf das Konzept selbst. »Antonia, sagen Sie mir, wo kamen die Kontakte her? Wie kamen Sie überhaupt ursprünglich mit den Brigaden in Verbindung?«
    »Die Brigaden verdienen mit dem Drogenhandel eine Menge Geld. Er ist für sie eine wichtige Einnahmequelle.«
    »Aber wie fing es an? Wann?«
    »Vor ein paar Jahren, als die Brigaden sich auszubreiten begannen.«
    »Es passierte doch nicht einfach. Wie geschah es?«
    »Ich kann Ihnen nur sagen, was ich gehört habe. Ein Mann nahm mit den Anführern Verbindung auf – einige waren im Gefängnis. Er sagte ihnen, sie sollten, sobald sie wieder herauskämen, nach ihm Ausschau halten. Er könnte ihnen eine günstige Geldquelle zeigen, ohne die Risiken, die Raub und Entführungen mit sich brächten.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Scofield, der jetzt das ganze Schema zu begreifen begann, »er bot ihnen an, sie großzügig zu finanzieren, ohne daß es sie viel Mühe kostete. Teams von zwei Leuten, die drei oder vier Wochen unterwegs waren – und mit guten neun Millionen Lire zurückkehrten. Siebzigtausend Dollar für die Arbeit eines Monats. Minimales Risiko, maximaler Profit. Und nur sehr wenige Personen erforderlich.«
    »Ja. Am Anfang kamen die Kontakte von ihm, diesem Mann. Diese Kontakte führten zu anderen. Wie Sie schon sagten, man brauchte nicht viele Leute, und die Erträge waren groß.«
    »So daß die Brigaden sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können«, meinte Bray sarkastisch. »Die Vernichtung der gesellschaftlichen Ordnung. Mit einem Wort, Terrorismus.« Er stand auf. »Dieser Mann, der mit ihren Anführern im Gefängnis Verbindung aufnahm – blieb er mit ihnen in Verbindung?«
    Sie runzelte die Stirn. »Ich kann wieder nur sagen, was ich hörte. Man hat ihn nach dem zweiten Zusammentreffen nie mehr gesehen.«
    »Darauf hätte ich gewettet. Jede Transaktion fünf Stufen von der eigentlichen Quelle entfernt… eine geometrische Reihe, keine gerade Linie, die man einfach zurückverfolgen kann. So machen sie es.«
    »Wer?«
    »Die Matarese.«
    Antonia starrte ihn an. »Warum sagen Sie das?«
    »Weil es die einzige Erklärung ist. Ernsthafte Dealer würden Verrückte, wie die Brigaden, nicht einmal berühren. Das ist eine kontrollierte Aktion, eine Scharade, mit dem einzigen Zweck, Terrorismus zu unterhalten, damit die Matarese weiterhin Waffen und Morde finanzieren können. In Italien sind es die Roten Brigaden, in Deutschland Baader-Meinhof, im Libanon die PLO, in meinem Land die Minutemen und die Weathermen, der Ku-Klux-Klan, die JDL und all die verdammten Narren, die Banken und Laboratorien und Botschaften in die Luft gesprengt haben. Alle anders finanziert, unter strikter Geheimhaltung. Alles nur Marionetten für die Matarese – wahnsinnige Marionetten. Das ist es, was einem angst macht. Je länger sie gefüttert werden, desto größer werden sie; je größer sie werden, desto mehr Schaden richten sie an.« Er griff nach ihrer Hand.
    »Sie sind überzeugt, nicht wahr? Überzeugt, daß es geschieht.«
    »Jetzt mehr denn je. Sie haben mir gerade gezeigt, wie ein kleines Stück des Ganzen manipuliert wird. Ich wußte – oder ich dachte zumindest, daß ich es wußte –, daß es manipuliert wird. Ich wußte nicht wie. Jetzt weiß ich es. Es gehört nicht sehr viel Phantasie dazu, um sich Variationen vorzustellen. Es ist ein Guerillakrieg mit tausend Schlachtfeldern, von denen keines genau definiert ist.«
    Antonia hob seine Hand, als wollte sie sich vergewissern, daß sie da war, daß sie ihr freiwillig gereicht wurde. Dann wanderten ihre dunkelbraunen Augen plötzlich zu den seinen, sahen ihn fragend an. »Sie reden, als wäre Ihnen das neu, dieser Krieg, meine ich. Aber das ist doch nicht so. Sie sind Abwehrbeamter…«
    »Das war ich«, korrigierte Bray. »Ich bin es nicht mehr.«
    »Das ändert nichts an dem, was Sie wissen. Sie haben erst vor einem Augenblick zu mir gesagt, daß man gewisse Dinge akzeptieren müsse, daß es hier nicht um Gerichte und Avocati ginge, daß man tötete, um nicht selbst getötet zu werden. Ist dieser Krieg jetzt so anders?«
    »Mehr als ich erklären kann«, antwortete Scofield und blickte auf die weiße

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