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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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näher, ihr feuchter Mund erregte ihn, verdrängte die Qual seiner Sehnsucht durch den Wunsch, bei ihr zu liegen. Seine Hand schob sich an ihr empor und legte sich über ihre Brust. Sie zog die eigene Hand herunter und drückte sie über die seine, schob sich gegen ihn, bewegte ihren Körper in dem Rhythmus, der sie beide umfaßt hielt.
    Sie entzog ihm ihren Mund. »Bring mich ins Bett. In Gottes Namen, nimm mich. Und liebe mich. Bitte, liebe mich ein wenig.«
    »Ich habe versucht, dich zu warnen«, sagte er. »Ich habe versucht, uns beide zu warnen.«
    Er kam aus der Erde heraus; darüber war helles Sonnenlicht. Aber in der Ferne waren immer noch die Finsternis und Angst; er fühlte sie hart. Aber für den Augenblick entschied er sich, in der Sonne zu bleiben – wenn auch nur für eine kleine Weile. Mit ihr.
21
    Die Pracht der Villa d'Este ging auch in der Kühle des Abends nicht verloren. Die Scheinwerfer waren eingeschaltet worden und beleuchteten die Brunnen – Tausende von Kaskaden, in denen sich das Licht brach, während sie in ausgezackten Reihen über die steilen Hänge hinunterschossen. Inmitten der großen Teiche schossen die Geysire in die Nacht und öffneten sich oben wie Schirme; Milliarden Tropfen schimmerten wie Diademe in den Strahlen der Scheinwerfer. Aus Wasserfällen fielen silberne Bahnen vor uralten Statuen und hüllten die Heiligen und Kentauren in feenhaften Glanz.
    Die Gärten waren offiziell für die Öffentlichkeit gesperrt. Nur Roms Beautiful People war zur Festa Villa d'Este eingeladen. Angeblich sollte die Festa Mittel für die Unterhaltung der Anlagen einbringen, um die kümmerlichen Unterstützungsgelder der Regierung aufzubessern. Aber Scofield hatte den Eindruck, daß es ein zweites, nicht weniger wünschenswertes Motiv gab: ein Abend, an dem die Villa d'Este von ihren wahren Erben genossen werden konnte, ungestört von der lauten Welt der Touristen. Crispi hatte recht. Ganz Rom war anwesend. Nicht sein Rom, dachte Bray und betastete das Samtrevers seines Smokings. Ihr Rom.
    Die mächtigen Räume der Villa selbst waren prächtig ausgestattet worden. Russischer Zobel und Nerz, Chinchilla und Goldfuchs schmückten Schultern, die von Givenchy und Pucci bekleidet waren. Diamantenkolliers und Perlenketten schlangen sich um lange Hälse und sehr häufig unter Doppelkinnen. Schlanke Cavalieri mit scharlachroten Schärpen und grauen Schläfen tummelten sich neben vierschrötigen, kahlen Männern mit Zigarren und mehr Macht, als man aus ihrem Aussehen schließen konnte. Nicht weniger als vier Orchester unterhielten die Gäste; die Musik reichte von den getragenen Weisen eines Monteverdi bis zum rasenden Beat. Die Villa d'Este gehörte den Belli Romani.
    Von all den illustren Personen war Toni – sie hatten sich auf diesen Namen geeinigt – eine der eindrucksvollsten. Ihr Hals und ihre Handgelenke waren nicht mit Juwelen geschmückt; irgendwie wären sie der glatten Bronzehaut abträglich gewesen, mit der die schlichte Robe aus Weiß und Gold kontrastierte. Die Schwellungen in ihrem Gesicht waren zurückgegangen, wie der Arzt vorausgesagt hatte. Sie trug jetzt keine Sonnenbrille mehr; in ihren weiten, braunen Augen spiegelte sich das Licht. Sie war ebenso lieblich wie ihre Umgebung, lieblicher als die meisten Möchtegernschönheiten. Ihre Schönheit war zurückhaltend und wuchs mit jeder Sekunde im Auge des Beschauers.
    Der Einfachheit halber wurde Toni als die Freundin vom Corner See des geheimnisvollen Mr. Pastor vorgestellt. Man wußte allgemein, daß gewisse Teile des Sees ein Zufluchtsort der teuren Kinder des Mittelmeers waren. Crispi hatte seine Sache gut gemacht; er hatte gerade genug Information geliefert, um eine Anzahl Gäste neugierig zu machen. Diejenigen, die am meisten über den stillen Mr. Pastor erfahren wollten, erfuhren das wenigste, während andere, die zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, um sich für Pastor zu interessieren, mehr erfuhren; so konnten sie das, was sie erfahren hatten, als Klatsch weitergeben, denn Klatsch war ihre Hauptbeschäftigung.
    Jene Männer, die sich gradliniger – ja ausschließlich – finanziellen Interessen widmeten, nahmen ihn vielleicht diskret am Arm und erkundigten sich mit leiser Stimme, was er vom Dollarkurs hielte oder von der Stabilität von Investitionen in London, San Francisco und Buenos Aires. Wenn man ihm solche Fragen stellte, neigte Scofield entweder leicht den Kopf oder schüttelte ihn. Man hob die Brauen,

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