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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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vergessen mußt. Zumindest darfst du ihn nie erwähnen. Ich brauche Informationen über eine Familie namens Voroschin.«
    »Eine Familie? Aus Leningrad?«
    »Ja.«
    Lodzia schüttelte entrüstet den Kopf. »Manchmal glaube ich, der große Taleniekov ist in Wirklichkeit ein großer Narr! Ich kann den Namen durch unseren Computer schicken!«
    »In dem Augenblick, wo du das tun würdest, wärst du praktisch tot. Dieser Mann, der da vor uns auf dem Boden liegt, hat überall Komplizen.« Er wandte sich um, ging zu der Leiche zurück und kniete nieder, um seine Untersuchung fortzusetzen. »Außerdem würdest du nichts finden; es liegt zu viele Jahre zurück, das Regime hat sich zu oft geändert. Wenn je eine Eintragung gemacht worden ist, so bezweifle ich, daß sie heute noch vorhanden wäre. Die Ironie des Ganzen ist, wenn wirklich etwas in den Datenspeichern wäre, so würde dies wahrscheinlich bedeuten, daß die Familie Voroschin nichts mehr damit zu tun hat.«
    »Womit zu tun hat, Wassili?«
    Er gab nicht gleich Antwort, denn er hatte die nackte Leiche gerade umgedreht. Am unteren Teil der Brust in der Herzgegend, war eine leichte Hautverfärbung, unter dem dichten Körperhaar kaum zu sehen. Sie war winzig klein, höchstens einen Zentimeter groß, aber die purpurblaue Markierung war ein Kreis. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Muttermal, ein ganz normales, natürliches Phänomen. Aber es war nicht natürlich; es war von einer sehr geschickten Tätowiernadel angebracht. Der alte Krupskaya hatte im Sterben gesagt: Ein Mann wurde gefangen, er hatte einen blauen Kreis auf der Brust, ein Soldat der Matarese.
    »Damit.« Taleniekov schob das schwarze Haar auf der Brust des Toten auseinander, so daß der zackige Kreis deutlich sichtbar wurde. »Komm her.«
    Lodzia stand auf, ging zu der Leiche und kniete neben ihr nieder. »Was? Das Muttermal?«
    »Per nostro circolo«, sagte er. »Das war noch nicht da, als unser Engländer zur Welt kam. Er mußte es sich verdienen.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Du wirst es gleich verstehen. Ich werde dir alles sagen, was ich weiß. Ich war nicht sicher, ob ich das eigentlich wollte, aber ich glaube nicht, daß ich jetzt noch eine Wahl habe. Es könnte leicht sein, daß sie mich töten. Wenn sie das tun, dann mußt du mit jemandem Verbindung aufnehmen, ich werde dir sagen, wie. Beschreibe dieses Zeichen, die vierte Rippe, am Ende des Brustkastens, nahe dem Herzen. Das war nicht dazu bestimmt, gefunden zu werden.«
    Lodzia sah stumm die blaue Markierung an und blickte schließlich zu Taleniekov auf. »Wer sind ›sie‹?«
    »Man nennt sie die Matarese…«
    Er sagte es ihr. Sagte ihr alles. Als er geendet hatte, blieb Lodzia lange Zeit stumm. Er drängte sich auch nicht in ihre Gedanken, denn sie hatte erschütternde Dinge gehört. Unter anderem von der unglaublichen Allianz zwischen Wassili Wassiliewitsch Taleniekov und einem Mann, den die ganze KGB-Welt als Beowulf Agate kannte. Sie trat an das Fenster und blickte auf die öde Straße hinunter. Dann sprach sie, ohne sich umzuwenden:
    »Ich kann mir vorstellen, daß du dir diese Frage tausendmal gestellt hast; ich stelle sie jetzt noch einmal. War es notwendig, mit Scofield Kontakt aufzunehmen?«
    »Ja«, sagte er.
    »Moskau war nicht bereit, dich anzuhören?«
    »Moskau hat meine Hinrichtung befohlen. Washington die seine.«
    »Ja, aber du sagst, weder Moskau noch Washington weiß von diesen Matarese. Die Falle, die man dir und Beowulf gestellt hat, hatte das Ziel, euch beide getrennt zu halten. Das kann ich verstehen.«
    »Das offizielle Washington und das offizielle Moskau sind gegenüber den Matarese blind. Wenn es anders wäre, hätte sich jemand vor uns gestellt, uns geschützt; man hätte uns aufgefordert, darzustellen, was wir wissen. Statt dessen hat man uns als Verräter gebrandmarkt, den Befehl gegeben, uns zu erschießen, sobald man uns sieht. Man hat keinerlei Vorkehrungen getroffen, uns wenigstens anzuhören. Die Matarese haben das eingefädelt und dazu die Geheimdienstorganisationen beider Staaten benutzt.«
    »Dann sind diese Matarese in Moskau, in Washington.«
    »Absolut richtig. Sie sind imstande, beide Regierungen zu manipulieren, sind aber unsichtbar.«
    »Nicht unsichtbar, Wassili«, wandte Lodzia ein. »Die Männer, mit denen du in Moskau sprachst…«
    »In Panik geratene alte Männer«, unterbrach Taleniekov. »Sterbende Schlachtrösser, die man auf die Weide geschickt hat. Ohnmächtig.«
    »Dann, der Mann, an

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