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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ihrem Bewußtsein ein.«
    »Ja, ich glaube, ich verstehe. Die Rechtfertigung liegt in der Notwendigkeit. Das muß man akzeptieren, nicht wahr?«
    »Richtig. Die Notwendigkeit.« Bis Sie älter werden, und sich die Türe immer häufiger öffnet. Am Ende schließt sie sich nicht mehr; Sie stehen da und starren hinein.
    Sie rollten auf den verlassenen Parkplatz eines Picknickplatzes irgendwo in Guildford. Hinter dem Staketenzaun waren Schaukeln und Rutschbahnen, die sich alle scharf vor dem hellen Mondlicht abzeichneten. Nur noch ein paar Wochen, dann würde der Frühling kommen, und das Geschrei und das Gelächter von Kindern würden den Spielplatz erfüllen; jetzt hallten dort nur schwere Motoren und übertönten das leise Gespräch der Männer.
    Ein Wagen erwartete sie, aber Roger Symonds saß nicht in ihm; man erwartete ihn jeden Augenblick. Zwei Männer waren vor ihm eingetroffen, um sicherzustellen, daß sich sonst niemand auf dem Picknickplatz aufhielt, daß man sie nicht belauschte.
    »Hello, Brandon«, sagte ein etwas kurz geratener, breitschultriger Mann in einem weiten Mantel und streckte ihm die Hand hin.
    »Tag, wie geht's?« Scofield erinnerte sich nicht an den Namen des Agenten, wohl aber an das Gesicht und das rote Haar; er war einer der besten Leute, die für MI-6 im Außendienst tätig waren. Cons Op hatte ihn ausgeliehen – mit britischer Erlaubnis –, als der Moskau-Paris-Kuba-Spionagering in der Abgeordnetenkammer tätig war. Bray war davon beeindruckt, ihn jetzt zu sehen. Symonds setzte ein erstklassiges Team ein.
    »Wir haben uns acht oder zehn Jahre nicht gesehen, oder?«
    »Mindestens«, nickte Scofield. »Wie ist's Ihnen denn ergangen?«
    »Nun, es geht schon. Ich geh' jetzt bald in Pension. Freu' mich schon drauf.«
    »Ich wünsche Ihnen viel Spaß.«
    Der Engländer zögerte. Als er dann weitersprach, klang seine Stimme etwas verlegen. »Ich hab' Sie nach dieser scheußlichen Geschichte in Ost-Berlin nie wiedergesehen. Nicht, daß wir besondere Freunde gewesen wären, aber Sie wissen schon, was ich meine. Mein Beileid, wenn auch sehr verspätet, Kollege. Eine scheußliche Sache. Widerliche Bestie, würde ich sagen.«
    »Danke. Das liegt lange zurück.«
    »So lange ist das gar nicht«, sagte der Mann von MI-6. »Mein Gewährsmann in Moskau hat uns diesen Unsinn geliefert, daß Sie mit der Schlange zusammenarbeiten. Beowulf und die Schlange! Mein Gott, wie diese Arschlöcher in Washington nur solchen Unfug glauben können?«
    »Das ist recht kompliziert.«
    Er sah die Scheinwerfer und hörte dann den Motor. Ein Londoner Taxi rollte auf den Parkplatz. Aber der Fahrer war kein Londoner Taxifahrer; es war Roger Symonds.
    Der MI-6-Offizier stieg aus dem Wagen und blinzelte. Dann streckte er sich, als wollte er sich orientieren. Bray beobachtete ihn und fand, daß Roger sich in all den Jahren, die sie einander jetzt kannten, nicht verändert hatte. Der Engländer hatte immer noch ein oder zwei Pfund Übergewicht, und seine unordentliche braune Mähne ließ sich offenbar immer noch nicht in Form bringen. Hinter dem wirren Äußeren verbarg sich ein erstklassiger analytischer Verstand. Es war nicht leicht, ihn zu täuschen.
    »Bray, wie geht's Ihnen?« fragte Symonds und streckte ihm die Hand hin. »Aber geben Sie darauf um Himmels willen keine Antwort. Wir kommen schon noch drauf. Ich kann Ihnen sagen, es ist nicht leicht, eine solche Kiste wie dieses Taxi herzusteuern. Mir ist, als hätte ich das schlimmste Rugby-Match von ganz Liverpool hinter mir. In Zukunft werde ich großzügiger zu Taxifahrern sein.« Roger sah sich um, nickte seinen Männern zu und entdeckte dann die Öffnung im Zaun, die zum Spielplatz führte. »Machen wir einen kleinen Spaziergang. Wenn Sie brav sind, dürfen Sie sich auf eine Schaukel setzen und ich schubse Sie ein- oder zweimal an.«
    Der Engländer hörte, schweigend an das Eisengerüst der Schaukel gelehnt, zu, während Bray auf der Schaukel selbst saß und seine Geschichte von den großen Kapitaltransaktionen erzählte. Als Scofield fertig war, stieß Symonds sich von dem Träger ab, trat hinter Bray und schob ihn an der Schulter an.
    »Da, das hab' ich Ihnen versprochen, obwohl Sie's nicht verdienen. Sie sind kein braver Junge gewesen.«
    »Warum nicht?«
    »Sie haben mir nicht gesagt, was Sie mir sagen sollten; Ihre Taktik verwirrt mich.«
    »Ich verstehe. Sie sehen nicht ein, warum Sie vor Waverly meinen Namen nicht erwähnen sollen?«
    »O nein, das geht schon

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