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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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aus New York, der noch nie eine Büchse in der Hand gehalten hatte. Blödmann.
    ***
    Der Regen prasselte herunter und bildete Pfützen im Schlamm, während die verärgerten Bauarbeiter in ihren Wagen saßen und darauf warteten, daß das Wetter sich besserte, damit sie sich eintragen konnten; vier Stunden bedeuteten einen Tagesverdienst, aber nur wenn sie sich eintrugen.
    Scofield ging auf die Türe einer Baracke zu und trat auf eine Bohle, die vor dem regennassen Fenster in den Schlamm sank. Drinnen konnte er den Vorarbeiter an einem Tisch sitzen und telefonieren sehen. Zehn Meter links von der Baracke befand sich ein Betonbunker, dessen Stahltüre mit einem schweren Vorhängeschloß gesichert wurde. Die rote Schrift über der Tür ließ keine Zweifel.
    GEFAHR
    ZUTRITT FÜR UNBEFUGTE VERBOTEN
    SWAMPSCOTT CORPORATION
    Bray klopfte zuerst ans Fenster und zog damit die Aufmerksamkeit des Mannes in der Baracke auf sich, trat dann von der Bohle und öffnete die Tür.
    »Yeah, was ist denn?« herrschte der Vorarbeiter ihn an.
    »Ich warte, bis Sie fertig sind«, sagte Scofield und schloß die Tür. Eine Tafel auf dem Tisch verriet den Namen des Mannes. A. Patelli.
    »Das kann noch 'ne Weile dauern, Kumpel! Ich hab' einen Dieb am Telefon. Einen Scheißdieb, der behauptet, seine verdammten schwulen Fahrer können nicht abfahren, weil es draußen naß ist!«
    »Sehen Sie zu, daß es nicht zu lange dauert, bitte.« Bray holte die Brieftasche heraus und klappte sie auf. »Sie sind doch Mister Patelli, oder?«
    Der Vorarbeiter starrte den Ausweis an. »Yeah.« Er wandte sich wieder zum Telefon. »Ich ruf Sie noch mal an, Sie Dieb!« Er stand auf. »Kommen Sie von der Regierung?«
    »Ja.«
    »Was zum Teufel ist denn jetzt los?«
    »Etwas von dem Sie wahrscheinlich nichts wissen, Mister Patelli. Meine Einheit arbeitet mit dem Bundeskriminalamt…«
    »Dem FBI?«
    »Richtig. Auf diese Baustelle sind einige Sendungen Sprengmaterial geliefert worden.«
    »Hinter Schloß und Riegel und alles registriert«, unterbrach ihn der Vorarbeiter. »Jede Scheißstange.«
    »Wir sind anderer Ansicht. Deshalb bin ich hier.«
    »Was?«
    »Vor zwei Tagen hat es in New York einen Bombenanschlag gegeben, vielleicht haben Sie davon gelesen. Eine Bank in der Wallstreet. Wir haben ein paar Ziffern der Seriennummern feststellen können, die mit der Sprengkapsel detoniert sind; wir glauben, der Sprengstoff steht mit einer Ihrer Sendungen in Verbindung…«
    »Blödsinn!«
    »Wollen wir nicht nachsehen?«
    Die Sprengstoffe in den Betonbunkern waren keine Stäbe, es handelte sich um massive Blöcke, die etwa fünf Zoll lang, drei Zoll hoch und zwei Zoll dick waren, jeweils vierundzwanzig in einer Packung.
    »Stellen Sie einen Lieferschein aus, bitte«, sagte Scofield und musterte die Packung genau. »Wir hatten recht. Das sind sie schon.«
    »Einen Lieferschein?«
    »Ich nehme einen Karton zur Analyse mit.«
    »Was?«
    »Hören Sie, Mr. Patelli, möglicherweise haben Sie Scheiße gebaut. Sie haben für diese Sendungen unterschrieben und wahrscheinlich nicht nachgezählt. Ich würde Ihnen raten, uns zu unterstützen. Jeder Hinweis auf Widerstand könnte falsch ausgelegt werden; schließlich tragen Sie die Verantwortung für diese Sprengstoffe. Offen gestanden, ich bin nicht der Ansicht, daß Sie in die Sache verwickelt sind, aber ich erfülle nur meinen Auftrag. Andererseits zählt natürlich alles, was ich sage.«
    »Ich unterschreibe jedes Scheißpapier, das Sie haben wollen. Was soll ich schreiben?«
    In einem Werkzeuggeschäft kaufte Bray zehn Batterien mit Trockenzellen, zehn Plastikbehälter mit etwa fünf Liter Fassungsvermögen, eine Rolle Klingeldraht und eine Dose mit schwarzer Sprühfarbe. Er verlangte einen großen Karton, um das Ganze tragen zu können.
    Er saß auf dem Hintersitz seines Mietwagens, legte den letzten Wecker in den Plastikbehälter und drückte den Sprengstoff neben die Batterie hinein. Er lauschte auf das gleichmäßige Ticken des Mechanismus; da war es. Dann drückte er den Deckel fest und verklebte das Ganze mit Isolierband.
    Es war jetzt zweiundvierzig Minuten nach zwölf, er hatte die Wecker der Reihe nach gestellt, und die Riefen in den Zahnrädern würden dafür sorgen, daß die Sequenz in exakt elf Stunden und sechsundzwanzig Minuten begann.
    Ebenso wie er es mit den vorangegangenen neun getan hatte, besprühte er den Behälter mit schwarzer Farbe. Das Sitzpolster des Hintersitzes bekam eine Menge davon ab; er würde eine

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