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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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festgehalten werden. Sein Rat war für jede Entscheidung wichtig, die der Präsident treffen würde. Scofield wollte seinen Schutz. Es war sein einziger Schutz; bei imaginären Invasionen gab es keine Invasoren.
    »Brandon? Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen.«
    »Das haben eine Menge anderer Leute auch nicht, Sir. Ist diese Leitung steril?«
    »Ich habe sie heute ganz früh am Morgen elektronisch überprüfen lassen. Was geschieht denn? Haben Sie Bergeron gesehen?«
    »Er ist unterwegs. Eastern-Flug zweiundsechzig. Er hat den Umschlag und wird um zehn Uhr in Washington sein.«
    »Ich schicke Stanley zum Flughafen. Ich habe vor einer Viertelstunde mit dem Präsidenten gesprochen. Er sagt ein paar Termine ab und empfängt mich heute nachmittag um zwei. Ich nehme an, daß es eine lange Sitzung werden wird. Ich bin sicher, daß er auch andere Leute dazurufen wird.«
    »Deshalb rufe ich jetzt an; das hatte ich mir nämlich gedacht. Ich habe jetzt den Ort für den Austausch. Haben Sie einen Bleistift?«
    »Ja, nur zu.«
    »Es nennt sich Appleton Hall in Brookline.«
    »Appleton? Senator Appleton?«
    »Sie werden alles verstehen, wenn Sie den Umschlag von Bergeron haben.«
    »Mein Gott!«
    »Der Landsitz liegt über dem Jamaica-Teich auf einem Hügel, der sich Appleton Hill nennt; er ist ziemlich bekannt. Ich werde das Zusammentreffen für halb zwölf Uhr heute nacht festlegen; ich werde dafür sorgen, daß ich genau im richtigen Augenblick eintreffe. Sagen Sie dem Einsatzleiter, er soll um dreiviertel zwölf anfangen, den Hügel einzukreisen. Er soll die Straßen in allen Richtungen in einer halben Meile Distanz blockieren, dazu Umleitungsschilder verwenden und sich vorsichtig nähern. Alle zwei- oder dreihundert Fuß stehen Innenposten am Zaun. Die Kommandostation sollte er auf der Zufahrtsstraße vor dem Haupttor einrichten; wenn ich mich richtig erinnere, steht dort ein großes, weißes Haus. Er soll es besetzen und die Telefonleitungen kappen; vielleicht gehört es den Matarese.«
    »Einen Augenblick, Brandon«, unterbrach Winthrop. »Ich schreibe das alles auf, aber meine Hände und Augen sind nicht mehr, was sie einmal waren.«
    »Es tut mir leid, ich spreche jetzt langsamer.«
    »Schon gut. ›Telefonleitungen kappen‹. Weiter.«
    »Meine Strategie könnte fast aus dem Lehrbuch stammen. Vielleicht erwarten sie das, aber sie können nichts dagegen unternehmen. Ich werde sagen, mein Termin sei fünfzehn Minuten nach Mitternacht. Um die Zeit werde ich mit den Geiseln durch den Haupteingang zu meinem Wagen gehen und zwei Zündhölzer anzünden, eines nach dem anderen; sie werden das erkennen. Ich werde ihnen sagen, daß vor dem Tor eine Drohne mit einem Umschlag wartet, in dem die Röntgenaufnahmen sind.«
    »Drohne? Röntgenaufnahmen?«
    »Das erste bedeutet nur eine Bezeichnung für jemanden, den ich bereitstelle. Das zweite ist der Beweis, den man von mir erwartet.«
    »Aber Sie können ihn nicht bringen!«
    »Das würde keinen Unterschied machen. Der Umschlag, den Bergeron Ihnen bringt, enthält genügend Beweismaterial.«
    »Natürlich. Was noch?«
    »Wenn ich das zweite Streichholz entzünde, soll der Einsatzleiter mir entsprechende Signale geben.«
    »Entsprechend…?«
    »Zwei Streichhölzer anzünden.«
    »Natürlich. Entschuldigung. Und dann?«
    »Dann soll er am Tor auf mich warten. Ich werde dafür sorgen, daß alles um null Uhr zwanzig abläuft. Sobald das Tor geöffnet ist, sollen die Truppen eindringen. Sie werden durch ein Ablenkungsmanöver Deckung bekommen – sagen Sie ihnen, das wäre alles nur ein Ablenkungsmanöver.«
    »Was? Ich verstehe nicht.«
    »Aber Ihre Leute werden es verstehen. Ich muß jetzt gehen, Mr. Ambassador. Es gibt immer noch eine Menge zu tun.«
    »Brandon!«
    »Ja, Sir?«
    »Eines brauchen Sie nicht zu tun.«
    »Was denn?«
    »Sich wegen der Rechtfertigung Sorgen zu machen. Das verspreche ich Ihnen. Sie waren immer der Beste, den es gab.«
    »Danke, Sir. Danke für alles. Ich will nur frei sein.«
    Der Büchsenschmied am Hawthorne Boulevard von Salem war gleichzeitig amüsiert und zufrieden, daß der Fremde zwei Gros Null-Vierer Schrotpatronen kaufte, obwohl keine Saison war. Touristen waren ohnehin blöd, aber dieser hier war besonders blöd, indem er nicht nur für die Patronen gutes Geld bezahlte, sondern auch noch für zehn Plastikattrappen, die die Hersteller gratis lieferten. Er sprach mit einer dieser glatten, ölig klingenden Stimmen. Wahrscheinlich ein Anwalt

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