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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Er war ein müder Mann, der eine lange Zeit… ein abnormales Leben… geführt hatte. Jahrelang. Er sagte mir, er wolle nichts anderes als untertauchen, und ich glaubte ihm. Ich habe übrigens mit Robert Winthrop über Scofield gesprochen. Er teilte diese Meinung über ihn. Er sagte…«
    »Winthrop weiß überhaupt nichts«, unterbrach ihn der Außenminister unerwartet schroff. »Robert Winthrop ist ein geradezu brillanter Mann, aber er hat nie begriffen, was eine Konfrontation ist; höchstens in sehr verfeinerter Form. Sie dürfen nicht vergessen, Mr. Congdon, Scofield hat diesen Abwehroffizier aus Brüssel getötet.«
    »Vielleicht gab es Umstände, die wir nicht kennen.«
    »Wirklich?« Wieder hielt der Außenminister inne. Als er weitersprach, war die Bedeutung unverkennbar, die hinter seinen Worten stand. »Wenn es solche Umstände gibt, dann, so behaupte ich, haben wir es mit einer noch viel gefährlicheren Situation zu tun, als sie aus einer persönlichen Racheaktion entstehen könnte. Scofield und Taleniekov wissen über die Operationen beider Abwehrdienste mehr als irgendein anderer. Wir dürfen nicht zulassen, daß die beiden miteinander Verbindung aufnehmen. Sei es nun als Feinde, die darauf erpicht sind, einander zu töten, oder sei es wegen jener Umstände, von denen wir nichts wissen. Habe ich mich klar ausgedrückt, Mr. Congdon? Als Direktor der Consular Operations liegt das in Ihrem Verantwortungsbereich. Wie Sie sich dieser Verantwortung entledigen, geht mich nichts an. Es könnte sein, daß Sie es hier mit einem Mann zu tun haben, der nicht mehr zu retten ist. Doch das müssen Sie entscheiden.«
    Daniel Congdon blieb reglos sitzen, als er das Klicken am anderen Ende der Leitung hörte. In all den Jahren seiner Amtszeit hatte er nie eine so schlecht getarnte, wenn auch unklare Anweisung erhalten. Man konnte über die Worte, die gebraucht worden waren, unterschiedlicher Meinung sein, nicht aber hinsichtlich des Befehls. Er legte den Hörer auf die Gabel und griff nach einem anderen Telefon auf der linken Seite seines Schreibtisches. Er drückte einen Knopf und wählte eine dreistellige Nummer.
    »Innere Sicherheit«, sagte eine Männerstimme.
    »Hier spricht Undersecretary Congdon. Holen Sie Brandon Scofield. Sie haben alle Informationen. Bringen Sie ihn sofort hierher.«
    »Einen Augenblick, Sir«, antwortete der Mann höflich. »Ich glaube, daß vor ein paar Tagen eine Überwachungseintragung zweiten Grades über Scofield hereingekommen ist. Lassen Sie mich am Computer nachsehen. Die Daten sind gespeichert.«
    »Vor zwei Tagen?«
    »Ja, Sir. Ich habe es jetzt auf dem Bildschirm. Scofield hat sein Hotel gegen dreiundzwanzig Uhr am Sechzehnten verlassen.«
    »Dem Sechzehnten? Heute ist der Neunzehnte.«
    »Ja, Sir. Es hat aber hinsichtlich der Eintragung keine Verzögerung gegeben. Die Hotelleitung hat uns innerhalb einer Stunde informiert.«
    »Wo ist er?«
    »Er hat zwei Nachsendeadressen, aber keine Daten hinterlassen. Das Haus einer Schwester in Minneapolis und ein Hotel in Charlotte Amalie, St. Thomas, U. S. Virgin Islands.«
    »Sind die Adressen überprüft worden?«
    »Hinsichtlich Richtigkeit, ja. Er hat eine Schwester, die in Minneapolis lebt. Das Hotel in St. Thomas hat eine vorausbezahlte Reservierung für Scofield ab dem Siebzehnten. Das Geld ist telegrafisch aus Washington überwiesen worden.«
    »Dann ist er dort.«
    »Heute mittag war er das noch nicht, Sir. Wir haben einen Routineanruf durchgeführt. Er ist nicht eingetroffen.«
    »Und wie steht es mit der Schwester?« unterbrach Congdon.
    »Wieder ein Routineanruf. Sie bestätigte uns, daß Scofield sie angerufen und ihr gesagt hatte, daß er vorbeikommen würde. Aber er hat kein Datum genannt. Sie fügte hinzu, das wäre nicht ungewöhnlich. Er sei in seinen Besuchen immer ziemlich leger. Sie erwartete ihn irgendwann im Laufe der Woche.«
    Der Direktor von Cons Op verspürte erneut den Drang aufzustehen, unterdrückte ihn aber. »Wollen Sie damit sagen, daß Sie wirklich nicht wissen, wo er ist?«
    »Nun, Mr. Congdon, eine Ü-Zweiten-Grades arbeitet mit eingegangenen Berichten, nicht mit kontinuierlichem, visuellem Kontakt. Wir gehen sofort auf den ersten Grad über. Minneapolis bereitet keine Schwierigkeiten; mit den Virgin Islands könnte das schon der Fall sein.«
    »Warum?«
    »Wir haben dort keine verläßlichen Gewährsleute, Sir. Die hat niemand.«
    Jetzt stand Daniel Congdon auf. »Ich versuche, Sie zu verstehen. Sie sagen,

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