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Der Maya-Kalender - die Wahrheit über das größte Rätsel einer Hochkultur

Titel: Der Maya-Kalender - die Wahrheit über das größte Rätsel einer Hochkultur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Sonnenjahr wurde schließlich wenigstens teilweise geschlossen, indem man seit ca. 2000 v. Chr. einige Monate auf 29 Tage verkürzte und mit einem gelegentlichen Schaltmonat den Rückstand zum Sonnenjahr aufholte. Das erfolgte zunächst pragmatisch bei Bedarf und per königlichem Dekret, später (wohl seit dem 4. vorchristlichen Jahrhundert) geregelt, nämlich siebenmal in einem Zyklus von 19 Jahren. Für die Babylonier war die Trias der Sterngötter Sonne, Mond und Venus bedeutsam, von denen sie aber den Mond als am mächtigsten betrachteten, auch wenn die Sonne die Jahreszeiten hervorbrachte. Venus galt als Vermittler zwischen den beiden. Eine astronomisch gebildete Priesterkaste, die Chaldäer, wachte über den Kalender, beobachtete den Sternenhimmel und stellte die notwendigen Berechnungen an.
    Auf Babylonien geht unsere Stundenteilung zurück – zumindest prinzipiell in ihrer 60er-Einteilung, die nicht unserem gewohnten Dezimalsystem entspricht. Ansonsten hatten bei den Babyloniern Tag und Nacht je zwölf Stunden, die aber nicht immer gleich lang waren. Vielmehr richtete sich, wie bei den Ägyptern, die Dauer eines Tages, der mit Sonnenaufgang begann, nach der Ausdauer der Sonne: Er war also im Sommer erheblich länger als im Winter. Entsprechend waren die zwölf Stunden eines Sommertages jeweils länger als die zwölf Sommernachtstunden, weil letztere sich bei kürzerer Nacht auf einen kürzeren Zeitraum verteilen mussten. Diese Einteilung wurde bis weit ins europäische Mittelalter hinein beibehalten. Ob das 60er-System der Babylonier den Kalender beeinflusste (60 ist ja durch 12 und durch 30 teilbar) oder es gerade umgekehrt die Kalenderwirtschaft war, die dieses sogenannte Sexagesimalsystem hervorbrachte, lässt sich nicht mehr zweifelsfrei feststellen.
    Ebenfalls den Babyloniern verdanken wir möglicherweise die Siebentagewoche, die in andere Kalender übernommen wurde, zunächst vermutlich von den Juden im babylonischen Exil, außerdem von Griechen und Ägyptern, Römern und Christen. Als Einzige der kalendarischen Einheiten hat sie keine wirkliche astronomische Entsprechung – außer als mathematische Viertelung der (sichtbaren) Mondphase, was für die Babylonier mit ihrer Verehrung des Mondes einige Bedeutung gehabt haben könnte. Einen Bezug zum Sternenhimmel hat die Siebentagewoche gleichwohl: Sowohl in Babylon als auch Ägypten standen die sieben Himmelskörper, deren Weg am Himmel mit bloßem Auge klar zu erkennen ist, Pate für die sieben Tage der Woche: Sonne und Mond, Saturn, Mars, Merkur, Jupiter und Venus. Daran erinnern bis heute Wochentagsnamen in vielen Sprachen – sei es der deutsche Sonntag oder der isländische sunnudagur , der englische Saturday (Tag des Saturn), der koreanischeoder der albanische E Hane (beidesTag des Mondes), der französische vendredi oder der spanische viernes (beides Tag der Venus). Zweifelsfrei konnte der Ursprung der Woche bislang aber nicht geklärt werden. Chronobiologen vermuten, dieser Zeittakt sei im menschlichen Organismus angelegt. Dass ein Tag dieser Woche der Ruhe gewidmet war, schreibt die hebräische Bibel den Juden und den Christen vor, aber ähnliche Regelungen gibt es auch in anderen Kulturen und die Bibel mag dabei auf ältere Vorbilder zurückgegriffen haben. Mal soll es Unglück bringen, an diesem Tag zu arbeiten oder Geschäfte zu machen, mal hat Gott höchstselbst verfügt, dass dieser Tag den religiösen Pflichten zu widmen ist. Nehmen wir als Ursprung an, dass der Mensch – welcher Religion auch immer – nach rechtschaffener Arbeit der Erholung bedarf.
In fünf Kalendern um die Welt
    Mit dem direkten Entwicklungsstrang unseres heutigen Weltkalenders bis zurück nach Ägypten und Babylonien, weit vor Christi Geburt, ist die Geschichte des Kalenders noch längst nicht abgedeckt. Sosehr diese Form der Kalenderzählung und Chronologie durch die Ausbreitung von Christentum und westlicher Welt heute auch dominiert – es gibt noch andere wichtige Kalendersysteme, die inzwischen vornehmlich zu religiösen Zwecken genutzt werden oder gänzlich in Vergessenheit geraten sind.
    Auch wenn Länder, in denen andere Religionen als das Christentum prägend sind, zumeist pragmatisch den gregorianischen Kalender benutzen, so legen sie doch großen Wert auf eine eigene Kalendertradition.
    Der jüdische Kalender geht wie der christliche letztlich auf die Babylonier zurück und hat die christliche Zeitrechnung seinerseits beeinflusst. Er beruhte ursprünglich

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