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Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition)

Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition)

Titel: Der Meister des Siebten Siegels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes K. Soyener , Wolfram zu Mondfeld
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langsam den Tisch herum und greift in sein Wams. »Ich habe hier eine Zeichnung für Euch, Sir Adam. Sie stellt ein spanisches Schiff dar. Eine Kriegsgaleone. Ich möchte Euer Urteil dazu hören. Walsingham und ich möchte wissen, wie Ihr die Bewaffnung dieses Schiffes nach Euren Erfahrungen einschätzt. Die Zeichnung ist frisch. Wir benötigen dringend Eure Analyse dazu.«
    Er reicht mir eine Zeichnung, die, auf den ersten Blick erkennbar, nur ein Ungeübter angefertigt haben kann. Die Darstellung der Stückpforten, Kanonen, der Masten und der Aufbauten sind mehr als dürftig.
    »Ich werde mein Bestes versuchen. Bis wann braucht Ihr meinen Bericht?«
    »Bevor wir auf die Dons stoßen werden.«
    »Wann wird das sein?«
    »Ihr beginnt damit, wenn wir Plymouth verlassen. Ihr habt genügend Zeit auf der D READNOUGHT .«
    »Was für ein Ziel steuern wir an?« versuche ich ihn zu einer genaueren Aussage zu bewegen.
    »Das Gespräch mit Euch war nutzbringend. Doch solltet Ihr eines wissen: ich halte nicht viel von unseren trainierten Banden zu Lande, die großteils ausgerüstet sind mit dem Mythos der Bogenschützen, verrosteten Piken, Dreschflegeln und Mistgabeln. Dafür fehlt ihnen jede Kriegserfahrung. Das sind fundamentale Schwächen. Es darf daher zu einer Landung der Dons gar nicht kommen! Trotzdem müssen wir auch zu Lande vorbereitet sein. Weit besser ist es allerdings, wir stören ihre Vorbereitungen, und schlagen sie vor ihren eigenen Küsten. Die Schrecken der Niederlande werden wir bei uns gar nicht erst zulassen. Unser Angriff muß die Dons völlig unvorbereitet treffen.«
    Sein Blick in die Runde besiegelt den Abend: »Unsere Ausgangsposition wird Ihnen auf See bekanntgegeben!«
    Sagte er tatsächlich völlig unvorbereitet treffen …?

Montag,
der 10. April
    »Beidrehen!« Der Decksoffizier brüllt seine Meldung heraus, so daß sie auch im Batteriedeck gehört wird. Für einen Augenblick summt es unter uns wie ein Bienenschwarm. Kanoniere und Matrosen drängen auf Deck, um den Grund zu erfahren. Drakes Flaggschiff, die E LIZABETH B ONAVENTURE , liegt beigedreht etwa zwei Meilen voraus.
    »Will er auf die anderen Schiffe warten?« frage ich Fenner.
    »Ohne Zweifel. Nach dem Sturm der letzten Tage muß die Flotte Gelegenheit erhalten, sich zu sammeln.«
    Im diesem Augenblick taucht Coleman, der zweite Offizier auf.
    »Die S PY bringt eine Nachricht vom Flaggschiff.«
    Das Schiff gehört Clifford und hat zwei 6pfünder und vier 4pfünder an Bord; sie ist ein äußerst schnelles 50-Tonnen-Schiff und wird daher als Depeschenboot innerhalb der Flotte eingesetzt.
    Fenner setzt die flache Hand an seine Stirn, um das grelle Sonnenlicht abzuschirmen:
    »Sie hält direkt Kurs auf uns.«
    Mein Blick hinauf in die Takelage unserer D READNOUGHT bestätigt mir, daß kein einziges Segel der Treibkraft des Windes ausgesetzt ist. Die S PY kommt rasch im Bogen längsseits. Kurz darauf halten sie vier Matrosen mit Bootshaken an unserem Fallreep fest. Schnell entert ihr Kommandant, ein schlanker Mann, dem ein dicker schwarzer Zopf im Nacken hängt, das Fallreep hoch. Auf Deck meldet er sich bei Fenner, der ihn direkt an der Reling erwartet:
    »Lieutenant Oldrich, Kommandant der S PY !«
    »Ich freue mich, Euch an Bord der D READNOUGHT begrüßen zu können«, antwortet Fenner, während Oldrichs Blick neugierig über Deck wandert, bis er an mir hängen bleibt. Über Fenners Schulter hinweg, seine Augen weiterhin auf mich gerichtet, verkündet er:
    »Der Admiral wünscht, Sir Adam Dreyling zu sehen. Habe Befehl, ihn sofort auf die E LIZABETH B ONAVENTURE überzusetzen. Sir Adam soll die Unterlagen mitbringen, die ihm in Buckland Abbey ausgehändigt wurden.«
    »Sir Adam«, sagt Fenner mit kratzender Stimme, »Ihr habt es gehört. Macht Euch also fertig. Der Admiral erwartet Euch.«
    »S PY hat abgelegt«, meldet ein Fähnrich Lieutenant Oldrich voll Eifer, während sie hart am Wind Fahrt aufnimmt und unter gekürzten Segeln zum Flaggschiff hinüberpflügt. In diesen Breiten bringen die ersten Apriltage schon etwas Wärme, wenn auch der Wind immer noch steif bläst. Angelegt an der Steuerbordseite der B ONAVENTURE , wiederholt sich die Prozedur beim Betreten des Flaggschiffs.
    »Sir Adam Dreyling of Wagrain!« kündigt mich Lieutenant Oldrich dem Wachhabenden Offizier an und gleich darauf: »Meldet dem Admiral unsere Ankunft!«
    Es dauert nur wenige Sekunden, bis der Wachhabende Offizier wieder an Deck erscheint:
    »Der Admiral

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