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Der Menschenjäger

Der Menschenjäger

Titel: Der Menschenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Voreinander!«
    »Nein, aber sie reißen sich um die Beute.«
*
    Der Sud blieb ruhig. Allein von den Irrlichtern begleitet, bahnten sich die Gefährten den Weg durch das Wurzelgestrüpp. Wahrhaftig erschien es so, als hätten sich alle im Sud hausenden Kreaturen nach dem Kristallsturm noch nicht wieder aus ihren Verstecken gewagt – oder aber eine finstere Macht hatte ihn befohlen, die Eindringlinge ziehen zu lassen.
    In Gedanken bereitete sich Mythor bereits auf die unausweichliche nächste Begegnung mit Yoter vor. Er ahnte, daß es diesmal um alles gehen würde, in einem Kampf, der nur einen Sieger kennen konnte. Davon, unter welchen Voraussetzungen er stattfand, hing es ab, ob der Weg nach Carlumen fortgesetzt werden konnte ohne den Menschenjäger und seine Shrouks im Rücken – oder ob er bereits hier zu Ende war.
    Es durfte nicht sein! Je länger er darüber nachdachte, desto überzeugter wurde er, daß Shaya ihm nur deshalb erschienen war, um ihm den Mut, die Hoffnung und die Kraft zu geben, sein Ziel zu erreichen.
    Robbin eilte wieder voraus, erkundschaftete das Gelände und fand die besten Wege durch das Dickicht. Dann endlich kehrte er zurück und verkündete aufgeregt, daß das Ende des Suds gleich erreicht sei. Von Yoter und den Shrouks hatte er nichts sehen können.
    »Wartet hier«, wies Mythor die Gefährten an. »Ich sehe mich selbst um. Ich will nicht aus einem Hinterhalt heraus überrascht werden.«
    Er gab Fronja gar keine Gelegenheit, sich ihm erneut in den Weg zu stellen, machte einen Satz über eine beindicke Wurzel hinweg und kam zehn Fuß unter den im Geflecht stehenden Begleitern leicht federnd auf. Durch schnell erspähte Lücken zwängte er sich hindurch, bis er die beschwörenden Rufe der Amazonen, er solle zurückkommen, nicht mehr hörte.
    Stille umfing ihn, und irgendwo in diesem Schweigen lauerte der Menschenjäger. Sah er ihn schon?
    Geschickt wie eine Katze arbeitete sich der Gorganer weiter vor, schräg in die Tiefe. Schon wurde das Geflecht lichter. Hinter den dicken Strängen war ein schwaches Glühen zu erkennen.
    Yoter würde nicht im Nichts warten. Für einen Kampf bot sich nur diese unterste Schicht des Suds, als Versteck nur eine Zone dichtes Wurzelgewirr.
    Mythor kletterte nicht weiter nach unten. In welcher Richtung sollte er den Widersacher suchen?
    Ein leises Fauchen, ganz kurz nur, ließ ihn herumfahren. Flach auf eine lange, nach unten geborene Wurzel gedrückt, wartete er darauf, daß sich der Laut wiederholte.
    Da steckst du! dachte er grimmig.
    Vorsichtig schob er sich auf der Wurzel in die Richtung, aus der das Fauchen gekommen war, vermied jede Berührung anderer Stränge. Das leiseste Knacken konnte ihn verraten und den einzigen Vorteil nehmen, den er für sich zu gewinnen vermochte.
    Wie eine Wand ragte das Wurzelgeflecht dort vor ihm auf. Der lange Wurzelast wand sich schraubenförmig hinein. Mythor kroch noch weiter, bewegte sich wie eine Eidechse. Und dann, als sein Kopf im Dickicht steckte, sah er den Gegner.
    Hinter der Wand befand sich eine weitere Lichtung, groß genug, um außer Yoter und seiner Katze, auf der er selbst jetzt saß, auch die Shrouks aufzunehmen. Mythor aber konnte nur etwa zehn der Kreaturen erkennen. Offenbar hatte der Menschenjäger alle anderen im Sud verteilt, um die Gehetzten zu beobachten und ihm zu melden, wann und wo sie aus dem Stock herauskommen würden.
    Mythor wurde schlagartig klar, was das für ihn bedeutete.
    Er zog den Kopf zurück, ließ sich um die Wurzel herumgleiten und hielt sich nur mit den Händen daran fest. Der Shrouk war vor ihm, stand wie erstarrt in einer Gabelung, um dann blitzschnell in die Knie zu gehen und vorzuschnellen.
    Mythor hatte den Angriff erahnt, ließ sich fallen und kam sechs, sieben Fuß tiefer federnd auf. Der Shrouk fuhr über ihn hinweg, verfing sich im Wurzelwerk und gab ein wütendes Knurren von sich. Er riß sich los, stand für einen Herzschlag mit gefletschten Reißzähnen vor dem Gorganer und sprang erneut – diesmal jedoch direkt in die schnell in die Höhe gerissene Klinge.
    Auf seinen Todesschrei antwortete das wütende Fauchen der achtbeinigen Katze. Mythor überlegte nicht lange. Alle Gedanken daran, die Gefährten zu warnen, damit sie ihm wenigstens die Shrouks vom Leibe hielten, waren mit einemmal sinnlos geworden. Er hatte nur noch den kurzen Moment der Überraschung auf seiner Seite, sprang in die Wurzelwand hinein und durchschlug die Hindernisse.
    Dann stand er vor Yoter auf

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