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Der Menschensammler - Dicte Svendsen ermittelt Kriminalroman

Titel: Der Menschensammler - Dicte Svendsen ermittelt Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsebeth Egholm
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schwanger…«
    Bülow lächelte mild und gerührt.
    »Ja, aber herzlichen Glückwunsch. Das ist ja eine frohe Nachricht. Die Anlage befindet sich im Keller, aber selbstverständlich ist der Zugang nicht gestattet … Es wäre nicht sinnvoll, alle und jeden mit etwas so Kostbarem in Berührung kommen zu lassen.«
    »Die Buchprüfung«, erinnerte Wagner und machte sich dabei ein paar Notizen.
    Er zog das Foto von Mette Mortensen aus der Tasche und schob es quer über den Tisch zu Bülow, der nur einen kurzen Blick darauf warf.
    »Armes Mädchen«, murmelte er. »Das war tragisch.«
    »Sie war an der Prüfung Ihres Jahresabschlusses beteiligt«, sagte Wagner. »Hat sie hier vor Ort gearbeitet? Hat sie dafür auch Ihre Computer benutzt, wie das so üblich ist? Hat sie angefangen, Fragen zu stellen, die Sie ihr nicht beantworten wollten?« Letzteres war geraten, aber er hatte lange darüber nachgedacht. Arne Bay hatte gesagt, dass Mette mit ihren detektivischen Fähigkeiten geprahlt hatte. Sie war ein ehrgeiziges Mädchen gewesen und hatte sich profilieren wollen. Und unter Umständen hatte sie zuerst Fragen gestellt, bevor sie damit zu ihrem Chef gehen wollte. Entweder hatte sie das nicht mehr geschafft, oder sie war von ihm abgebügelt worden.
    |393| Bülows Gesichtsausdruck zu beobachten war spannend. Als würde man einer Roulettekugel zusehen, die nicht zur Ruhe kommt und kein passendes Nummernfach findet.
    »Ja«, gab er schließlich zu, als er sich dazu entschieden hatte, so nah wie nötig bei der Wahrheit zu bleiben. Wagner wusste, warum er das tat. Mette hätte jemandem von diesem Gespräch erzählt haben können, und außerdem gab es vermutlich auch Zeugen dafür.
    »Sie kam eines Tages zu mir und hatte ein paar Ungereimtheiten, die wir aber schnell aus dem Weg räumen konnten.«
    »Um was genau ging es dabei?«, fragte Wagner.
    »Daran erinnere ich mich nicht mehr so genau«, log Bülow unverhohlen. »Ich habe sie an die Buchhaltung weiterverwiesen. Die haben sich dann um alles gekümmert. War eine Kleinigkeit, glaube ich.«
    »Aber Sie haben sie persönlich getroffen?«
    »Ja, jedoch nur ganz kurz.«
    Wagner überlegte, wie weit sie gehen konnten und sollten. Sie hatten keine konkreten Beweise. Wessen verdächtigten sie diesen Mann eigentlich? Vermutlich war er nicht ganz sauber und überdies unsympathisch und hässlich, aber wann war das jemals ein ausreichender Grund für einen Freiheitsentzug?
    Er ließ seine Stimme so freundlich wie möglich klingen.
    »Ich bin mir sicher, dass Sie nichts mit dieser Angelegenheit zu tun haben, aber der Ordnung halber würde ich Sie bitten, uns, bevor wir gehen, noch zu sagen, wo Sie sich in der Zeit vom Samstagabend, den 23. Juni, bis Sonntagmittag, den 24. Juni, aufgehalten haben, als Mette Mortensen tot auf dem Parkplatz des Fußballstadions gefunden wurde.«
    Bülow erblasste. Wagner stand auf und legte eine Hand auf Hansens Schulter.
    »Lassen Sie sich ruhig Zeit. Mein Kollege wird Ihre Angaben aufnehmen. Dann können Sie beide sich auch noch ein bisschen über den bevorstehenden Familienzuwachs im Hause Hansen unterhalten.«
    |394| Er sah auf die Uhr und zwinkerte Hansen diskret zu, der daraufhin rote Ohren bekam.
    »Ich habe leider noch einen Termin.«
     
    »Wir haben zu wenig über ihn. Ich bin mir sicher, es gibt da etwas, was wir übersehen haben.« Wagners Worte waren an die Kollegen gerichtet, die sich zur Mittagsbesprechung eingefunden hatten.
    »Mette Mortensen war sowohl für die Buchprüfung von Marius Jørgensen & Sønner als auch für die von der StemBank zuständig.«
    »Unter anderem«, warf Eriksen ein.
    »Richtig, unter anderem«, nickte Wagner. »Aber im Moment konzentrieren sich unsere Nachforschungen auf diese beiden Klienten. In den Räumen des Bestattungsinstituts in der Vestergade wurden zwei Silberpailletten gefunden, die aller Wahrscheinlichkeit nach von Mette Mortensens T-Shirt stammen. Wir gehen jetzt davon aus, dass Mette Mortensen Verdacht geschöpft und damit ihren Mörder auf den Plan gerufen hat.« Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Wir gehen davon aus, dass es sich um illegalen Handel mit menschlichem Gewebe handelt. Die Gewebeentnahme erfolgt beim Leichenbestatter, die Lagerung in der StemBank . Möglicherweise. Aber uns fehlt noch ein Detail, das diese beiden Firmen miteinander in Verbindung bringt. Was?« Er sah sich im Kreis um. »Was haben wir übersehen?«
    Kristian Hvidt räusperte sich.
    »Vielleicht sollte jemand

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