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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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der vor ihnen aufgetaucht war.
    »Wir sind ihm nach draußen gefolgt«, erklärte Anderson diesem Thorn. Der Ritter drehte sich jetzt zu Arden um und bat sie: »Diesen Kasten zu deinen Füßen - würdest du den öffnen?«
    Die Frau tat wie geheißen und reichte Anderson die einzelnen Stangenabschnitte aus gebundenen Amanisfasern. Der Ritter war, wie es schien, wahrhaft verrückt. Der Droon würde ihn in rauchenden Matsch verwandeln, ehe er auch nur eine Chance erhielt, ihm nahe zu kommen. Thorn sagte: »Du möchtest diese Waffe doch sicher nicht gegen den Burschen da hinten einsetzen?« Er wies mit dem Daumen über die eigene Schulter. »Oder ist sie für Mr. Crane hier gedacht?« Auf Andersons verdutztes Gesicht hin erklärte Thorn: »Dieser große Mistkerl aus Messing heißt Mr. Crane.«
    »Was ist denn das andere Ding dort?«, wollte Anderson wissen.
    »Das ist ein Geier«, antwortete Thorn. »Keine gewohnte Lebensform auf diesem Planeten, wenn ich es richtig verstehe?«
    »Nicht, soweit ich weiß«, entgegnete Anderson und konzentrierte sich auf seine unmittelbare Aufgabe.
    Warum dieser Mr. Crane neben etwas hockte, was wie ein großer Glasblock aussah, und irgendein Spiel mit einem Geier spielte, davon hatte Tergal keinerlei Vorstellung. Aber als er sich in der flachen Zone umblickte, in der die beiden sich ihrem Spiel widmeten, erkannte er, warum Anderson sich für die Stelle entschieden hatte.
    »Wäre es nicht besser, wenn wir einfach unseren Weg fortsetzten?«, fragte Tergal. »Vielleicht wird der Messingmann … «
    Anderson bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Ich trage meine Schlachten selbst aus.« Der Ritter wandte sich erneut an Arden. »Reicht der Strom aus meinen Zaunbatterien für dein holografisches Aufnahmegerät?«
    »Das tut er«, antwortete Arden, »aber sie wären schnell leer. Wie lange sollte es denn laufen?« »Lange genug, um unseren Verfolger zu erschöpfen.«
    »Wir könnten einfach weiterflüchten«, schlug Tergal von neuem vor.
    Thorn stellte fest: »Das Fressen hat seinen Körper aufgebläht und Lücken in der Panzerung freigelegt. Mit deinem Karabiner könnte ich ihn jetzt wohl ernsthaft verletzen.«
    Arden wandte ein: »Das wäre zwar eine Schande, da diese Tiere so selten sind, aber er wird nicht aufhören, uns zu verfolgen, und es wäre wirklich besser, sich ihm bei Tageslicht entgegenzustellen. Ich kann die Holografie lange genug betreiben.«
    Tergal äußerte keine Vorschläge mehr. Niemand schien ihm zuzuhören. Dann wandte sich ihm auf einmal Anderson zu. »Du kannst uns verlassen, wenn du das lieber möchtest.«
    Tergal holte unsicher Luft. »Ich habe vielleicht Angst, aber ich bin nicht dumm.«
    Während er sich aus Wasserstoffmeeren, durch Stürme und chemische Mahlströme und Säurewirbelstürme hinaufkämpfte, die einen Menschen innerhalb eines Augenblicks vernichtet hätten, wurde Jack klar, dass er es nicht schaffen würde. Die King of Hearts stürzte sich so schnell auf ihn, wie sie nur konnte. Sie hatte wahrscheinlich weniger als zehn Prozent ihrer Munition verbraucht und war wohl sehr verärgert -obwohl das der normale Geisteszustand einer Angriffsschiffs-KI war. Ein weiterer Lauf der Bussardkollektoren, um einen für die Vernichtung des gegnerischen Schiffs ausreichenden Strahl zu erzeugen, kam nicht in Frage: Die Gezeitenkräfte des Gasriesenplaneten hätten Jacks ernstlich beschädigte Struktur auseinander gerissen, ehe er eine ausreichende Kohärenz im umgebenden Gas erzeugt hätte, um damit die King of Hearts anzugreifen. Vielleicht, so sann Jack müßig nach, war jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um alles abzuschalten und sich dem Planeten zu überlassen. Sicher war das besser, als König die Befriedigung zu gönnen, ihn mit Masern zu grillen?
    »Oh nein, das wirst du verdammt noch mal nicht tun!«, fauchte Aphran. »Wir sind hier drin zu zweit.«
    »Ich bin offen für Vorschläge«, sagte Jack.
    »Mein erster lautet, nicht aufzugeben«, brachte sie vor.
    Mit fast so etwas wie einem halbherzigen Achselzucken sichtete Jack seinen Waffenbestand. Er war immer noch bis zum Anschlag bestückt, aber das war auch nicht das Problem: Vielmehr erlaubte seine strukturelle Verfassung keine großen Belastungen mehr. Ein Beinahetreffer durch ein Implosionsgeschoss oder übrigens auch irgendein CTD, und er würde, wie er wohl wusste, auseinander fallen wie nasses Seidenpapier. Trotzdem …
    »Oh, ich hatte im Grunde nicht vor aufzugeben. Das war nur müßige

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