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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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unbewachsenen Stelle, wo Stalek und Falco warteten.
    Zwei schwer bewaffnete Gestalten verließen das Schiff und schritten die Rampe hinab. Nachdem sie die Umgebung sondiert hatten - aus für Stalek unerfindlichen Gründen, da sie das doch schon von oben aus getan haben mussten - sprach einer von ihnen in den Helmkom.
    »Alles frei. Bringt es heraus.«
    Wie ausgesprochen merkwürdig, dachte Stalek. Vielleicht eine Definition von »frei«, mit der er sich erst noch vertraut machen musste.
    Ein drittes Besatzungsmitglied kam die Rampe herab und dirigierte dabei einen sarggroßen Zylinder, der mit Antischwerkraft einen Meter über der Rampe schwebte. Das Objekt. Stalek rieb sich die Hände, obwohl er durch die Isolierhandschuhe kaum etwas davon spürte.
    »Haben Sie das Geld?«, fragte der Schlägertyp, der sich eben schon zu Wort gemeldet hatte. Stalek musterte ihn. An diesem Punkt wurde die Lage etwas problematisch. Er deutete auf eine Kiste zu seinen Füßen.
    »Eine halbe Million in matt geschliffenen Saphiren und zwei CTDs mit einer Kapazität von je zehn Kilotonnen. Ich fürchte, das wird reichen müssen. Ich konnte so kurzfristig keine APWs bekommen.«
    Der Mann grunzte, er schien zufrieden. Stalek war nicht überrascht. Wahrscheinlich waren sie froh, dass sie überhaupt etwas für dieses Objekt erhielten, dessen Erwerb sie so viel Mühe und so viele Menschenleben gekostet hatte - dieses Objekt, das sich dann für sie selbst als so nutzlos erwies.
    Der Zylinder traf ein, begleitet von der dritten Person. Stalek spazierte auf das Objekt zu und blickte forschend hinein, als die obere Hälfte einen Spalt entwickelte und aufklappte. Der Golem Fünfundzwanzig lag völlig reglos und katatonisch darin - wie die ganze Zeit schon, seit er zwei Tage lang nonstop mit sich selbst geredet und dann anscheinend versucht hatte, sich mit dem Schädel einen Weg aus dem Gefängnis freizubrechen. Die Jupiterleute waren davon ausgegangen, dass ihr elektromagnetischer Impuls den Verstand des Golems zerstört hatte. Stalek wusste es besser. Etwas Seltsames musste im Zuge der Programmierung geschehen sein, und so unwahrscheinlich das schien, hatte Cybercorp einen Blindgänger produziert.
    »Zeigen Sie uns das Geld«, sagte die Person, die den Zylinder die Rampe hinabgelenkt hatte.
    Es war eine Frau, wie Stalek jetzt sah, und eine attraktive zumal. Welche Schande. Er wandte sich der Kiste zu, die er mitgebracht hatte, und deutete darauf. »Ist alles da drin.« Er blickte mit Bedacht nicht zu dem Schiff hinüber, wiewohl er gerade den kurzen Eindruck einer schwarzen Gestalt erhascht hatte, die auf die Rampe hüpfte und an Bord huschte.
    Die Frau hockte sich hin, drehte das simple Schloss der Kiste und öffnete den Deckel. Verdutzt betrachtete sie das, was eine Rolle aus einem gerippten Sauerstoffschlauch zu sein schien.
    »JodenPJoden!«
    Unvermittelt drang heiseres Geschrei aus dem Schiff - voller Qual. Aus der Kiste heraus schnellte der Schlauch wie eine Peitsche hervor und öffnete glänzende Zangen am Ende, die sich um die Kehle der Frau schlossen. Sie gurgelte und schlug um sich, und Blut sprudelte aus dem durchstoßenen Schutzanzug. Inzwischen hatte Stalek seelenruhig zwei kleine Kugeln aus einer Tasche seines Anzugs geholt und warf sie nun zu den beiden Männern hinüber, als einer von ihnen seine Waffe anlegte, während der andere nicht recht zu wissen schien, was er tun sollte: das Feuer eröffnen oder der Frau helfen. Die Kugeln zogen blitzschnell ihre Bahn, leuchteten kurz weißglühend auf und durchstießen zwei Umweltanzüge. Stalek wich einen Schritt zurück, als Schüsse aus einer Impulswaffe in die Vorderseite des eigenen Schutzanzugs prasselten, aber die Laminatpanzerung annullierte jede Wirkung der Treffer aus ionisiertem Gas, und das eingelegte Supraleitergewebe lenkte die Wärme ab. Die Wurfkugeln taten derweil genau das, was auch ihre Aufgabe war: Sie explodierten und trieben Nadeln aus reinem Kalium durch die beiden Männer hindurch, wobei sich das Metall durch Kontakt mit den Körperflüssigkeiten entzündete und heftig brannte.
    Die Anzüge dieser Männer waren, wie Stalek auffiel, von richtig guter Qualität, denn obwohl die Männer darin kochten und verbrannten, drang davon nicht mehr nach außen als ein Strahl öligen Dampfes aus jedem der Löcher, die die Kugeln beim Einschlag erzeugt hatten - allerdings ruderten die Opfer auch mit den Armen und brüllten viel. Als es schließlich vorbei war, warf Stalek einen

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