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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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glitzerte durch reflektiertes Sonnenlicht, und in der Ferne warfen die Lichter von Golgoth einen orangenen Schimmer in den staubigen Himmel.
    »Andere Planeten haben Monde«, überlegte Tergal. »Ich frage mich, wie das ist.«
    Anderson warf den Panzer des gerade verspeisten Fleischstücks ins Feuer und sagte: »Die Nächte sind heller, aber sonst hat es wenig Auswirkungen, es sei denn, auf dem Planeten gäbe es Meere.« »Ich frage mich auch, wie das wäre.«
    »Wahrscheinlich nass.«
    Auf der anderen Seite des Zauns wurde immer deutlicher Bewegung spürbar, als dort chitingepanzerte Gestalten von Schatten zu Schatten huschten. Anderson stand auf, ging zum Generator und schaltete ihn ein. Die beiden Männer breiteten gerade ihr Bettzeug aus, als ein Sleer des zweiten Stadiums herankam, um diese verlockende Ansammlung von Wärmequellen aus der Nähe zu betrachten. Die Geweihstangen fuhren wie lange dünne schwarze Hände aus dem Albtraumschädel aus, berührten einen Draht und zuckten zurück. Die Kreatur hielt einen Augenblick lang ihre Position, während die Füße auf der Erde klapperten und die Panzersägen aneinander scharrten; dann zog sie sich zischend zurück. »Übernimmst du die erste Wache?«, schlug Anderson vor.
    Tergal hielt nach wie vor die Waffe, die er gezogen hatte, fest in der Hand und nickte schließlich. Anderson schüttelte seine Decken aus, um sicherzustellen, dass sich darin keine ungebetenen Gäste eingenistet hatten, streckte sich aus und legte den Kopf auf eines seiner Gepäckstücke. Aus halb geschlossenen Augen verfolgte er, wie Tergal eine stark rauchende Kerze anzündete, und sofort breitete sich der Geruch von Abwehrmitteln aus - und verhinderte, dass kleinere Planetenbewohner unter dem Draht hindurchkrochen. Der junge Mann senkte dann den Kopf und lauschte auf die Geräusche harter Gliedmaßen, die über Sandflächen scharrten. Anderson schloss die Augen ganz und überließ sich dem Schlaf. Tergal würde in dieser Nacht niemanden ausrauben - zu sehr beanspruchten ihn andere Dinge.
    Auf den ersten Blick schien der Planet nur leicht von schwarzer Kruste bedeckt, wobei ständig Risse und vulkanische Löcher auftauchten und wieder verschwanden. Die Hand in einer projizierten virtuellen Steuerung, verdoppelte Cormac die Vergrößerung und sah jetzt Gasfontänen, Asche und Magma in die giftige Atmosphäre hinaufschießen. Es war die Hölle -komplett mit allem an Schwefel und Feuer, was man sich nur wünschen konnte -, aber bis vor einem Monat hatte es hier an Teufeln gefehlt. Dann waren zwei eingetroffen. »Zeig mir die Trägerschale«, sagte er.
    Ein Quadrat tauchte auf und umschloss einen Punkt, und die Vergrößerung fuhr hoch und zeigte die beschädigte Schale, wie sie über dem Inferno schwebte.
    Jacks Automat stand, langsam tickend, neben Cormacs Sessel, als wollte er die von der KI ausgeliehene virtuelle Steuerung im Auge behalten, und psalmodierte: »Cento fordert uns dringend auf, ihn zurückzulassen und sofort die Koordinaten anzusteuern, die er uns genannt hat. Das hat etwas für sich. Wir können durch diesen Rettungseinsatz nichts bewerkstelligen, was nicht auch die übrigen Schiffe tun könnten, die hierher unterwegs sind.«
    »Versuch mal, wie ein Mensch zu denken«, empfahl ihm Gant, der in einem der Klubsessel lümmelte.
    »Warum sollte ich mich so stark einschränken? Cento hat uns alles berichtet, und logischerweise besteht kein Grund für eine weitere Verzögerung«, hielt ihm die Schiffs-KI entgegen.
    »Aber Cento ist immerhin Cento«, warf Cormac ein und überließ es Gant, die Erklärung zusammenzustückeln, die in Worte zu fassen ihm selbst zu mühsam war. Er wusste einfach, dass es richtig war, Cento dabeizuhaben.
    »Ja, er hat uns alles berichtet«, sagte Gant. »Und daher wissen wir, dass Skellor Cento für völlig vernichtet hält. Das ist ein Vorteil für uns, da Centos Auftauchen in manchen Situationen Skellors Reaktion um eine halbe Sekunde verzögern könnte, was möglicherweise den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmacht.«
    »Das Gleiche gilt für Aphran«, ergänzte Cormac.
    »Wir könnten uns einen größeren Vorteil verschaffen, falls wir nicht Stunden dafür vergeuden, einen Golem-Androiden zu bergen, der ohnehin geborgen werden wird«, stellte Jack fest. Cormac gab nach und erläuterte nun selbst: »Es geht um Waffen, Jack. Durch dich verfügen wir über alles Nötige an Bomben und Raketen, aber das reicht vielleicht nicht.«
    »Sie

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