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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.
    Nachdem es eine Zeit lang still gewesen war, brummte Bing Palmer:
    »Typisch für die Tiwis. Sie vergeuden unsere Zeit und haben nichts zu sagen.«
    Patrick räusperte sich. »Ich ... ich bin verantwortlich dafür. Ich möchte nur, dass Sie das wissen. Die Clanoberhäupter, die Roamer, alle waren davon betroffen.« Er wusste, dass er sich zu vage ausdrückte. »Es ist meine Schuld. Damals kannte ich Sie nicht und habe nicht gründlich genug nachgedacht. Ich hatte keine Ahnung...«
    »Wir alle wissen, dass Sie dafür verantwortlich sind, verdammt. Ich war dabei, erinnern Sie sich? Als die Soldaten-Kompis meine Werften in Schrott verwandelten und die Tiwis uns verjagten.«
    »Nein. Ich meine ein Ereignis, das lange vorher stattgefunden hat. Der Auslöser. Wie alles begann. Ich bin General Lanyans Adjutant gewesen und habe ihn bei seinen Patrouillen auf den Handelsrouten begleitet, wo wir angeblich nach Hydrogern Ausschau hielten. Wir langweilten uns. Hanse und TVF waren sauer auf die Roamer-Clans, weil Sie nicht bereit waren, uns in Kriegszeiten exklusiv mit Ekti zu beliefern.«
    Goff schlürfte laut Kaffee. »Ja, das wissen wir längst.«
    »Wir begegneten einem Roamer-Frachter, dessen Kapitän Raven Kamarow hieß.« Patrick beobachtet, wie seine Zuhörer auf diesen Namen reagierten. Zhett stand plötzlich gerade, und ihre Augen wurden größer. »Kamarow transportierte Treibstoff für den Sternenantrieb, und zwar ziemlich viel. Wir redeten mit ihm, und es wurde schnell klar, dass er ihn nicht der Erde verkaufen wollte.«
    Es waren schwere, bedeutungsvolle Worte, aber jedes von ihnen brachte Patrick ein wenig Erleichterung. »Die Dinge gerieten außer Kontrolle. General Lanyan gab mir einen klaren Befehl und verließ die Brücke. Damals glaubte ich, das zu tun, was für die TVF und die Hanse richtig war. Ich wandte mich an unseren Waffenoffizier. Ich gab den Befehl, das Feuer zu er- öffnen.«
    Es war vollkommen still im Versammlungsrum. Patrick starrte auf die bunten Kleckse an den Wänden, und aus den Augenwinkeln sah er Zhett.
    Die Verwalter der Himmelsminen richteten fassungslose Blicke auf ihn. »Ja, ich habe Raven Kamarow getötet. Die Roamer nahmen jenen Zwischenfall zum Anlass, der Hanse kein Ekti mehr zu liefern. Woraufhin die TVF ihre Anlagen angriff, Roamer gefangen nahm und Rendezvous zerstörte. Die Liste ließe sich fortsetzen.« Patrick schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Er atmete tief durch, hob die Lider wieder und schob das Kinn vor. »Es tut mir leid. Ich bin hier, um meine Strafe auf mich zu nehmen.«
    Ihm zitterten die Knie, und er hatte das Gefühl, gleich zusammenzubrechen.
    Von einem Augenblick zum anderen ging es im Versammlungsraum drunter und drüber. Männer sprangen auf, riefen Anschuldigungen und verfluchten ihn. Patrick sah nur Zhett, die ihn anstarrte. Mit Tränen in den dunklen Augen drehte sie sich um und verließ den Raum. Patrick sah nichts anderes.

63 VORSITZENDER BASIL WENZESLAS
    Der Vorsitzende stand am Fenster seines Büros und kehrte Admiral Willis den Rücken zu. Er hatte gerade vom fehlgeschlagenen Angriff auf Theroc erfahren und steckte voller Zorn. Wieder eine Enttäuschung. Mangelte es ihr an Willenskraft? War es falsch von ihm gewesen, sie zur Admiralin zu machen?
    Der stellvertretende Vorsitzende Cain saß in der Ecke und beobachtete das Geschehen. Basil hatte nichts dagegen, dass sein Vize bei den Treffen immer weniger sprach, doch er bedauerte, dass niemand, nicht einmal Cain, seinen Weitblick teilte.
    Er beobachtete noch immer die Skyline des Palastdistrikts, als er schließlich sagte: »Sie haben die Theronen und Roamer überschätzt. Ich weiß, wie wenig sie taugen. Ihre Verteidigungslinien hätten nachgegeben. Mit Ihren Jazer-Kanonen hätten Sie die Baumschiffe der Verdani in Holzkohle verwandelt.«
    Willis klang nicht eingeschüchtert, als sie erwiderte: »Ich habe mehr als genug Erfahrung mit Politikern, die militärische Entscheidungen im Nachhinein infrage stellen, Vorsitzender. Meiner sachkundigen Ansicht nach war der Kampf nicht zu gewinnen. Punkt. Angesichts der Dezimierung der Terranischen Verteidigungsflotte hielt ich es für besser, meine zehn Manta-Kreuzer nicht bei einem sinnlosen Angriff zu opfern.«
    Wenzeslas drehte sich zu ihr um, und Willis hielt seinem Blick stand. »Ihr aufmüpfiger Ton gefällt mir nicht.«
    Willis ging einfach über diese Worte hinweg. »Der wichtigste Aspekt dieser Angelegenheit

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