Der Metallschwarm
Rumpf, justierten Anschlüsse, kontrollierten die großen Pumpen und ließen Sonden an Hunderte Kilometer langen Kabeln hinab, auf der Suche nach den richtigen Gasmischungen für die Produktion von Treibstoff für den Sternenantrieb. Neben den Ekti-Reaktoren und Kondensationskammern beobachtete Patrick, wie mit Ekti gefüllte Zylinder den spinnenartigen Beinen eines Frachtschiffs übergeben wurden. Jede Stunde brach ein voll beladener Frachter auf. Patrick schätzte, dass Golgens Himmelsminen mehr Ekti produzierten als die Hanse während der acht langen Jahre des Krieges.
Ein junger, gertenschlanker Pilot, der sich einen langen roten Schal um den Hals gewickelt hatte, ging an Bord des Frachtschiffs, schloss die Luken und machte sich auf den Weg zu einem Transferdepot namens Barrymores Felsen. Patrick hatte noch nie davon gehört.
Hinter ihm erklang eine schroffe Stimme. »Sie schulden mir noch immer ein Frachtschiff, verdammt.« Patrick drehte sich um und sah Del Kellum, der einen strengen Blick auf ihn richtete. »Wenn ich nachtragend wäre, könnte ich noch eine Rechnung für all die Schäden hinzufügen, die die umprogrammierten Soldaten-Kompis in meinen Werften angerichtet haben. Ich bin kein Dukatenesel. Denken Sie daran, wie viel Arbeit nötig war, um alles zu reparieren und neu herzurichten.«
»Ich finde eine Möglichkeit, Sie zu entschädigen. Irgendwie beschaffe ich Ihnen ein Frachtschiff. Ich bin bereit, hier an Bord dieser Himmelsmine zu arbeiten. Es tut mir leid.«
»Ja, es tut uns allen leid.«
Patrick hätte sich gerne gerechtfertigt, aber er war nicht hierhergekommen, um zu debattieren. Während seiner Zeit allein an Bord der Gypsy hatte er sich gefragt, ob er stark genug war, all die Vorwürfe hinzunehmen. Er musste es sein. Vielleicht war Zhett dann bereit, mit ihm zu reden. »Ich habe etwas zu sagen, und ich möchte mich entschuldigen.«
Der bärtige Mann schnaubte. »Das wissen wir, seit Sie an Bord dieser Himmelsmine sind. Aber warum sollten wir uns anhören, was Sie zu sagen haben? Zhett schert sich nicht darum.«
»Es ist wichtig, glauben Sie mir. Wie lange brauchen Sie, um die Verwalter der anderen Himmelsminen hier zu versammeln?«
»Warum sollte ich das?«
»Weil ich meine Großmutter dazu gebracht habe, den Roamern freien Abzug zu gewähren, als die TVF nach Osquivel kam. Sie hätten alle in Gefangenschaft geraten können, wie die Roamer des Hurricane-Depots und auf Rendezvous.« Patrick hatte nicht darauf hinweisen wollen, aber die Umstände ließen ihm keine Wahl. »Lassen Sie mich zu den Verwaltern sprechen.« Seine Kehle fühlte sich sehr trocken an. »Bitte!«
Del Kellum seufzte tief. »Ich fürchte, Sie werden nicht freundlich empfangen.«
Patrick mied seinen Blick. »Ja, und ich denke, es wird noch schlimmer, wenn sie hören, was ich ihnen zu sagen habe. Aber ich muss es loswerden.« Bunte Behänge und schimmernde Tapisserien schmückten die Wände des Versammlungsraums, und hinzu kamen zahlreiche Farbflecken, die aussahen, als hätten Roamer-Kinder hier einen Malwettbewerb ausgetragen.
Patrick hatte seine Entscheidung getroffen und wollte, dass ihn möglichst viele hörten, wenn er seine Beichte ablegte, obwohl es ihm natürlich vor allem um Zhett ging. Die Versammlung blieb zunächst privat - es würde nicht einmal ein grüner Priester zugegen sein, der die Neuigkeit weitergeben konnte. Del Kellum hatte festgestellt, dass die grüne Priesterin Liona seine Männer zu sehr ablenkte. Deshalb war sie in seinem Auftrag nach Osquivel geflogen, um den dortigen Werften ihre Kommunikationsdienste anzubieten.
Patrick trug seine TVF-Paradeuniform und wanderte durch den Raum. Was er vorhatte, war riskant, aber auch notwendig. Er wollte damit Schluss machen, seine Identität und Vergangenheit zu verschleiern. Es gab kein Zurück mehr. Auch wenn Zhett nicht kam und zuhörte - er musste dies auf jeden Fall hinter sich bringen.
»Es ist Ihre Show, Fitzpatrick.« Kellum setzte sich. »Geben Sie sich Mühe.«
»Versuchen Sie zumindest, unterhaltsam zu sein«, sagte Boris Goff. »Wie wär's mit einem Sprung aus der nächsten Luftschleuse?« Einige der anderen Roamer lachten leise.
Patrick hatte sich Worte zurechtgelegt, doch als er Zhett hereinkommen sah, löste sich die gut vorbereitete Rede plötzlich auf. Zhett war wunderschön in ihrem Roamer-Overall und dem langen, glänzenden dunklen Haar. Sie lehnte sich neben der Tür an die Wand und verschränkte die Arme. Ihr
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