Der Metallschwarm
wenn Sie interessiert sind ... Ich könnte jemanden finden, der es bei Ihnen versucht.« Denn richtete einen hoffnungsvollen Blick auf Caleb.
»Nein, danke. Nicht nötig.«
Im Wasser des Tankers bildeten die aus ihrem langen Nebelexil zurückgeholten Wentals eine gemeinsame Lebenskraft. Die Wasserwesen waren als Teil einer Entität miteinander verbunden, aber es gab bei ihnen auch familienartige Untergruppen. Die wieder zum Leben erweckten Wentals wollten sich ausbreiten, ihr Wissen und ihre Kraft mit anderen teilen. Es war richtig gewesen, dass Jess und Cesca Denn mit dieser Aufgabe betraut hatten. Er fühlte sich dadurch geehrt.
Die Roamer hatten dem Vorschlag seiner Tochter zugestimmt, die neuen Wentals nach Jonah 12 zu bringen, damit sie sich mit den anderen Wentals vereinen konnten, die sich bereits dort befanden. Denn hatte sich unter dem Hinweis, die Wentals jetzt viel besser zu verstehen, bereit erklärt, mit Caleb aufzubrechen. Zu jenem Zeitpunkt war Caleb noch nicht klar gewesen, wie sehr sich der andere Roamer verändert hatte, und nun hatte Denn einen aufmerksamen Zuhörer.
»Wissen Sie, die Wentals sind Teil der Struktur des Universums«, fuhr er so fort, als wäre das Gespräch darüber gar nicht beendet worden, und eigentlich war es das auch nicht; es hatte nur eine Unterbrechung gegeben. Denn nutzte jede Gelegenheit, auf sein Lieblingsthema zurückzukommen.
»Die Wentals d die Verdani sind wie zwei Seiten der gleichen Münze. Der Telkontakt der grünen Priester ähnelt Cescas Fähigkeit, mit den Wentals zu kommunizieren. Mit der Vereinigung von Telkontakt und Thism werden selbst unsere menschlichen Fähigkeiten, wie auch immer sie beschaffen sind, auf eine neue Stufe gehoben und ... Ach, Caleb, Sie können es nicht verstehen.«
Der alte Mann runzelte die Stirn. »Ich bin nicht überzeugt, dass mit Ihnen alles in Ordnung ist, Denn. Sie faseln.«
Denn vermutete, mit einem pragmatischen Argument mehr Wirkung auf Caleb erzielen zu können. »Denken Sie nur an die geschäftlichen Möglichkeiten. Wenn sich die Roamer wie grüne Priester miteinander verbinden könnten ... Stellen Sie sich das einmal vor. Wir könnten ganz neue Märkte erschließen und viel besser als vorher zusammenarbeiten.«
»Ach? Und wie verhandelt man, wenn man nicht mehr bluffen kann?«
»So etwas wäre nicht mehr nötig. Wir könnten Fluktuationen, Angebot und Nachfrage viel besser verstehen. Wir wären imstande, bei unserer Kooperation eine enorme Wirtschaftlichkeit zu erreichen und eine große, mächtige Handelsgesellschaft zu bilden.«
»Groß und mächtig«, sagte Caleb. »Das sind zwei Worte, die garantiert mein Interesse wecken. Fügen Sie auch noch >lukrativ< hinzu, und Sie haben mich überzeugt.« Trotzdem blieb er skeptisch, als sie das Jonah-System erreichten. »Als Nächstes versuchen Sie, mir eine Eismine auf einem Lavaplaneten zu verkaufen. Unsere Clans kamen all die Jahre gut zurecht, weil sie dem Leitstern gefolgt sind.«
Denn lächelte. »Der Leitstern gehört dazu.« Caleb verdrehte die Augen.
Wenige Momente später setzte ein Angriff der Faeros ihrem Gespräch ein Ende.
Fünfzehn lodernde Feuerkugeln näherten sich mit hoher Geschwindigkeit. Jähe Panik erfasste Denn, der über eine periphere Verbindung mit den Wentals in den Frachttanks verfügte.
»Zum Teufel auch!«, entfuhr es Caleb.
Bildschirmfilter hielten den größten Teil des Lichts fern, als die feurigen Schiffe vor dem schwerfälligen Tanker schwebten. Schweiß perlte auf Denns Stirn - die Temperatur stieg rasch, obwohl die Lebenserhaltungssysteme versuchten, sie konstant zu halten. Denn spürte nicht nur Furcht; er staunte auch. Wenn die Wentals und Weltbäume mit dem Thism verbunden waren, so mussten auch die Faeros dazugehören.
Er fühlte Gefahr und Chaos. Etwas Schreckliches bahnte sich an. »Caleb ... Ich glaube, wir sind in Schwierigkeiten.«
In den Frachttanks wogten und pulsierten die Wentals. Denn spürte sie, wie ein beharrliches geistiges Pochen, aber er verstand sie nicht, obwohl die neuen mentalen Fäden ihn mit allem verbanden.
»Was wollen die Faeros?« Caleb beugte sich vor und rief in den Kommunikator: »Hallo, Faeros - wer auch immer Sie sind. Wir haben keine feindlichen Absichten. Bitte lassen Sie uns in Ruhe.« Er sah Denn an und wusste nicht, was er sonst sagen sollte.
Die Wentals wurden immer unruhiger und wussten, dass sie zu wenige waren, um gegen die feurigen Entitäten bestehen zu können. Um sie ging es den
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