Der Metallschwarm
möglich laufen. Wir sollten vermeiden, dass sich die Waffen der anderen Kreuzer gegen uns richten.« Ihr fiel etwas ein. »Oh, und senden Sie die Nachricht, die wir vom König erhalten haben und die zu Sanktionen gegen die Hanse aufruft. Das Massaker von Usk gibt jenen Worten eine ganz neue Bedeutung.«
Die Admiralin blieb stehen und überlegte. Die Manta-Kommandanten hatten König Peter Treue geschworen, und deshalb nahm sie an, sie auf ihre Seite ziehen zu können. Selbst Lanyans Hardliner an Bord der Jupiter kamen vielleicht zur Vernunft, wenn Willis genug Zeit hatte, ihnen ins Gewissen zu reden.
131 DAVLIN LOTZE
Die Kämpfe der Klikiss setzten sich bis in den Nachmittag hinein fort, und Davlin bezweifelte, dass ihre kleine Gruppe bis zum Abend unentdeckt bleiben konnte - dann würde ihnen die Dunkelheit der Nacht bei der Flucht helfen. Er zerlegte das Problem in einzelne Teile und nahm sich ein Stück nach dem anderen vor.
Zwar waren sie geschwächt und erschöpft, aber sie blieben fest entschlossen, die Chance zur Flucht zu nutzen. Davlin sah deutlich, dass niemand von ihnen aufgeben wollte, nicht einmal Margaret Colicos. Robb Brindles Rückenwunde bereitete ihm offenbar starke Schmerzen, schien aber nicht lebensgefährlich zu sein.
»Hier ist es wie in einem Labyrinth«, sagte Nikko. »Und ich neige ohnehin dazu, mich zu verirren. Wie sollen wir nach draußen gelangen und uns an den kämpfenden Klikiss vorbeischleichen?«
»Ich könnte den besten Weg projizieren«, bot sich DD an. »Wenn wir die Ruinen erreichen, finde ich einen besseren Ausgang für uns.«
Orli legte einen beruhigenden Arm um den Kompi, schwieg aber.
DD führte sie zurück zur alten Stadt. Doch als sie die verwitterten Tunnel mit TVF-Leitungen und Interkom-Systemen erreichten, spürte Davlin eine Veränderung bei den Klikiss. Arbeiter hasteten vorbei und zögerten nur kurz, um einen Blick auf die Menschen zu werfen, eilten dann weiter. Etwas veränderte sich.
Margaret lauschte dem Klicken und Zirpen. »Wir müssen weg von hier. Schnell. Die Brüterin steht kurz vor dem Sieg über den anderen Subschwarm.«
»Dann sollten wir uns sputen«, sagte Robb.
Davlin traf eine Entscheidung. »Ich weiß, wie wir die Klikiss aufhalten können. Aber ich schätze, die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs beträgt nur zehn Prozent.«
»Zehn Prozent?« Nikko sah ihn enttäuscht an.
»Immer noch besser als null Prozent«, sagte Tasia. Sie kratzte sich am Kopf, fand dabei ein kleines Stück Harz und warf es weg. »Was machen wir?«
»Ihr versucht, irgendwie nach draußen zu gelangen. Flieht zur Osquivel und rettet die anderen Leute bei den Sandsteinklippen. Tamblyn, Brindle, schnappen Sie sich ein Bodenfahrzeug der Klikiss - Sie haben Grips genug, mit den fremden Kontrollen klarzukommen.« Davlin vertraute ihnen. Tasia und Robb waren zweifellos intelligent und einfallsreich genug, um wie er zu »Spezialisten für obskure Details« zu werden.
»Klingt so, als hätten Sie nicht vor, später zu uns zu kommen«, sagte Robb. Margaret wandte sich an Lotze. »Nach allem, was Sie getan haben, Davlin ... Ich habe nicht vor, Sie im Stich zu lassen.«
»Mir fällt schon was ein. Ich ändere meinen Plan, wenn es nötig ist. Warten Sie nicht auf mich. Wenn alles glattgeht, bin ich dicht hinter Ihnen.«
»Wenn alles glattgeht?«, wiederholte Nikko und stöhnte. »Wann ist jemals irgendetwas glattgegangen?«
Davlin wandte sich an Orli. »Ich brauche deinen Rucksack.«
Das Mädchen nahm ihn widerstrebend ab. »Meine Synthesizerstreifen?«
»Ich benötige sie, um uns alle zu retten. Und jetzt - los mit euch!« Davlin verlor keine Zeit, nahm Orlis Rucksack und lief durch die Tunnel. Er folgte dem Verlauf der elektrischen Leitungen zu den zentralen Systemen, die vor mehr als einem Jahr von den TVF-Wachhunden installiert worden waren: Einige glühende Anzeigen wiesen darauf hin, dass die Energieversorgung noch funktionierte, zumindest teilweise. Die Klikiss hatten einige Komponenten aus den Kasernen entfernt, den übrigen Teilen jedoch keine Beachtung geschenkt. Weitere Insektenwesen krabbelten durch die Tunnel. Einigen von ihnen fehlten Gliedmaßen, bei anderen waren die Rückenschilde verletzt. Die Luft roch nach Staub und Klikiss-Blut. Wenn der Hauptkampf tatsächlich vorbei war, so machte die siegreiche Llaro-Brüterin jetzt Jagd auf die letzten Angreifer. Es dauerte bestimmt nicht mehr lange, bis das Schwarm- bewusstsein Davlins Präsenz zur Kenntnis
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