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Der Metzger kommt ins Paradies: Kriminalroman (German Edition)

Der Metzger kommt ins Paradies: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Metzger kommt ins Paradies: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Raab
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klingen ihm die im Anschluss an den Wasserwalzer von seiner Danjela geäußerten Worte in den Ohren: »Was meinst du? Wenn sind wir zurück, gehen wir gemeinsam in Tanzkurs?«
    Durchaus angespannt richtet er sich den Kragen des eben erst neu erstandenen türkisen Polos, dann klopft er.
    Lange dauert es nicht, und eine dermaßen korpulente Dame öffnet die Tür, dagegen eignet sich seine stattliche Danjela als Testimonial für die Nachher-Bildchen einer Weight-Watcher-Broschüre. Freundlich ist ihr Blick.
    »Entschuldigen Sie bitte die Störung. Mein Name ist Metzger, ich wollte mich nur von Ihrem Mann verabschieden. Heut Abend geht es leider schon nach Hause.«
    Ein Hauch von Verwunderung huscht über das gemütliche Gesicht der Frau Henni Weibl:
    »Isch kei Problem, d’Welt rückt ebe zam, wennscht auf de Reise bischt!« Dann dreht sie sich um und ruft:
    »Hasele, bewege isch angsagt, kommschd gwschind vom Fernsehe weg, da isch B’such! – Kommscht jetz!«
    »Komm schon, Bärchen.«
    »Hasele, Bärchen«, lächelt der Metzger heilfroh in sich hinein. So etwas ist ihm zum Glück bis jetzt erspart geblieben. Menschen bleiben Menschen, da hilft auch das ganze gegenseitige Mausi-, Bärli-, Hasigetue nichts, da vermag sich der Geist noch so sehr die Stofftiermentalität seines Gegenübers einreden, selbst der zum größten aller Schatzis verniedlichte Partner kann sich in Windeseile als die giftigste aller Schlangen entpuppen. Einziger Vorteil ist die Möglichkeit des problemlosen Wechsels von oder zwischen einem Schatzi zum nächsten Schatzi, ohne den Schmerz im Gesicht der als Carola angesprochenen Uschi ertragen zu müssen. Das ist dann aber schon alles.
    Ein Röcheln aus dem Inneren des Wagens ist zu hören, dann hoppelt er herbei, der Weiblhase, und der Metzger wird kreidebleich. Von hoppeln kann nämlich keine Rede sein. Im Vergleich zum Weiblbärchen ist der Weiblhase nämlich keinen Zentner leichter. Und eines steht fest: Auf Hans-Peter hört dieser Brocken unter Garantie nicht.
    »Gude Abend, was kann i für Se tun?«, ist die Frage.
    »Verzeihung, aber wohnt hier kein Hans-Peter Weibl?«, der Rettungsversuch.
    »Weibl?«, der Mann blickt ins Fahrzeuginnere und hebt die Stimme: »Haste gehört, Weibele, Weibl! Luschtig.«
    Üppig wie die Rundungen ist sein Lachen, freundlich die wieder zum Metzger gerichteten Augen: »Da müsse S’ mir jetzt aufd’ Sprüngle helfe, weil von nem Herrn Weibele wisse wir hier nix, da habe Se sich sicher in de Adress g’irrt!«
    Es folgt ein erneut rückwärts gewandtes: »Oda bekommscht immer B’such, wennsch mi zum Schwimme treibt, Bärchen!«
    »Wie soll i Besuch kriege, wennscht aba nie schwimmen bischt, Hasele«, ist die vergnügte Antwort.
    »Weibl, haha, luschtig!«, bekommt der Metzger nun abermals seine Aufmerksamkeit und schließlich die Erklärung: »Müssen S’ ebe weidasuche, bis ihn g’funde ham, wir sin d’Hübeles, die Anedde und der Oddo.«
    Jetzt kennt er sich gar nicht mehr aus, der Willibald.
    »Das, das tut mir leid, bitte verzeihen Sie!«
    »Alles eidle Wonne, isch kei Problem!«, lautet der Abschiedsgruß.
    »Und ob das ein Problem ist!«, grübelt der ziemlich konsterniert zur Busstation zurückgehende Metzger vor sich hin. »Wozu um Himmels willen gaukelt mir ein Wildfremder eine falsche Identität vor, erfindet die wunderbarsten Geschichten und sucht im Grunde meine Nähe!« Bei »Nähe« zwingt ihn schließlich ein besorgniserregender Gedanke zum Stillstand: Es hat nie einen Hans-Peter Weibl gegeben, ohne dass nicht auch ein Szepansky oder ein Eichner in Sichtweite gewesen wären. Und jedes Mal drängte sich außerhalb der Hotelanlage beim Blick auf die beiden die Weibl-Visage dazwischen, einmal vom Vierrad, einmal vom Waschbecken aus. Stellt sich die Frage: Auf wen hat die Fantasiegestalt Hans-Peter Weibl da ein Auge geworfen, beziehungsweise wer hat hier eigentlich wen beobachtet. Und jetzt läuft ihm ein Schauer über den Rücken, dem Metzger. Dann läuft auch er.

    Die Eile war völlig unnötig, denn Danjela ist, wie der Metzger vor dem Supermarkt stehend durch die Glasscheiben erkennen kann, noch im Großeinsatz. Zumindest aus der Distanz wirkt der Einkaufswagen bedenklich voll. Die Vermutung bestätigt sich schließlich.
    »Was bitte ist in den vier Plastiksäcken alles drinnen, ein paar Schinkenkeulen, Schweinshaxen …!«, stöhnt er dann unterwegs zurück zum Hotel.
    »Erstens brauchen wir Getränke und Jause für Heimfahrt, und

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