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Der Milliardaer und die Liebe

Der Milliardaer und die Liebe

Titel: Der Milliardaer und die Liebe
Autoren: Melanie Milburne
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starb ihre Beziehung, und auch diesen Prozess vermochte er nicht aufzuhalten. Natürlich führte er insgeheim eine Liste von Gründen für sein Versagen: der Tod seines Vaters, die zusätzliche finanzielle Verantwortung für die Firma und die ganze Familie, die vielen Fehlgeburten.
    All das hatte Giorgio letztendlich in eine Art Sackgasse gedrängt. Und nun griff er auch noch Maya an und unterstellte ihr einen Betrug! Was war bloß in ihn gefahren? Während ihrer gesamten Ehe hatte sie sich niemals etwas Derartiges zuschulden kommen lassen, sie war immer treu und aufrichtig gewesen. Und das, obwohl von Zeit zu Zeit üble Gerüchte die Runde machten, nachdem Giorgio beruflich auf Reisen gewesen war. Außerdem war er ihr erster Liebhaber, und Giorgio würde niemals vergessen, wie besonders diese Erfahrung für sie beide war.
    Auf einmal fühlte er sich wie ein verlegener Schuljunge, und nicht wie der Geschäftsführer eines milliardenschweren Unternehmens. Er räusperte sich umständlich. „Maya“, begann er, „ich weiß gar nicht genau, wie ich anfangen soll, aber ich finde …“
    Allein ihr funkelnder Blick schnitt ihm schon das Wort ab. „Ich werde keinem Vaterschaftstest zustimmen. Jedenfalls nicht bis nach der Geburt, falls es eine geben sollte. Das ist zu riskant.“
    Sein schlechtes Gewissen traf ihn wie ein Messerstich in die Brust. „Ich verlange keinen Vaterschaftstest.“
    „Tust du nicht?“ Ihr Blick wurde misstrauisch und dann ängstlich.
    Giorgio wurde ganz flau im Magen. „Nein. Wenn du sagst, ich bin der Vater, dann glaube ich dir. Und das Timing stimmt ja auch. Wir haben nicht verhütet, also muss es doch mein Kind sein.“
    Enttäuscht wandte sie sich ab. „Und wenn das Zeitfenster nicht überzeugend wäre, würdest du also sofort einen Test machen lassen?“, erkundigte sie sich bitter und schüttelte den Kopf. „Du bist so ein herzloser Idiot, Giorgio!“
    Diese Beleidigung nahm er hin, weil er meinte, sie verdient zu haben. Die letzten sechs Monate über hatte er eine Seite an seiner Frau kennengelernt, die ihm vorher verborgen gewesen war. Diese kleine Schönheit zeigte sich um einiges frecher und cleverer, als er sie jemals kennengelernt hatte. In den ersten Jahren war Maya ziemlich unterwürfig und angepasst gewesen, doch manchmal erlebte er auch, wie sie ihre innere Stärke zusammennahm und sich energisch verteidigte. Eine seltsam erregende Erfahrung für ihn …
    „Es war ein Schock für mich, so einfach über diesen Test zu stolpern“, erklärte Giorgio. „Wie du weißt, hasse ich Überraschungen. Ich hatte überhaupt keine Zeit, einen klaren Gedanken zu fassen.“
    Er strich sich sein Haar aus der Stirn und nahm sich vor, bald mal wieder zum Friseur zu gehen. Früher hatte Maya ihm die Haare geschnitten, aber irgendwann hatte das einfach aufgehört. Wann, das wusste er selbst nicht mehr so genau. Aber er erinnerte sich noch gut an das herrliche Gefühl, wenn ihre Finger durch seine dichten Strähnen glitten, wenn sie dabei fröhlich plauderte, lachte und sich die ganze Situation plötzlich in ein erotisches Spiel verwandelte.
    Aber das war alles schon sehr, sehr lange her.
    Mit verschränkten Armen drehte Maya sich wieder zu ihm um, und Giorgio konnte nur daran denken, dass in ihrem Körper sein Kind heranwuchs. Genau jetzt, in diesem Moment. Er betete zu Gott, dass dieses eine überleben durfte, obwohl er nicht gerade ein religiöser Mann war.
    Er wollte die Hände nach seiner Frau ausstrecken und sie ihr auf den Bauch legen, das Leben seines Kindes beschützen, ihm versichern, dass er es für immer lieben würde – so lange es lebte. Bitte!
    „Ich will nicht, dass die Medien etwas davon erfahren“, sagte Maya. „Ich könnte es nicht ertragen, wenn meine Schwangerschaft dokumentiert wird, ständig überschrieben von der großen Frage, wie lange sie dieses Mal hält.“
    Das konnte Giorgio nur zu gut verstehen. Er selbst war mehr an diese Form öffentlicher Aufmerksamkeit gewöhnt und kannte dennoch deren Schattenseiten. Maya dagegen war förmlich in sich zusammengesunken, nachdem ihre Anonymität für immer ausradiert worden war. Leider hatte er zu wenig Rücksicht auf sie genommen.
    Warum hatte er sie nicht mehr vor diesen Aasgeiern geschützt? Sie auf dieses besondere Leben vorbereitet? Giorgio hatte so ziemlich alles für selbstverständlich genommen. Er hatte erwartet, sie würde sich ohne Schwierigkeiten in seine aufregende Welt einfügen, dabei war Maya völlig
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