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DER MILLIONÄR AUS MIAMI

DER MILLIONÄR AUS MIAMI

Titel: DER MILLIONÄR AUS MIAMI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LEANNE BANKS
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es sich nicht hatte leisten können, ihn aufs College zu schicken. Er hatte hart gekämpft und es mit einem Football-Stipendium geschafft, sich ein Studium zu ermöglichen.
    Neugierig las sie weiter. Schon zu Highschoolzeiten hatte er in den Sommerferien auf Jachten ausgeholfen. Zeitweise schien er rund um die Uhr gearbeitet zu haben, bis er sich sein erstes eigenes Schiff hatte kaufen können. Nicole war beeindruckt. Er hatte hart dafür gearbeitet, sich seine Träume zu erfüllen.
    Doch als sie sich dem Abschnitt „Kriminelle Vorgeschichte“ zuwandte, gefror ihr das Blut in den Adern: Fünf Mal war er wegen Körperverletzung angezeigt worden!
    Sie versuchte, den Rest des Berichts zu lesen, doch sie konnte sich nicht mehr konzentrieren. Fassungslos ließ sie sich auf ihr Bett sinken. Fünf Mal! Warum hatte er seine Fäuste benutzt, und vor allem: Würde er es wieder tun? Würde er seine Aggressionen eines Tages gegen Joel richten?
    Das durfte sie nicht zulassen!
    Nachdem sie sich halbwegs beruhigt hatte, las sie weiter und begann zu begreifen. Rafe hatte in zwei der heißesten Clubs von Miami als Türsteher gearbeitet. Alle Anklagen hatten mit seinem Job zu tun gehabt, und alle waren fallen gelassen worden. Eigentlich hätte sie das besänftigen müssen, doch die innere Unruhe wollte einfach nicht von Nicole abfallen.
    Ihr Instinkt riet ihr, auf der Stelle mit Joel zu verschwinden. Wenn Rafe jemals etwas von ihren Plänen erfuhr, würde er sie nie wieder auch nur in die Nähe seines Sohnes lassen. Kurz entschlossen begann sie, nach Flügen zu suchen. Nachdem sie eine Liste mit allen internationalen Flügen ab Miami ausgedruckt hatte, schloss sie sie zusammen mit ihrem und Joels Pass sicher in der Schreibtischschublade ein.
    Den Rest der Woche über verließ Rafe das Haus, ehe Nicole aufstand, und kehrte erst zurück, wenn sie schon zu Bett gegangen war. Dass er so wenig Zeit mit seinem Sohn verbrachte, stieß Nicole mehr als nur übel auf. Warum wollte er Joel bei sich haben, wenn er sowieso keine Zeit für ihn hatte?
    Dann kam Joels erster Tag im Kindergarten. Als Nicole ihn zum ersten Mal dort allein ließ, zerriss es ihr fast das Herz.
    Nachdem der Chauffeur sie wieder zur Villa zurückgebracht hatte, schwamm Nicole ein paar Runden im Pool, um sich abzureagieren. Unter anderen Umständen hätte sie ihre Freizeit genossen, doch die Situation war viel zu kompliziert, als dass sie sich hätte entspannen lassen können.
    Ihr Handy klingelte – es war Rafe. „Hallo“, begrüßte sie ihn kühl.
    „Hi. Wie geht’s?“
    „Gut, und Ihnen?“, fragte sie so unbeteiligt wie möglich.
    Er schwieg eine Weile, dann erwiderte er: „Sie klingen gar nicht gut. Ist etwas passiert? Wie geht es Joel?“
    „Alles ist bestens. Joel ist im Kindergarten.“
    „Ist Ihnen etwa langweilig?“
    Unruhig begann Nicole, den Pool zu umrunden. „Nein. Ich bin einfach nur gewohnt zu arbeiten.“
    „Wenigstens ein Punkt, in dem wir uns ähneln. Aber ich weiß, wie ich Sie ablenken könnte. Was halten Sie davon, wenn ich Sie und Joel am Freitagabend abhole und wir bis Samstagabend einen Ausflug auf meiner Jacht machen?“
    Nun war sie überrascht. „Ich dachte, Sie hätten so viel zu tun, dass Sie keine Zeit für so etwas haben.“
    „Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich. Packen Sie alles ein, was Sie brauchen. Und in der Zwischenzeit genießen Sie einfach Ihre Freiheit!“
    Kurz vor Sonnenuntergang begrüßte Rafe die beiden auf seiner Jacht. Während er sie herumführte, sprang Joel begeistert umher. Nachdem er den Maschinenraum und das Spielzimmer gesehen hatte, konnte er nicht mehr aufhören zu lächeln.
    Während sie zu Abend aßen, legte die Jacht ab. Danach war Joel so aufgeregt, dass es eine Ewigkeit dauerte, ihn zum Schlafengehen zu bewegen.
    „Ich möchte ihm heute seine Gutenachtgeschichte vorlesen“, sagte Rafe, während sein Sohn sich die Zähne putzte.
    Nicole zögerte kurz, gab dann jedoch nach. „In Ordnung.“
    Während er die Geschichte von der Maus und der Erdbeere vorlas, musste Rafe an die Zeit denken, in der er sich gemeinsam mit seinen Brüdern ins Bett gekuschelt und seinem Vater zugehört hatte, der mit tiefer Stimme spannende Geschichten erzählt hatte, die er sich alle selber ausgedacht hatte. Rafe konnte sich nicht erinnern, sich jemals in seinem Leben so sicher und geborgen gefühlt zu haben wie an diesen Abenden mit seinem Vater und seinen Geschwistern.
    Nun, da sich sein Sohn an ihn schmiegte,

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