Der Millionär und die Nanny
der Couch im Wohnzimmer“, bestimmte Annalise, die hinter Jack getreten war. Sie warf einen kurzen Blick auf ihre Uhr. „Bis zum Lunch haben wir nicht mehr viel Zeit. Ich werde mal in der Küche nachsehen, was ich noch zum Essen besorgen sollte.“
„Ich hatte Tayes Haushälterin gebeten, den Kühlschrank aufzufüllen und dafür zu sorgen, dass auch sonst alles da ist, was man so braucht. Falls etwas fehlt, brauchen Sie nur im Haupthaus anzurufen. Dann lässt sie es herüberbringen.“
„Taye? Was für ein ungewöhnlicher Name.“
„Ja, Taye McClintock, einer meiner ältesten Freunde.“ In Gedanken an die gemeinsame Collegezeit musste Jack lächeln. Taye sah harmlos aus wie ein Engel, hatte aber einen messerscharfen Verstand. Außerdem schaffte er es spielend, Frauen in fünf Minuten davon zu überzeugen, unbedingt mit ihm ins Bett gehen zu müssen.
„Gut, dann schau ich mich kurz in der Küche um und hole dann die Sachen aus dem Auto, damit wir uns häuslich einrichten können.“
Schnell hielt Jack Annalise am Arm fest. „Das kann warten. Ich hole die Koffer, und Sie und Marie ziehen sich einen Badeanzug an. Wir sollten unbedingt kurz an den Strand gehen, bevor es zu heiß wird.“
„Ach so, ja, gern.“
Zwanzig Minuten später breiteten sie bereits ihre Handtücher auf dem menschenleeren Strand aus. Jack musterte Annalise wohlgefällig. Sie trug einen Zweiteiler, allerdings weniger einen Bikini als einen Strandanzug. Die knappen Shorts reichten bis kurz unter die Taille, und das Oberteil ließ den größten Teil des Bauchs frei.
Vielleicht hatte sie ja geglaubt, dass er diesen Aufzug weniger aufregend fand als einen Bikini, aber da hatte sie sich getäuscht. Im Gegenteil, da er mehr verdeckte, weckte er Jacks Interesse stärker, der sich fragte, was wohl darunter verborgen war. Das Oberteil saß locker und rutschte leicht nach oben, wenn Annalise sich vorbeugte. Und in den engen Shorts wirkten die Beine endlos und ihr kleines Hinterteil fest und verführerisch.
Jack musste sich abwenden. Himmel, wenn er schon am ersten Tag so eindeutig auf Annalises Anblick reagierte, wie sollte er da die nächsten zwei Wochen überstehen? „Ich geh mal eben eine Runde schwimmen“, rief er ihr zu. „Würden Sie in der Zeit auf Marie aufpassen?“
„Selbstverständlich. Dafür bin ich doch da.“
„Ach so. Das hätte ich beinahe vergessen“, murmelte er vor sich hin.
In den letzten Wochen hatte sich das Meer merklich aufgewärmt. Mit langen kräftigen Zügen schwamm Jack hinaus, und als er den Strand wieder betrat, hatte er sich so weit beruhigt, dass ihm die Erregung nicht mehr anzusehen war. Annalise und Marie waren dabei, ein Schloss aus Sand zu bauen. Die Kleine blickte hoch, als er sich näherte, und winkte mit einer kleinen Plastikschaufel.
„Soll ich mitmachen?“, fragte er lächelnd.
Und als sie strahlend nickte, ließ er sich auf die Knie nieder und begann, einen Graben rund um das Schloss auszuheben. Wenn ihn so jemand vom Vorstand sehen könnte. Gleichzeitig hatte er sich selten so glücklich gefühlt wie genau in diesem Moment.
Die Flut setzte ein, und als die Wellen immer näher kamen und nach und nach den Graben füllten, quiekte Marie auf. Lachend rannte sie vor den Wellen davon, dann kam sie wieder zurück und versuchte, die Türme wieder aufzurichten, die langsam in sich zusammensanken.
Doch das Meer war stärker. Und als schließlich der letzte Turm nur noch ein nasser Sandhaufen war, sammelte Jack die Handtücher zusammen und warf sich die vor Vergnügen quietschende Marie über die Schulter. Sie war sandig von Kopf bis Fuß, aber das konnte seine Freude darüber nicht mindern, dass das Kind so fröhlich war. Erstaunlich, welche Veränderung diese wenigen Stunden schon bewirkt hatten.
„Zeit zum Mittagessen, mein Häschen.“
Unter der Außendusche reinigten sie sich vom Sand und betraten dann das Haus durch die Küche. Während Annalise und Marie sich umzogen, durchstöberte Jack den Kühlschrank und entschied sich schließlich für ein paar offenbar frisch zubereitete Sandwiches. Und als er geduscht und umgezogen wieder in der Küche auftauchte, saßen Annalise und Marie bereits gewaschen und gekämmt am Küchentisch.
Erstaunt wies Jack auf die gezähmten Löckchen. „Wie haben Sie das denn geschafft? Ich habe gar kein Geschrei gehört.“
„Erst hat Marie mir die Haare gebürstet und dann ich ihre. Kein Problem.“
„Danke“, sagte er nur. Unwillkürlich kam er
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