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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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nicht. Die Sorge um Marie hat absoluten Vorrang. Und wenn wir es tun, dann stecken wir in dem Zwiespalt zwischen der Verantwortung ihr gegenüber und dem Verlangen nacheinander.“
    „Marie wird immer das Wichtigste in meinem Leben sein.“
    „Dann hättest du diesen Wunsch eben nicht äußern dürfen. Denn wenn ich mit dir schlafe, ist Marie zumindest vorübergehend vergessen. Und längerfristig sind wir immer wieder abgelenkt.“
    Sie ließ ihm keine Zeit, Argumente zu suchen. Außerdem hatte sie im Grunde recht. Denn von ihrem eigentlichen Ziel abgelenkt zu werden konnten sie sich nicht leisten. Er zumindest nicht. Denn noch brauchte er Annalise. Auf irgendeine Art und Weise musste er sie überreden, ihn zu heiraten. Und ohne Zweifel führte Annalises Zuneigung zu Marie eher zu diesem Ziel als der Weg durch sein Bett.
    Sosehr er sie auch begehrte, er durfte sie nicht haben. Als er einen Schritt zurücktrat, spürte er wieder die vertraute Kälte. Dabei sah er Annalise unablässig an und wusste genau, wenn sie auch nur das geringste Bedauern äußerte, würde er sie in die Arme ziehen und sie sofort nehmen, hier und jetzt.
    Aber sie schwieg, und statt Wärme und Freude empfand Jack nur die bekannten Gefühle: Pflicht und Verantwortung. Ohne ein Wort zu sagen, drehte er sich um und ging.
    Als die Schlafzimmertür aufgestoßen wurde, fuhr Jack aus tiefem Schlaf hoch.
    „Ist Marie hier?“, rief Annalise. „Ist sie bei dir?“
    Schnell schwang er die Beine aus dem Bett. „Wieso? Ist sie nicht in ihrem Zimmer?“
    „Nein!“ Verzweifelt schüttelte Annalise den Kopf. „Als ich heute Morgen in ihr Zimmer kam, war sie nicht da. Ich habe im ganzen Haus gesucht, aber ich kann sie nirgends finden.“
    „Hast du schon draußen nachgesehen?“
    „Nein …“ Plötzlich riss sie die Augen auf und starrte ihn entsetzt an. „Das Meer …“
    Sofort rannten beide zur Tür. Sie war nicht abgeschlossen, obgleich Jack sich am Vorabend zweimal vergewissert hatte, dass die Kette vorgelegt war. Er stürzte auf die Terrasse und wollte gerade nach Marie rufen, als er sie sah. Sie saß auf halber Strecke zwischen Wasser und Haus im Sand, halb unter dem riesigsten Hund begraben, den Jack jemals gesehen hatte.
    Als Annalise gegen ihn stieß, drehte er sich schnell um. „Pst …!“, flüsterte er kaum hörbar. „Sag nichts. Erschrick sie nicht.“
    „Aber Jack“, wisperte sie und packte ihn beim Arm. „Was sollen wir tun? Das Biest könnte sie töten.“
    „So was darfst du nicht mal denken! Geh ins Haus, und such nach meinem Handy. Wenn du es gefunden hast, gib den Notruf ein, schick ihn aber noch nicht ab. Erst wenn ich es dir sage. Verstanden?“ Da sie ihn weiterhin nur aus großen Augen anstarrte, wiederholte er: „Hast du verstanden?“
    „Ja, ja … ich soll den Notruf eingeben, aber noch nicht abschicken. Erst wenn du es sagst.“
    „Dann hol die beiden Steaks, die im Kühlschrank liegen, und bring sie mir. Dabei musst du dich langsam und leise bewegen. Keine lauten Geräusche, keine schnellen Bewegungen.“
    Sie nickte nur und schlich zurück ins Haus. Vorsichtig machte Jack ein paar Schritte vorwärts und setzte sich auf die Terrassenstufen. Dann pfiff er leise, doch offenbar laut genug, denn sowohl das Kind als auch der Hund drehten ihm den Kopf zu. Zu Jacks Entsetzen fing der Hund jetzt auch noch an zu knurren. Und was tat Marie? Jack glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Sie tätschelte dem Hund die große Schnauze, völlig unbeeindruckt von den großen Zähnen, die das Tier entblößt hatte.
    Hinter sich hörte er ein leises Keuchen. Annalise war wieder da. „Hier.“ Sie drückte ihm die rohen Steaks in die Hand. Und obgleich sie sicher kurz davor war, in Panik zu verfallen, sprach sie mit ruhiger und gefasster Stimme, die ihm wohltat: „Alles wird gut gehen, Jack, das weiß ich. Ich habe das Handy hier und brauche nur auf die Taste zu drücken.“
    „Gut. Aber ich möchte, dass du jetzt wieder hineingehst und auf mein Signal hin die Tür weit aufmachst.“
    „Okay“, flüsterte sie.
    Jack richtete die Aufmerksamkeit wieder auf seine Nichte, die jetzt unter dem großen Tier zu liegen schien. Doch er traute sich nicht mehr zu pfeifen. Jetzt hörte er Marie lachen und sah, wie sie unter dem Hund hervorkrabbelte. Zu Jacks Erleichterung ließ das Tier das zu, obgleich es den Blick immer noch misstrauisch auf ihn gerichtet hielt.
    Was sollte er nur tun? Irgendwie musste er es schaffen, die beiden zu

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