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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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lautlos vor sich hin. Was sollte er tun? Er wandte sich zu Annalise und Marie um, die ihn mit großen Augen hoffnungsvoll ansahen.
    „Das Tier heißt Madam.“
    „Und was ist mit dem Besitzer?“, hakte Annalise sofort nach. „Wusste der Tierarzt, wem der Hund gehört?“
    „Ja.“ Er erzählte ihr kurz, was er erfahren hatte. Und dann verkündete er klipp und klar, was er entschieden hatte, und zwar in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete und normalerweise nicht nur seine Angestellten, sondern auch die Vorstandsmitglieder erzittern ließ.
    Nicht so Annalise. Sie dachte gar nicht daran, zu zittern, sondern wies mit dem Kopf auf Marie und verschränkte kämpferisch die Arme vor der Brust. „Ich bin der Meinung, dass wir durchaus erwägen sollten, Madam zu behalten. Sie kann uns eine große Hilfe sein, bei bestimmten Eingewöhnungsproblemen, meine ich.“
    Irritiert sah Jack sie an. Konnte oder wollte sie es nicht begreifen? Er diskutierte nicht mit Angestellten. Was er anordnete, hatten sie zu befolgen. „Eine Hilfe? Im Gegenteil. Sie wird uns die Haare vom Kopf fressen, der Schrecken der Nachbarschaft sein. Und wenn sie nun Sara und Brett vertreibt? Schon eine Nanny dazubehalten hat sich in der Vergangenheit als schwierig erwiesen. Da kann ich nicht auch noch auf meine Haushälterin und den Gärtner verzichten.“
    „Ich bin ganz sicher, dass sie sehr bald in Madam vernarrt sein werden.“ Marie, die das Gespräch verfolgt hatte, nickte ernsthaft. „Außerdem kann deine Nichte so am einfachsten lernen, Verantwortung zu übernehmen.“ Annalise senkte die Stimme. „Das Entscheidende aber ist, dass das Tier ihr über die Trauer hinweghelfen wird.“
    „Du … du …!“, stieß Jack wütend hervor. „So etwas sollten wir nicht im Beisein von Marie besprechen, das weißt du ganz genau, verdammt noch mal!“
    „Nicht fluchen.“
    „Das ist noch gar nichts! Warte, bis wir allein sind!“
    Annalise sah ihn unschuldig lächelnd an. „Hältst du es für vernünftig, Marie mit Madam allein zu lassen? Noch wissen wir nicht, ob die Hündin friedlich ist.“
    „Genau.“ Er wies auf das Tier. „Sie ist einfach zu groß und könnte Marie unabsichtlich beim Spiel verletzen.“
    „Aber bisher hat sie sich doch sehr sanft verhalten. Sie schien Marie sogar beschützen zu wollen. Und wenn sie bisher auf dem Campus gelebt hat, ist sie an junge Leute gewöhnt.“
    „Wir wissen noch nicht einmal, ob sie stubenrein ist. So ein großes Tier hinterlässt eine Menge … nun ja, du weißt, was ich meine. Möchtest du hinter ihr herputzen?“
    Annalise lachte. „Sicher nicht. Wir müssen eben darauf achten, dass regelmäßig jemand mit ihr Gassi geht, bis wir sicher sind, dass sie es begriffen hat und im Haus keine Katastrophen passieren.“
    „Genau das ist das Problem. Wer wird mit ihr spazieren gehen?“
    „Das wird sich schon finden.“
    Frustriert fuhr Jack sich durchs Haar. „Das sagt sich so leicht. Hast du vergessen, dass ich in der Stadt wohne? So ein Monster von Hund ist nicht leicht zu bändigen. Wenn sie sich nun losreißt und gegen ein Auto läuft oder einen Elektromast umwirft oder einen Polizisten anknabbert?“
    Jetzt fing Marie an zu kichern, und Jack sah sie verzückt an. Das war der schönste Laut, den er je in seinem Leben gehört hatte. „Sie passt nicht in den Jaguar“, setzte er hinzu, hilflos, weil dieses leise Lachen ihm jeglichen Widerstand raubte. „Sie wird die Möbel umwerfen, all meine wertvollen Antiquitäten! Sie wird den Garten umwühlen und Löcher graben, die bis nach China reichen und in die Marie hineinfällt. Und Marie spricht doch kein Chinesisch.“
    „Bisher spricht Marie überhaupt nicht“, erinnerte Annalise ihn leise. „Vielleicht kann Madam daran etwas ändern.“
    „Und dann die Bellerei!“ Noch gab er nicht auf. „Dabei gehen bestimmt die Fenster zu Bruch. Hast du eine Ahnung, wie teuer neue Fensterscheiben sind?“
    „Nein. Aber ich habe die leise Ahnung, dass du daran nicht bankrottgehen wirst.“ Sie sah ihn an, mit einem Blick zum Steinerweichen. „Bitte, Jack, bitte, lass sie uns behalten.“
    Flehentlich umklammerte Marie nun auch noch Jacks Beine, die großen Augen weit aufgerissen und auf ihn gerichtet.
    „Ja, verdammt noch mal“, murmelte er.
    „Das heißt, wir haben jetzt einen Hund?“ Annalise wollte es genau wissen.
    „Das ist kein Hund.“
    „Gut, dann ist sie ein Monster, ein Ungetüm. Aber sie gehört jetzt zu uns?“
    „Ich habe wohl

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