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Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Titel: Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Düll
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erklärt, wie Unkraut richtig gejätet wird. „Die Wurzeln müssen mit raus,
sonst kannst du in zwei Wochen von vorne anfangen.“
    „ Ganz schön
mühevoll. Gibt’s denn keine andere Methode?“
    „ Klar. Du kannst
auch die Erde komplett austauschen. Aber das ist noch aufwendiger.
Oder du deckst den Boden mit schwarzer Folie ab. Nach spätestens
zwei Jahren ist das letzte Unkraut dann aus Lichtmangel verhungert.
Nur leider haben wir nicht soviel Zeit. Außerdem hätte
sich bis dahin auch das Bodenleben verabschiedet. Eine vierte
Möglichkeit besteht darin, Gift auszubringen. Dummerweise kann
es unerwünschte und gewünschte Pflanzen nicht voneinander
unterscheiden.“
    „ Also gut“,
seufzte Tom, „ziehen wir die Dinger einzeln raus. Hoffentlich
erfindet bald mal jemand ein Wundermittel zur Unkrautvernichtung
oder wenigstens -vorbeugung.“
    „ Oh, vorbeugen
lässt sich durchaus. Am besten durch Mulchen. Eine fünf
bis sieben Zentimeter hohe Decke aus Rindenstückchen, Zweigen
mit Rasenschnitt, Laub oder Stroh oder auch Steinen, Kiesel,
Schotter oder Sand lässt kaum noch Unkrautsamen durch. Eine
Alternative zum Mulchen sind Bodendecker wie Pachysandra, Thymus
oder Vinca minor.“
    Tom hatte die beiden
Frauen unauffällig aushorchen wollen, doch zunächst einmal
wurde er selbst einer eingehenden Befragung unterzogen. Insbesondere
Heidi erwies sich als regelrecht penetrant. Sie wollte alles
Mögliche über ihn wissen und brachte ihn bei ihrem Verhör
ein ums andere Mal in Verlegenheit. Andererseits war sie auch sehr
mitteilungsbedürftig. „Der arme Herr Landgraf! Etwas
Schreckliches muss ihm passiert sein. Ich spüre es einfach. Wir
mochten ihn zwar alle nicht sonderlich leiden, aber so ein Ende hat
niemand verdient.“
    „ Red’
keinen Unsinn“, wies Irmgard sie zurecht. „Ich glaube,
er hat lediglich eine Auszeit genommen. Man hört doch immer
wieder, dass Menschen ohne ersichtlichen Grund abhauen. Oft tauchen
sie nach einer Weile wieder auf. Vielleicht hat er eine verspätete
Midlife Crisis.“
    „ Das kann ich
mir bei einem Mann wie ihm überhaupt nicht vorstellen“,
hielt Heidi dagegen.
    „ Wie ist er denn
so“, fragte Tom beiläufig.
    „ Schwierig“,
meinte Irmgard. „Immer ernst und ziemlich konservativ. Lässt
anscheinend niemanden an sich ran, nicht mal Elfi.“
    „ Was ist
eigentlich mit Frau Landgraf?“
    „ Die ist schon
seit vielen Jahren tot“, sagte Heidi mit Trauerstimme. „Sie
war eine so nette Frau. Elfi stand ihr sehr nahe. Es muss furchtbar
gewesen sein für das Mädchen.“
    „ Für den
Ehemann nicht?“
    „ Herr und Frau
Landgraf hatten sich längst auseinandergelebt. Die waren zu
verschieden. Sie war ein sanftes Wesen, sensibel und gütig,
genau wie ihre Tochter.“
    Tom warf Heidi einen
skeptischen Blick zu.
    „ Ich weiß“,
lachte die, „wenn man Elfi dieser Tage erlebt, bekommt man den
Eindruck, sie habe Haare auf den Zähnen. Aber das machen die
Umstände. Sie ist mitten aus dem Studium gerissen und ins kalte
Wasser geworfen worden. Sie muss hier ihren Mann stehen und schießt
dabei manchmal übers Ziel hinaus.“
    „ Ob ihr Vater
sie auf die Probe stellen möchte“, überlegte
Irmgard. „Schließlich will sie den Betrieb eines Tages
übernehmen und er hat ihr das nie so recht zugetraut.
Vermutlich, weil sie eine Frau ist, aber das würde er nie
zugeben.“
    „ Gibt es denn
keine Geschwister?“
    „ Nein. Ein
männlicher Thronfolger wurde vergeblich herbeigesehnt.“
    „ Ich bleibe
dabei, dass Herrn Landgraf etwas zugestoßen ist“,
beharrte Heidi.
    „ Wenn er einen
Unfall gehabt hätte, hätte man ihn mittlerweile sicherlich
gefunden“, wandte Irmgard ein. „Die Baumschule und die
nähere Umgebung wurden gründlich durchsucht und weiter
kann er sich nicht entfernt haben. Alle Fahrzeuge sind ja noch da
und ein Taxi hat er auch nicht genommen, wie die Polizei
herausgefunden hat.“
    „ Dann hat ihn
jemand entführt – oder Schlimmeres“, flüsterte
Heidi ehrfürchtig.
    „ Quatsch“,
ereiferte sich Irmgard. „Große Reichtümer gibt’s
hier bestimmt nicht zu erpressen. Und dass er nicht ‚everybody’s
darling’ ist, heißt noch lange nicht, dass jemand ein
Motiv hätte, ihm etwas Schlimmes anzutun. Es gibt ja auch nicht
den geringsten Hinweis auf ein Verbrechen, Einbruchsspuren oder
sowas.“
    „ Ich vertraue
meinem Instinkt“, bekräftigte Heidi und damit war die
Diskussion beendet.
    Die drei arbeiteten
eine Weile schweigend weiter, bis

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