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Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps

Titel: Der Mörder mit dem grünen Daumen: Ein Kriminalroman mit vielen Gartentipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Düll
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diese
Fragen spontan stellte und den Antworten interessiert lauschte. Noch
vor einer Woche wäre das unvorstellbar gewesen. Er wollte
gerade wieder anheben, als er draußen hastige Schritte
vernahm. Marius stürmte am Kalthaus vorbei. Dabei schien der
Gärtner ihn und Burenthal bemerkt zu haben, denn er machte aus
vollem Lauf kehrt und rannte zur Tür. „Hat einer von euch
ein Handy“, schrie er.
    „ Ja“,
sagte Tom.
    „ Schnell! Ruf
die Feuerwehr und einen Krankenwagen. Etwas Schreckliches ist
passiert.“ In diesem Augenblick fiel Tom auf, dass das
regelmäßige Kreischen des Buschhackers verstummt war.

15
    In der Baumschule
Landgraf war die Hölle los. Feuerwehr und Polizei waren im
Einsatz. Ein Krankenwagen – ein Rettungshubschrauber hätte
auf dem Gelände nicht landen können – beförderte
den lebensgefährlich verletzten Lech in die Ludwigshafener
Unfallklinik. Inzwischen hatte sich die gesamte Belegschaft
eingefunden, dazu einige Schaulustige, die von der Straße aus
mitbekommen hatten, dass „etwas im Busch“ war. Einzig
Stan, der Lech begleitete, und Herr Burenthal, welcher nach Hause
gefahren war, hatten den Ort des Geschehens verlassen.
    In Grüppchen
standen die Leute zwischen Parkplatz, Kalthaus und Kompostplatz.
Irmgard tröstete die schluchzende Heidi. Die Fabrycys führten
eine erregte Diskussion auf Polnisch und Luis, Sven Kramer sowie
Plotzeck drückten sich betreten und ratlos herum. Tom schob
sich unauffällig in die Nähe von Marius und der sichtlich
schockierten Elfi, auf die gerade ein junger Streifenpolizist
einredete.
    „ Herr, äh...“
Der Uniformierte blätterte in seinem Notizblock.
    „ Katowicz“,
half ihm Marius.
    „ Herr Katowicz
ist anscheinend zu nah an den Schredder herangetreten. Dabei verfing
sich seine Kleidung in der laufenden Zapfwelle, so dass er
hineingezogen wurde. Das hätte nicht passieren können“,
hob der Beamte mit strenger Stimme an, „wenn die
vorgeschriebene Schutzvorrichtung angebracht gewesen wäre. Sie
wissen nicht zufällig, wer sie entfernt hat?“
    „ Nein“,
sagte Marius. Elfi schüttelte entsetzt den Kopf.
    „ Sie haben den
Vorfall als erster entdeckt, Herr Falk?“
    „ Ja.“
    „ Bitte schildern
Sie mir den Hergang.“
    „ Na, ich wollte
mal nach Lech sehen. Als ich hinkam, muss es gerade passiert gewesen
sein. Der Buschhacker gab auf einmal seltsame Geräusche von
sich, so ein unheimliches Gurgeln.“ Marius schüttelte
sich vor Ekel.
    „ Sonst haben Sie
nichts gehört? Keine Schreie?“
    „ Nein. Die
Maschine ist so laut, dass sie fast alles übertönt. Lech
muss sehr schnell vor Schmerzen ohnmächtig geworden sein. So
haben wir ihn ja auch vorgefunden.“
    „ Was taten Sie,
als Sie den Vorfall bemerkten?“
    „ Natürlich
bin ich sofort hingerannt und hab’ den Motor ausgeschaltet.
Schnell wurde mir klar, dass ich allein nicht mehr ausrichten
konnte. Die Jungs von der Feuerwehr mussten das Ding ja teilweise
auseinandernehmen, um Lech zu befreien.“ Ein Anflug von
Übelkeit schien Marius zu überkommen.
    „ Sie holten also
Hilfe.“
    „ Ja. Ich hatte
kein Handy dabei. Daher wollte ich zum Büro laufen. Als ich am
Kalthaus vorbeikam, bemerkte ich, dass jemand drin war. Tom –
Herr Sauer – hat dann mit seinem Mobiltelefon Feuerwehr und
Krankenwagen gerufen.“
    „ Überlegen
Sie mal, Herr Falk: Als Sie zum Buschhacker kamen, war da sonst noch
jemand in der Nähe?“
    „ Mir ist niemand
aufgefallen.“
    „ Aber mir“,
dachte Tom. Er erinnerte sich daran, dass er durch ein Fenster des
Kalthauses gesehen hatte, wie einer der Fabrycys in Richtung
Buschhacker gegangen war. Es musste nur wenige Minuten vor dem
„Vorfall“ gewesen sein. Sollte Tom das dem Polizisten
mitteilen? Er wusste nicht einmal, um welchen der Brüder es
sich handelte. Er beschloss, vorerst nichts zu sagen, um niemanden
voreilig in Schwierigkeiten zu bringen.
    „ Hat Herr
Katowicz Feinde“, fragte der Gesetzeshüter jetzt.
    „ Nicht dass ich
wüsste“, antwortete Marius. „Er ist diese Saison
zum ersten Mal bei uns. Spricht noch kaum Deutsch und ist demgemäß
kontaktscheu. Verkehrt eigentlich nur mit seinen Landsleuten hier:
Stan, der mit ihm ins Krankenhaus gefahren ist, und die Fabrycys.
Das sind die Zwillinge da drüben.“
    Der Beamte machte sich
Notizen. „Sieht nach einem Unfall aus. Trotzdem könnte
sich die Kripo einschalten. Und“ – er wandte sich an
Elfi – „wer sich auf jeden Fall einschalten wird, ist
die Berufsgenossenschaft.

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