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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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eingesperrt waren, und es war bitterkalt. Die Feuchtigkeit drang ihnen in die Knochen, während die Tage immer kälter wurden. Garret hatte einen starken Husten bekommen, und Staker hatte sich nach seiner Operation nicht so gut erholt, wie Fell gehofft hatte. Der Nordländer verbrachte den größten Teil des Tages auf seinem Bett und starrte an die niedrige Decke. Jeder von ihnen hatte eine dünne Matratze, die auf einer Pritsche über dem feuchten Boden lag, und sie bekamen regelmäßig zu essen, wenn auch spärlich.
    Niemand sprach mit ihnen. Ihr Essen sowie der Eimer wurden durch eine Art Gitterschleuse in der Tür geliefert und wieder abgeholt. An einem besonders kalten Tag im Herbst wurden ihnen ein paar Decken hereingeschoben. Fell verteilte sie. Es würde ein langer Winter werden.
    Am nächsten Tag öffnete sich die Zellentür und zwei bewaffnete Wächter kamen herein. Einer von ihnen deutete auf Fell und nickte ungeduldig mit dem Kopf. Fell sah an ihnen vorbei auf die anderen Bewaffneten draußen vor der Zelle, dann ging er mit ihnen. Die beiden anderen Gefangenen sahen wortlos zu.
    Er ging in der Mitte der Gruppe von Bewaffneten, während gemischte Gefühle in seiner Brust tobten. Er war froh, dass die lange Wartezeit endlich vorbei war und hoffte herauszufinden, was mit Indaro passiert war und warum man sie hier festhielt. Er fürchtete sich nicht vor einem Verhör. Er war jetzt seit mehr als drei Monaten gefangen und konnte dem Feind nichts Neues über Truppenbewegungen oder Strategien verraten. Was nicht hieß, dass er vorher besonders viel mitzuteilen gehabt hätte. Aber er war ein vorsichtiger Mann, und Gedanken an seine Zukunft erfüllten ihn mit Sorge, als Gefangener in der Hand einer Gruppe Bewaffneter, die seine Feinde waren.
    Er wurde über den weiten, gepflasterten Platz vor dem Fried geführt. Er sah zu dem Gebäude hinauf. Es bestand aus großen Quadern, die so exakt behauen worden waren, dass sie ohne Mörtel perfekt zusammenpassten. Sie waren mit Flechten und Moos überwachsen, und er vermutete, dass dieser Fried schon sehr alt sein musste. Auf der Seite, die er sah, befanden sich keine Fenster. Es war nur eine einfache Wand mit einer einzigen Tür. Eine hohe, schmale Tür am oberen Ende einer steilen Treppe.
    Gerade als er durch die Tür gehen sollte, von Wächtern vor und hinter sich geführt, hielt er inne, als wollte er sich umsehen. Der Wächter hinter ihm prallte gegen ihn, stieß einen Fluch in seiner Sprache aus und schob Fell dann ungeduldig weiter. Schlecht ausgebildet, stellte Fell interessiert fest. Es waren große bärtige Männer, die bis an die Zähne bewaffnet waren, aber nicht einmal wussten, dass sie sich von ihren Gefangenen fernhalten mussten, was Grundwissen war. Ich hätte ihn und mindestens zwei andere töten können, dachte er. Seine Laune besserte sich, und zum ersten Mal seit Wochen fing er wieder an, Fluchtpläne zu schmieden.
    Er wurde etliche Treppen hinauf zu einem kahlen Raum gebracht, der nur mit einem Tisch und zwei harten Stühlen möbliert war. Auf einem der Stühle an dem Tisch saß ein glatt rasierter Mann.
    » Bitte setz dich«, sagte er höflich. » Mein Name ist Maron.«
    Fell nickte ebenso höflich. » Ich bin Fell Aron Lee.«
    » Und du befehligst oder vielleicht sollte ich besser sagen, du hast die Kompanie der Dritten Maritimen befehligt, die sich selbst die Wildkatzen nannte.«
    Fell nickte.
    » Unter der Führung von General Flavius Randell Kerr.«
    » Ja.«
    » Wie ist deine Meinung von Randell Kerr, als Soldat?«
    » Er ist ein General, kein Soldat.«
    Fell hatte beschlossen, sich nicht darauf zu beschränken, nur seinen Namen und seinen Rang zu nennen. Falls er entkam, sobald er entkam, wollte er so viele Informationen wie möglich gesammelt haben. Aber er konnte keine Informationen sammeln, wenn er stumm blieb.
    Maron lächelte. » Ich verhöre dich nicht.«
    » Du stellst mir Fragen.«
    Maron spreizte die Hände. » Ich unterhalte mich nur.«
    » Ich bin sicher, dass du wesentlich interessantere Dinge zu tun hast, als dich mit mir zu unterhalten. Ich jedenfalls habe es. Die Läuse pflücken sich nicht von allein aus meinen Kleidern.«
    Maron schrieb etwas auf das Papier vor sich und blickte hoch.
    » Ich muss zugeben, dass ich besessen bin von der Vergangenheit«, vertraute er Fell an. » Bevor ich vor einem Jahr auf dem Alten Berg ankam, hatte ich immer wieder von diesem Ort geträumt. Ich hatte eine wichtige Rolle hier zu spielen und hoffte,

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