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Der Moloch: Roman (German Edition)

Der Moloch: Roman (German Edition)

Titel: Der Moloch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gemmell
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Und sie alle würden die Serafim genannt.«
    Elija starrte seinen Freund an. Er verstand zwar seine Worte nicht, nickte aber dennoch.
    » Mein Vater sagte, sie wären in die Stadt gekommen, um uns Frieden und Gerechtigkeit und Wissen zu bringen. Aber am Ende haben sie uns nichts von alldem gegeben. Sie verstrickten sich in Gier und Laster, sie atmeten Wohlstand ein und nichts als Korruption aus. Und der Kaiser, den wir den Unsterblichen nennen, dessen wahrer Name aber Araeon ist, ist der schlimmste von allen.«
    Elija presste die Hände auf die Ohren, weil ihm diese gefährlichen Worte Angst machten.
    Rubin klopfte ihm auf die Schulter. » Mach dir keine Sorgen, Elija. Hier unten in den Hallen sind wir sicher. Wir können jeden Augenblick sterben, in einer Sturzflut ersaufen oder von den Plünderern getötet und gefressen werden, uns im Wohinnergeht verirren oder von den Patrouillen exekutiert werden. Aber zumindest kann der Kaiser unsere Worte nicht hören. Vor ihm sind wir hier unten in Sicherheit.«
    » Wir haben uns verirrt!«
    Elijas behagliche Träumerei über seine Tage mit Rubin war der Wirklichkeit gewichen. » Wir haben uns verirrt«, sagte er noch einmal zu Amita.
    Sie waren endlos lange gelaufen. Aber der Fluss wand sich in großen Schleifen, und sie kamen nur langsam voran. Sie konnten sich nicht an den Hauptkanal halten und am Ufer des Flusses entlanggehen, denn dort war es zu steil und zu glitschig. Stattdessen hielten sie auf einen Vorsprung aus weißem Felsen zu, den sie in der Ferne sahen. Nachdem sie ihn erreicht hatten, meinte Amita, sie könnten diesen Fels als Bezugspunkt nutzen und von dort zur Quelle des Tageslichts gehen. Aber das Licht wurde schwächer, und Elija konnte kaum noch Amitas Umrisse vor sich erkennen. Schon bald würde es stockfinster sein, und dann waren sie verloren.
    » Wir hätten in die Tunnel zurückgehen sollen«, beschwerte er sich, und das nicht zum ersten Mal. Er war den Tränen nahe.
    Amita blieb stehen, knietief im Schlamm.
    » Wir haben uns nicht verirrt«, erklärte sie ihm mit ihrer üblichen Zuversicht. » Aber ich glaube, wir gehen in die falsche Richtung.«
    » Ich kann den Felsen dort drüben sehen«, erwiderte Elija und deutete auf den weißen Vorsprung zu ihrer Linken.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. » Was ich meine ist, wenn wir da sind, werden wir nichts mehr sehen können.«
    » Und wir haben weder zu essen noch zu trinken.«
    Also blieben sie sitzen, geschlagen und ohne Alternativen, bis das geheimnisvolle rötliche Licht, das sie zuvor bereits in seinen Schimmer getaucht hatte, weit rechts von ihnen aufleuchtete.
    » Dort sollten wir hingehen«, sagte Amita zu Elija und streckte den Arm aus.
    Elija blickte in die Richtung, aber der Anblick machte ihm nur Angst. Er schüttelte den Kopf.
    » Das ist ein Feuer«, erwiderte er. » Das muss Gefahr bedeuten.«
    » Wenn es ein Feuer ist, dann wird es dort auch etwas zu essen geben«, versuchte Amita ihn zu überreden.
    Bei der Erinnerung an Essen verkrampfte sich Elijas Bauch voller Schmerzen. Sie hatten am Tag zuvor Wasser gefunden, das sich in einer Sturzflut von einer Stelle über ihnen ergoss. Es schmeckte nach Erde, aber sie hatten es in ihrem Magen behalten können, und es hatte ihnen eine Weile Kraft gespendet. Aber es war mehr als zwei Tage her, seit sie etwas gegessen hatten. Er schüttelte erneut den Kopf. » Ich habe Angst.«
    » Der Fluss fließt in diese Richtung, davon bin ich überzeugt. Wir können einfach abkürzen.« Sie deutete über die schlammigen Böschungen hinweg.
    Elija war schon häufig über solche Ufer gegangen und konnte schon anhand des Glanzes des Schlamms sehen, dass es gefährlich war. » Es ist zu gefährlich«, sagte er. » Es könnte dort flache Kuppeln geben, in die wir hineinfallen können, und dann sterben wir.«
    » Ich weiß nicht, was flache Kuppeln sind. Sicher, es ist ein anstrengender Weg. Aber möglicherweise gibt es dort Pfade.«
    Doch es gab keine Pfade. Die beiden Kinder mussten sich erneut durch den Schlamm arbeiten, und nach einer Weile taten ihnen die Beine weh, und ihre Brustkörbe schmerzten. Zudem erhob sich ein neuer Feind: Schwärme von Insekten, die um sie herum summten, ihnen in die Haut bissen und in ihre Augen und Münder flogen. So etwas hatten sie in der Kanalisation nicht ertragen müssen, und die ständige Belästigung durch die Insekten war fast mehr, als sie ertragen konnten.
    Das rote Licht war wieder verschwunden, als Elija bemerkte, dass

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